-Eins-

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Izuku sah sich neugierig um.
Noch nie war er alleine, in der Innenstadt, unterwegs gewesen.

Alles sah so anders aus.
Er konnte sich länger mit einer Sache beschäftigen, die ihn interessierte, ohne von seiner Mutter weiter geschleift zu werden.

Er steckte eine Hand in die Hosentasche und hielt die Brieftasche fest umgriffen.

Er hatte das ganze Geld von Zuhause mitgenommen, dass er finden konnte.
Für's erste würde es reichen.

Wie lange es dauern würde, bis man seine Mutter Tod finden würde?
Bis man merkte, dass er weg war?
Dass er der Mörder war?

Er grinste breit.
Kurz sah er sich in einer Fensterscheibe an.
Er sah so normal aus.
Niemand würde ihn verdächtigen, wenn man ihn so sah.

Zum ersten mal im Leben war er froh so normal auszusehen.
Er würde in der Menge unter gehen.

Trotzdem sollte er sich vielleicht die Haare färben.
Grün war nicht weit verbreitet.

Er blieb am Eingang einer Gasse stehen, da er was roch.
Etwas vertrautes.
Etwas, dass sich in sein Hirn gebrannt hatte.

Blut.
Er roch Blut.
Und das sehr viel.
Wie konnten die anderen Passanten es nicht riechen?

Neugierig lugte er in die Gasse.
Jedoch waren Kisten im Weg, weswegen er die Gasse betrat und dem Geruch folgte.

Er holte zur vorsicht ein Messer raus, dass er von Zuhause hatte mitgehen lassen.

Ein Armee Messer.
Er wusste, dass es mal seinem Vater gehört hatte.
Sein Vater...
Wie dem es wohl ging?

Er schüttelte den Kopf.
Darum konnte er sich später kümmern.
Jetzt wollte er erst wissen, woher das ganze Blut kam.

Neugierig sah er hinter die Kisten und japste vor Faszination.

Zwei Leichen.
Aufgeschlitzt von oben bis unten.
Er erkannte sie.
Heros.
Centipdeder. Der Hero mit dem Quirk Tausendfüßler.
Und Indianer.

Sie waren tot.
Oder?
Er ging näher heran und trat die eine Leiche.
Sie rührte sich nicht.
Er trat die Andere.
Auch tot.
Er seufzte leise.

Der Spaß war also schon vorbei.
Aber wer hatte dieses Meisterwerk begangen?

Er blickte sich suchend um.
War die Person vielleicht noch hier?
Doch er sah niemanden.

Izuku schaute die Leichen wieder an.
Sollte er es melden?
Nein. Er könnte dadurch gefunden werden.

Er zuckte mit den Schultern und drehte dem Tatort den Rücken zu.
Während er das Messer zurück in den Rucksack steckte und ging, summte er leise eine Melodie.

Was sollte er nun tun?
Vielleicht erst mal ein Ort finden, an dem er bleiben konnte.

Er verließ die Innenstadt, ging immer weiter in dunkle Gassen, bis er im Slum stand.

Er wusste noch, wie er sich früher mal verlaufen hatte und seine Mutter ihm hier panisch rausgeholt hatte.
Bestimmt gab es hier ein Haus, dass verlassen lag.
Und wenn er es sich frei kämpfen müsste.

Er grinste leicht und holte das Armee Messer wieder aus dem Rucksack und steckte es hinten in den Hosenbund.
Nur zur Vorsicht.

Er war vielleicht erst vier, doch sein Kopf war frei von Emotionen.
Er konnte klar denken.
Und er war nicht dumm.
Er wusste wie gefährlich dieser Ort war.
Er hatte keine Kampferfahrungen.

Wenn er sich ein Haus sichern wollte, würd er es als Überraschungsangriff machen müssen.

Izuku runzelte die Stirn.
Nur wie sollte er ein gutes Haus finden?
Er konnte nicht einfach irgendeines nehmen.

Er brauchte eines, dass er gut bewachen konnte.
Das gut geschütz war vor Angriffen.

Leise summend ging er weiter durch die Straßen und sah die Häuser neugierig an.
Er spührte die Blicke der Anderen auf sich.
Er passte nicht in das heruntergekommende Bild.

Seine Kleidung war zu frisch.
Zu neu, als dass er zu ihnen passen konnte.
Er bezweifelte jedoch, dass das lange so bleiben würde.

,,Hey Knirbs!"
Er wollte weiter gehen, wurde aber am Kragen gepackt und hoch gehoben.

Seine Hand zuckte zum Messer, doch ließ er es vorerst stecken.
Es wäre ein guter Überraschungsangriff.

Daher sah er der Person nur unschuldig ins Gesicht.
,,Ja Sir?"

,,Was hat ein reiches Schnöselkind wie du hier zu suchen? Verschwinde zu deiner Mammi!"
Izuku legte den Kopf schief.

,,Mama ist tot."
Der Mann lachte.
,,Na das tut mir aber leid."
Lüge.

Izuku rechtes Augenlied zuckte.
Wie er Lügner hasste.
Sollte er die Person einfach beseitigen?

Wieder zuckte seine Hand leicht.
Alles in ihm schrie danach, die Welt von diesem Lügner zu befreien.

Er wollte es so sehr.
Doch er konnte nicht.
Er war neu hier.
Er würde die Lage erst überschauen müssen, bevor er handeln konnte.

,,Sir? Wieso greift mich hier niemand an?"
,,Hmm? Wer sagt denn, das ich das nicht tue, Knirbs?"

Izuku lächelte ihn an.
Innerlich knurrte er.
,,Sie sehen garnicht böse aus."
,,Wirklich? Würdest du diesem nett aussehenden Kerl denn auch alles geben, was du hast?"

Izuku Lächeln erlosch nicht.
Er fand den Kerl wiederlich.
Er stank nach Alkohol.
,,Nein."

,,Dann muss ich es aber gewaltsam nehmen."
Gewaltsam, huh?
Scheiß auf Gegend und Regeln lernen.
Regeln waren dazu da, um gebrochen zu werden.

Izuku Lächeln erlosch keine Sekunde, während er das Messer hervor riss, es der Person in den Hals stieß, den Fuß hob, gegen das Messer trat, um es tiefer zu rammen und sich damit aus dem Griff des Kerls befreite und das Messer im selben Moment wieder an sich riss.

Blut spritze.
Der Mann torkelte und sank auf die Knie.

Izukus Gesicht war wie zur Säule erstarrt und er sah den Mann mit einem irren Glitzern in den Augen an.

,,Gewalt? Aber das ist nicht nett, Sir."
Der Mann röchelte was und kippte dann zur Seite um und regte sich nicht mehr.

Izuku trat ihn kurz.
Schon tot?
Das war langweilig.

Er seufzte und musterte das Messer.
Wieder war er von dem Blut fasziniert.

Er schaute wieder den Mann an.
Noch war er nicht zufrieden.

Er ging in die Hocke und fing an mit dem Messer was in die Wange zu ritzen.
Es war einfach gestrickt.
Ein Kreis mit langen Ohren.

Ein süßes Kaninchen.
Naja.
Ein grinsender Kreis mit Kaninchenohren.

Absofort sein Zeichen.
Es war süß.
Er mochte es.

,,WER BIST DU?!"
,,OH GOTT! ER HAT DEN BOSS ERMORDET!"
,,TÖTET IHN!"

Leute kamen auf ihn zugerannt.
Erhobene Fäuste.

Er blinzelte und ging aus einem Instinkt in die Hocke.
Er hatte keine Zeit sich darüber zu wundern.
Als die erste Person stolperte, riss er den Arm hoch und zog die Klinge über den Hals des Kerls.
Dieser fiel sofort tot zu Boden.

Izukus Augen funkelten.
Das machte Spaß!

Dem nächsten sprang er regelrecht entgegen und rammte das Messer in die Brust.
Das Blut sprizte in sein Gesicht.

Er wich zurück und sah das Messer an.
Sein Körper bewegte sich von alleine.
Er grinste.
Noch nie hatte er solch einen Spaß gehabt!

,,Wer zur Hölle ist dieses Kind?" hörte er jemanden wispern.
,,Habt ihr seine Bewegungen gesehen? Gruselig."

Izuku drehte sich zu der Menschenmasse um und strahlte.
,,Ich? Ich bin Bunny."

1,2, Bunny kommt vorbeiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt