Von da an begegneten wir uns noch oft.
Einmal topfte ich im Garten Blumen um und er saß auf seiner Terasse gegenüber und beobachtete mich und als ich eine Pause machte und Wasser für Tee aufsetzte, bot ich ihm auch einen an. Dann saßen wir auf meiner Terasse auf der mit Kissen gepolsterten Bank nebeneinander und schauten in den Garten, während wir unseren Tee genossen. Er blieb und half mir mit den Blumen, wobei er aber eher im Weg war, als mir wirklich zu helfen. Trotzdem schickte ich ihn nicht weg, denn er war der einzige, den ich in dieser Stadt kannte, und obwohl er es nie zugeben würde, wusste ich, dass auch er diesen Nachmittag genossen hatte.Er blieb, bis die Sonne schon längst unter gegangen war und die Blumen alle ein hübsches Plätzchen gefunden hatten und selbst der Dreck an seinen Fingern und in seinem Gesicht schien ihn nicht zu stören. Und nach getaner Arbeit entschieden wir uns, uns etwas zu essen zu kaufen, denn mein Vater war auf Geschäftsreise und meine Mutter hatte Frühschicht und schlief schon und sein Stiefvater war mit seiner Freundin feiern.
Also nahmen wir unsere Skateboards und fuhren zur Tankstelle, und kauften uns Fertigessen und er kaufte uns Cola, weil ich nicht genug Geld dabei hatte. Dann nahm er mich zum ersten Mal mit auf den Schrottplatz, wo wir durch ein Loch im Zaun schlüpfen mussten und ich mit meinem T-shirt am Draht hängen blieb und mir ein Loch hinein riss. Wir kletterten auf einen alten Bus und aßen unsere Fertiggerichte.
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Apocalypse
Short Story!! Trigger Warning "Oh, when you're all alone, I will reach for you. When you're feeling low, I will be there, too." - Cigarettes After Sex, 'Apocalypse' Und nie wieder werde ich mich in seinen goldenen Augen verlieren, nie wieder seine warmen Lippe...