Kapitel 10

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"Hay Hailey..", sagte Mason etwas verlegen, und ich könnte schwören, dass ich ihn noch niemals in meinem Leben so unsicher erlebt hatte.

"Da ist ja der Kerl, der mich umbringen wollte! Tut mir Leid, dass ich dir das sagen muss, aber ich lebe immer noch, wie du siehst", versuchte ich einen Witz zu reissen. Vergeblich. Das passierte immer wenn ich nervös oder verwirrt war.

Mein Cousin seufzte und setzte sich wie Doktor Ich-kann-verstehen-warum-ihnen-jemand-Suppe-über-den-Kopf-geschüttet-hat

an den Rand meines Bettes, so dass ihm das angenehm-aussehende Licht der untergehenden Sonne ins Gesicht strahlte.

(#LängerSatzderWelt:D)

"Sag bloß Miranda und David haben dich hergeschickt", sagte ich spöttisch und setzte mich normal hin.

"Da liegst du richtig"

Facepalm.

"Dann kannst du ja jetzt gehen", forderte ich ihn auf, doch er zog nur eine Augenbraue hoch.

"Hör zu.. Es tut mir echt verdammt leid, was passiert ist und ich weiß nicht, wie ich das wieder gut machen soll"

Ich lächelte. "Also du könntest mir ein Auto kaufen, die Klassenfahrt alleine organisieren und-"

"Bleiben wir mal realistisch, Kleine! Ich hab übrigens die Unterlagen dabei, damit wir das hier besprechen können. Ryan meinte zwar ich sollte dich mit so etwas noch schonen, Aber Hey- .. Jetzt denken doch sowieso alle ich wäre ein Arsch..

Wie schon gesagt, Ich war ein Idiot und du hattest verdammt nochmal recht bei dem was du gesagt hast", unterbrach mich Mason.

Wow. Das war wohl das längste Gespräch, dass ich jemals mit Mason bzw. einem Idioten geführt hatte. Trotzdem muss ich stark bleiben! Ich werde mich nicht weichklopfen lassen!

"Soso Du warst also ein Idiot?!"

Mason seufzte wieder und fuhr sich durch die Haare. "Ich bin ein Idiot. Verzeihst du mir jetzt?"

"Nein", sagte ich und verschränkte meine Arme.

"Was soll ich sonst noch machen?!"

"1. Ich will, dass du den Gefallen den du noch bei mir gut hast, auflöst! 2. Rosen?! Ein totaler flopp. Du kannst jedem Mädchen Rosen kaufen. Ich bin etwas besonderes also bekomme ich auch etwas besonders", sagte ich so hochnäßig wie möglich und sah ihn herausfordernd an.

Das machte Spaß. Ausnahmsweise war ich mal die arrogante. 

Mason lachte. Es war dieses herzerwärmende Lachen, dass ich sehr oft hörte. Nicht.

"Deswegen habe ich auch die hier gekauft!", entgegnete er und zauberte eine Packung Karamellbonbons hinter seinem Rücken hervor.

Oh nein. Gar nicht gut. Bei meinen Karamellbonbons werde ich schwach.

"OH MEIN GOTT! GIB SIE MIR!!"

Ich versuchte nach der Packung zu greifen, doch er zog seine Hand weg und grinste mich an.

"Nur wenn du ganz lieb Bitte Bitte sagst und ich meinen Gefallen doch noch bekomme"

Ich überlegte.. Ich wollte auf keinen Fall, dass er seinen Gefallen noch einlösen konnte und außerdem hatte ich zu Hause sowieso genug von meinen Bonbons, also könnte ich mich heute noch damit vollstopfen.

"Ich hab gehört du bleibst ein paar Tage", meinte Mason beiläufig, warf die Packung ein paar mal hoch und fing sie jedes mal wieder auf.

Mist, daran hatte ich gar nicht gedacht..

"Bitte Mason"

"Bitte was, Hailychen?"

"Mason, Du fängst dir gleich eine! Und Du darfst dir etwas von mir Wünschen!"

Mason gab mir die Packung und grinste.

"Hmm.. Das lasse ich heute mal ausnahmsweise gelten."

Nach diesem Satz folgten ein paar Sekunden Stille. Wir schauten beide aus dem Fenster und genossen den Anblick, den uns die atemberaubende in Orangegelbes-Lichtgetränkte Stadt bot.

Ich räusperte mich und unterbrach somit die Stille. "Weisst du... Ich denke, dass wir uns ab jetzt besser verstehen werden..Du bist doch gar nicht so schlimm.."

Mason lächelte mich an. "Du bist auch gar nicht so übel. Ich habe dich wohl falsch eingeschätzt."

------------ 2 Stunden später --------------

"Du Idiot! Was sollte das denn???"

"Was kann ich dafür? Du bist halt zu unterentwickelt um das zu verstehen!"

"UND DESHALB SCHMEISST DU MEINE GANZEN PLÄNE AUS DEM FENSTER???!"

Und das war sogar wortwörtlich gemeint. Mittlerweile war es schon dunkel draußen und Mason und Ich saßen schon gefühlte Wochen an der Oranisation der Klassenfahrt.

Das dumme, war nur, dass Mason mit meinen Ideen immer unzufrieden war, bis er eben völlig ausgerastet war und meine ganzen, verdammten Unterlagen aus dem Fenster schmiss.

Netterweise hatte eine ältere Dame, der die Blätter vor dir Füße gefallen waren, sie alle wieder eingesammelt und sie mir persönlich wiedergebracht.

Das Einzigste, wobei wir uns nach langem Diskutieren, blauen Flecken und vielen Nervenzusammenbrüchen einig waren war, dass der Flug nach Dublin gehen sollte.

Ich wurde durch Masons Seufzer aus meinen Gedanken gerissen.

"Ich sollte jetzt gehen. Wir können uns ja nochmal zusammensetzen, wenn du entlassen wurdest."

Ich nickte und warf ihm seine schwarze Lederjacke zu.

"Wir sehen uns", sagte ich.

Als Mason gerade aus der Tür treten wollte, drehte er sich noch einmal zu mir um.

"..Ach und Hailey?..", lächelte er.

"Ja?"

Er sah mich lange an, so dass mir sein Blick nach einer Weile zu unangenehm wurde und ich den Blick abwendete. Dann schüttelte er grinsend den Kopf und ging aus der Tür. "Nichts."

Mason schloss die Tür und ließ mich verwirrt, und mit Karamellbonbons vollgestopft zurück.

Kiss my CousinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt