-Zwei-

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Izuku hatte Glück.
Er fand ein Haus.
Und es war verlassen.

Es war nicht groß und hatte nur vier Räume, doch das reichte ihm komplett.
Er brauchte nicht mehr als ein Bett, eine Küche und ein Klo.

Er stellte seinen Rucksack in den Eingang zum Schlafzimmer und sah sich aufmerksam um.

Es war staubig.
Er würde erst mal aufräumen müssen.
Hier war lange niemand mehr gewesen.

Die Fenster sollte er vielleicht auch aufreißen.
Er brauchte Licht.

Er holte sich einen Hocker und stellte sich darauf, um an die Fenster zu kommen.

Mit einer Eisenstange, die er wo gefunden hatte, fing er an, die Bretter vor den Fenstern weg zu reißen.

Es war anstrengend.
Er würde an Kraft zulegen müssen.
Erschöpft ließ er sich zu Boden sinken und musterte den Raum im Licht, das endlich rein kam.

Der Raum war groß genug für zwei Betten und einen Kleiderschrank.
Er würde die Sachen irgendwie auftreiben müssen.

Ein Tisch stand dort zum Glück schon.

Er stand auf und nährte sich dem Tisch.
Er sah alt aus.
Die Platte hatte oben rechts einen Riss.
Er strich mit dem Finger darüber.
Er schien nicht tief zu sein.
In eine Ecke war ein Name eingeritzt.
Er erkannte ihn nicht.
Es war zu unleserlich.
Ein Kind wie er?

Izuku verließ den Raum und ging in die Küche.
Der Raum würde devinitiv geputzt werden müssen.
Als er das Bad sah, verzog der das Gesicht.
Putzen stand also ganz oben auf der Liste.

*

Es war verdammt anstreng gewesen.
Er hatte fast drei Wochen gebraucht, bis die Wohnung beziehbar war.

Doch am Ende war er zufrieden.

Er hatte sogar einen Topf mit grüner Farbe gefunden, womit er sein Zeichen an die Türe gezeichnet hatte.

Er mochte es.
Es sah knuffig aus.
Bis auf das kranke Grinsen.

Leise eine Melodie summend, die ihm schon lange nicht mehr aus dem Kopf ging, spazierte er in die Küche und schmierte sich ein Toast.

Er hatte sich von dem Geld, das er noch hatte, das nötigste gekauft.
Essen, dass nicht schnell schlecht wurde.
Und Sachen fürs Bad.

Das Toast essend, ging er nach draußen und sah in den Himmel.
Sollte er vielleicht mal wieder in die Stadt?
Schauen wie der Stand der Dinge war?
Und einkaufen?

Er wollte unbedingt wissen, ob man wusste, dass er seine Mutter ermordet hatte.

Er schlang den Rest des Toast runter, zog sich summend die Jacke an, die sein Gesicht verdecken würde und zog sich eine Maske an, die eigendlich für Erkältungen war.
So würde man ihn so schnell nicht erkennen.

Seine Haare waren erstaunlicher weise auch ohne Färbung anders.
Eines Morgends waren sie einfach weiß gewesen.
Und seine Augen.
Das rechte war rot.
Rot wie Blut.
Er liebte es.

Auch wenn er sich fragte wie es sein konnte.
Doch er hinterfragte es nicht zu sehr.
So erkannte man ihn nicht schnell genug.
Nur, wenn man ihn persönlich kannte.

Wie es Kacchan wohl ging?
Noch immer summend ging er durch den Slum.

Ein paar Leute grüßten ihm.
Welche, denen er geholfen hatte.
Welche, die ihm geholfen hatten.
Es war ein geben und nehmen in dieser Gegend.
Jeder kannte das Leiden.
Keiner wollte es.

Viele hier waren wegen ihren Quirk hier.
Oder wiel sie keines hatten.

Izuku ballte die Hände zu Fäuste.
Er hasste diese Diskriminierung.
Er wollte es beenden.
Aber wie?

Er verließ den Slum und blinzelte kurz.
Die Innenstadt war voller heller Lichter.
Es war zu grell.

Er zog die Kapuze tiefer und sah auf den Boden.

Dann ging er zu einem Platz, von welchem man die Infotafel aus sehen konnte und auf einer Bank sitzen konnte.

Es dauerte eine Weile, bis er etwas informatives sah.

Die zwei Leichen in der Gasse waren gefunden worden.
Scheinbar ein Stain.

Izuku hatte den Namen im Slum oft genug aufgeschnappt.

Stain. Der Hero Killer.
Schon der Name machte ihm den Kerl sympathisch.

Doch über ihn kam nichts.
Er stand auf und ging in Richtung Einkaufszentrum.

Manche sahen ihn verwundert an.
Schließlich war er noch ein kleines Kind.
Und das ohne Eltern?

,,Hey mein Kleiner. Hast du dich verlaufen?"
Er hob den Blick und schüttelte den Kopf.
Dann hob er eine Einkaufsliste.
Er würde noch Sachen besorgen müssen.

Die Frau sah etwas geschockt aus.
,,Haben deine Eltern dich einkaufen geschickt?!"
Seine Eltern?
Izuku legte den Kopf schief.
Nein.

Da er nichts sagte, wurde ihr Blick weich.
,,Soll ich dir helfen?"
Er zuckte mit den Schultern.
Ihr überlassen.

,,Na komm. Wo musst du denn hin?"
Er reichte ihr den Zettel und sie las es sich kurz durch.
Dann schnallzte sie mit der Zunge.
,,Also wirklich. Ein Kind alleine einkaufen lassen. Was sind das für Eltern?"

Er grinste unter der Maske.
Tote Eltern.
Naja.
Er wusste nicht wie es um seinen Vater stand.

Still folgte er ihr.
Sollte er sie danach beseitigen?
Nein.
Sie schien nett zu sein.

Sie lächelte ihn an und redete die ganze Zeit drauf los.

Sie hatte eine Tochter in seinem Alter.
Ihr Quirk konnte Sachen schweben lassen.
Doch danach musste sie sich immer übergeben.

Wieso erzählte sie ihm das alles?
Doch er speicherte die Info einfach ab.
Vielleicht würde sie ihm eines Tages etwas bringen.

Sie half ihm wirklich alle Sachen einzukaufen.
Er war ihr dankbar.
Sie hatte sofort gewusst, wo alles günstiger war.
So hatte er noch genügend Geld, für die nächsten zwei Monate.
Danach würde er weiter schauen müssen.

Als sie wieder am Anfang standen, zog er die Maske kurz runter und lächelte zu ihr rauf.
,,Danke." sagte er das erste mal was zu ihr und sie blinzelte.
,,Immer wieder gerne Kleiner. Wie ist denn dein Name?"

Izuku war schon dabei zu gehen und drehte sich halb zu ihr um.
Welchen Namen sollte er ihr nennen?
Seinen Neuen?
Nein.
Einen Namen, den irgendwann niemand mehr kennen würde.
Vielleicht wäre es schön, wenn jemand sich mit dem Namen an ihn erinnern würde...

,,Izuku."
Er ging weiter und verschwand in der Masse.

Frau Ochako sah verwirrt in den in Himmel.
Irgendwoher kannte sie den Namen doch...

Hinter ihr wurde auf der Infotafel ein Mordfall von vor drei Wochen angezeigt.
Dazu das Vermissensbild eines grünhaarigen Junges, mit unschuldigen, strahlenden Augen.
Und einer "Villain" Warnanzeige.

1,2, Bunny kommt vorbeiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt