The Beauty and the Beast ʲᵒⁿᵍˢᵃⁿᵍ

Kapitel 10 💐

"Herr?" Namjoon fragte zögerlich das Biest, das gerade mal wieder zornig durch das Schloss stapfte. "Seit der Junge eine Zeit lang bei uns bleiben wird... Wollt ihr ihm nicht einen etwas bequemeren Raum als den Turm anbieten?" Das Biest fuhr herum und starrte ihn böse an. "... Oder auch  nicht." Nervös kichernd sah Namjoon zu, wie das Biest wütend davonstapfte.

*
Yeosang sah aus dem Fenster seiner Zelle. Er war so hoch oben... Ihm wurde schwindelig.

Dann hörte er Stimmen.

Ängstlich fuhr er herum und ergriff einen alten Holzhocker um sich wenigstens verteidigen zu können.

Die Stimmen kamen näher, wurden von einem warmen gelben Licht begleitet, das ihnen voraus eilte. Die Zellentür öffnete sich und ein... KERZENLEUCHTER (?!) sprang hinein. "Seid gegrüßt, Monsieur" "AHHHH!!" Mit einem erschrockenen Aufschrei warf Yeosang den Hocker  nach dem Kerzenleuchter. Er erwischte ihn und warf ihn dadurch um, ließ die Kerzen erlöschen. Yeosang drückte sich an die Wand hinter ihm, möglichst weit weg von dem gruseligen Ding.

Besagtes gruseliges Ding richtete sich seufzend wieder auf und entzündete seine Kerzen erneut:"Bitte bitte, das war doch nicht nötig." Yeosang fiepste unmännlich. Der Kerzenleuchter verbeugte sich elegant:" Bonjour Monsieur. Ich bin San. Ich soll euch in euer neues Zimmer begleiten." "Was aber ich dachte ich müsste hier drin bleiben?" San lachte und kam näher:"Warum? Wegen wenn diese Tür sich schließt bleibt sie für immer zu? Der Herr beliebt zu scherzen. Bitte folgt mir." Yeosang folgte San zögerlich aus der Zelle, nur um dann von Namjoon aufgehalten zu werden.

"Halt San. Das ist gar nicht gut. Als Haus-und Hofmeister sage ich dir, dass du aufhören sollst! Der Herr wird uns den Kopf abreißen."
San ignorierte die Uhr einfach, also beschloß Yeosang es auch zu tun. Er folgte San durch die langen Gänge des Schlosses, bis sie zu einem Zimmer kamen.

Die Türen öfneten sich und Yeosang blieb der Mund offen stehen.
Das Zimmer war herrlich. Es gab ein großes Himmelbett, dessen Vorhänge verträumt zu Boden fielen. Der Raum war mit unzähligen Malereien verziehrt, in Blau und Gold gehalten. Es gab eine große Kommode, einen Kamin auf dem allerlei Sachen lagen und ein großes Fenster mit Blick auf den Palastgarten.

"Voila. Willkommen in eurem Zimmer." San sprang aufs Bett und eine Staubwolke brachte ihn zum Husten. "Wir... HUST... empfangen leider nur wenig Gäste... Deswegen ist es leider etwas verstaubt." "Überlass das mir."

Ein Staubwedel in Vogelform kam herein geflogen. Er hatte einen elegant geformten weißen Taubenkopf und wunderschöne Flügel. Der Staubwedel endete in langen weißen Federn, die er dazu nutzte um die Möbel im Vorbeifliegen zu entstauben. Er landete in Sans Armen. "Mon ami... Ich habe dich vermisst." San wollte ihm einen Kuss geben aber der Staubwedel wich aus und sagte:"Nein... Das letzte Mal habe ich meine Federn an dir verbrannt, Liebster." Yeosang sah mit roten Wangen zu Boden und sein Blick fiel auf die - jetzt schnaufende- Uhr von vorhin. "Sind alle Gegenstände so wie ihr?" Die Uhr sah auf:"Mehr oder weniger."

Yeosang ging zum Kamin und griff nach einer Haarbürste:"Hallo. Was ist dein Name?" "Das ist eine Haarbürste.", die Uhr klang amüsiert.

Yeosang legte sie schnell wieder weg und fragte ablenkend:" Wie sind eure Namen?" Der Kerzenständer antwortete ihm, den Staubwedel immernoch im Arm haltend:"Ich bin San, wisst ihr ja schon. Das hier ist Wooyoung und der grimmige Genosse da drüben ist Namjoon. Unser Herr heißt Jongho und die Anderen... nun, sie werden sich selbst vorstellen."

Gerade als Yeosang antworten wollte, flogen die Türen des Schrankes mit einem lauten "TRAAAALLAAAA!!" auf. Namjoon ergänzte:" Und das ist Taehyung. Euer Schrank. Eine ziemliche Diva und sehr verschlafen noch dazu." "Das habe ich gehört, Namjoon." Die Kommode verschränkte die Arme.
Allerdings erspähte er Yeosang und war ganz entzückt von ihm. "Oooh, welche Schönheit! Das Gesicht... Der Körper... Perfekt! Ich werde dich einkleiden und noch schöner machen!"

Die Anderen ignorierten Yeosangs hilflosen Blick und verschwanden klammheimlich aus dem Zimmer.

Yeosang blieb mit Taehyung allein zurück.