Teil 1 der schwarze See

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Die klare Nacht zog Hermine wie so oft hinaus auf die Ländereien von Hogwarts.
Ein Jahr nach dem Krieg kehrte sie hier her zurück um ihren Abschluss nachzuholen. Der Krieg hinterließ jedoch tiefe Spuren. Das Schloss war in zwischen wieder vollständig aufgebaut und nach außen hin schien alles wie zuvor zu sein doch in den Erinnerungen der Bewohner herrschte der Krieg noch immer. Hermine fühlte sich so alleine wie nie zuvor, ihre beiden besten Freunde waren nicht mit zurück gekehrt die einzige ware Freundin die sie hier hatte war Gini und diese konnte ihr inneres Leid nicht im ganzen Ausmaß nachvollziehen. In ihren schlaflosen Nächten, die ihre ruhigen Nächte weit überwiegen, ging sie alleine zum schwarzen See um sich in ihren Gedanken und der friedlichen Ruhe die ihr Lieblingsplatz ausstrahlte zu verlieren. Auch in dieser Nacht beherrschten die dunklen Gedanken an die schrecklichen Ereignisse ihre Träume so dass sie sich nach draußen flüchtete. Es war bereits Herbst und der kühle Wind wehte durch ihre lockigen Haare. Am See angekommen steuerte sie auf einen Baumstumpf, am Ufer des schwarzen Sees, zu der in ihren Jahren in Hogwarts ein treuer bekleider wurde. Schon seit dem dritten Jahr war sie oft hier her gekommen um ihre Gedanken ordnen zu können. Sie lief gedankenverloren auf ihren Lieblingsplatz zu bis sie eine dunkle Stimme aufschrecken ließ.
Draco: Granger was willst du hier?
Wirf er ihr mit vor Verachtung triefender Stimme entgegen. Ja bei den wenigen Schülern die ihren Abschluss nachholten war ausgerechnet Draco Malfoy einer davon. Nach dem Krieg wurden ihm und seinen Eltern der Prozess gemacht. Er und seine Mutter wurden dabei frei gesprochen. Harry trug dazu einen Großteil bei indem er für ihn und seine Mutter aussagte. Hermine wusste das er nichts für seine Taten konnte und das er niemals ein wirklich böser Mensch war. Ganz im Gegenteil am Ende hatte er sich für die richtige Seite entschieden und Harry sogar seinen Zauberstab zugeworfen als der auf Hagrits Armen erwacht war. Insgeheim fand Hermine das er mehr Held war als so manch anderer gefeierte Kriegsheld. Es gehört sehr viel Mut dazu sich gegen seine Familie zu stellen, gegen alles was er seit seiner Kindheit gelehrt bekam und so zu handeln wie er es für richtig hielt. Natürlich würde sie ihm das niemals sagen denn egal ob guter Mensch oder Held, Draco Malfoy war trotzdem ein eingebildeter großkotz der sie Jahre lang beleidigt hatte.
Hermine: Malfoy das gleiche könnte ich dich fragen. Also was bei Merlins Bart hast du nachts auf meinem Platz zu suchen?
Draco lachte gehässig auf.
Draco: dein Platz? Ich sehe hier kein Namensschild. Es geht dich zwar nichts an aber ich komme hier her um alleine zu sein und meine Ruhe zu haben und du machst diese Ruhe gerade zu nichte.
Hermine: nein ich brauche kein Namensschild ich komme seit Jahren hier her und wurde noch nie von jemandem gestört. Also tue uns beiden einen gefallen und verzieh dich.
Herausfordernd funkelte sie ihn an.
Draco: tze... ich glaube deine Rolle als Kriegsheldin steigt dir zu Kopf, wenn hier einer geht dann du!
Hermine setzte sich provokant langsam auf den Baumstumpf und hielt seinem hasserfüllten Blick eisern stand.
Draco: du kleines... ahhh... na gut du hast Glück das ich wirklich meine Ruhe haben will und das Risiko das du mich mit deiner nervtötenden Art zur Weißglut treibst ist mir echt zu groß.
Mit diesen Worten drehte er sich um und lief am Ufer entlang weg.
Hermine atmete erleichtert aus und war etwas stolz auf sich diese Schlacht gewonnen zu haben.
Bei dem Gedanken Malfoy als Gegner in einer Schlacht gegenüber zu stehen rief in ihr Erinnerungen hoch.
Das gestörte Lachen von Bellatrix hallte durch ihren Kopf. Das aufblitzten der Klinge vor ihren Augen und der stechende Schmerz der sich in ihr Unterarm bohrte. Sie sah den Blick von Malfoy der sie schockiert und hilflos zugleich ansah. Sie wusste das er nichts tun konnte um sie aus dieser Lage zu holen und trotz ihrer Qual nahm sie war wie verzweifelt er in diesem Moment war.

Malfoy rauschte genervt ab und lief am Ufer des Sees entlang. Hermine zu sehen bereitete ihm jedes mal ungewollte Bilder. Ihr Körper der sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmte, ihre ohrenbetäubenden Schreie wärend sie gefoltert wurde und das Blut das von der Dolchspitze hinunter tropfte. Er war so feige, so hilflos, er konnte ihr nicht helfen und dafür hasste er sich. In dem Moment in dem ihr rotes Blut den Boden seines zu Hauses einfärbte wurde ihm klar das der Blutstatus vollkommen egal war. Ihr Blut hatte die gleiche Farbe wie seines und sie war wohl bei weitem eine bessere Zauberin als er. Der Moment in dem er das realisierte war auch der Moment in dem er den Glauben in alles was er beigebracht bekam verlor. Sie waren alle Zauberer und egal welcher herkunft wurden sie gerade von einem Größenwahnsinnigem Irren beherrscht und alle auf eine andere Art gefoltert.
Nun war der Krieg vorbei doch auch seine Narben saßen tief. Alles was auf seinem gewissen lastete drohte ihn zu ersticken.
Irgendwann ließ er sich an ein Baum gelehnt ins Gras sinken und schloss seine Augen. Seine Gedanken glitten wieder zu der kleinen Miss now it all. Er bewunderte sie für ihren Mut und ihre Stärke. Jeder wusste das der Krieg ohne sie ganz anders abgelaufen wäre. Potter war viel zu emotionsgesteuert um klar entscheiden zu können und das Wiesel... tze der war ja gerade mal schlau genug um sich seine Schuhe binden zu können. Hermine war die Intelligenz in Person und ihm war klar das sie die Pläne geschmiedet und die Flucht organisiert hatte. Die beiden Idioten hätten keine Woche ohne sie überlebt und doch wurde hauptsächlich Potter für den Sieg gefeiert. Was sie wohl an dem Wiesel findet? Wie kann jemand der so schlau ist mit etwas so dummem zurecht kommen?
Er verstand sie keineswegs jedoch sollte es ihm auch eigentlich egal sein. Nur war es das eben nicht. Schon seit der Krieg zu Ende war verfolgte sie ihn in seinen Gedanken, sogar in seinen Träumen sah er sie hilflos, vor Schmerzen gekrümmt am Boden liegend während seine gestörte Tante wie verrückt lachte.

Entfernt verbunden ein Dramione Oneshot Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt