Als ich ihm zum zweiten Mal begegnete, trug er ein weites Hemd, der oberste Knopf war offen und da sah ich das Tattoo zum ersten Mal. Seine blonden Haare waren nicht gemacht, aber es sah gut aus und später erfuhr ich, dass er sich nie sonderlich viel Mühe mit seinen Haaren gab, da es für ihn reine Zeitverschwendung war. Trotzdem ließ er mich seine Haare schneiden, sobald sie wieder zu lang waren und wenn ich die kurzen Stellen nach rasierte schloss er die Augen und genoss, wie ich ihm durch die Haare fuhr.
Generell mochte er es, wenn man mit seinen Haare spielte, er legte gerne seinen Kopf auf meinen Schoß, wenn wir wieder die ganze Nacht auf dem Dach des Busses auf dem Schrottplatz auf dem Hügel verbrachten.Als ich ihm zum zweiten Mal begegnete erfuhr ich seinen Namen, denn er war schließlich mein Nachbar, und ich lernte seinen Stiefvater, der das Sorgerecht für ihn hatte, nachdem seine Mutter vor einem halben Jahr verstorben war, und dessen Freundin kennen, als besagte Freundin sich mit meiner Mutter anfreundete und uns zum Abendessen einlud. Das Essen war gut, aber er aß fast nichts, starrte mich nur immer wieder an, wenn niemand hinschaute, und als ich mich höflich verabschiedete, weil ich doch am nächsten Tag früh raus musste, begleitete er mich zur Tür, weil seine Mutter es so wollte. Und da bemerkte ich zum ersten Mal das Tattoo, den geschwungenen Schriftzug auf seiner linken Brust.
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Apocalypse
Short Story!! Trigger Warning "Oh, when you're all alone, I will reach for you. When you're feeling low, I will be there, too." - Cigarettes After Sex, 'Apocalypse' Und nie wieder werde ich mich in seinen goldenen Augen verlieren, nie wieder seine warmen Lippe...