[Pausiert] Burnt | Hawks - OC - Dabi

Kapitel 1 - Auge um Auge

Aufheulende Sirenen und Blaulicht aus der Ferne erfüllte den Nachthimmel, ließ ihn abwechselnd in blau und rot strahlen, während auf den Straßen Stimmen wirr durcheinander sprachen und zu unverständlichen Lauten verschmolzen. Die Evakuierung war im vollen Gange. Die Polizei bemühte sich darum alle Einwohner in sichere Entfernung zu bringen, während bereits einige Gebäude durch Kämpfe deutliche Schäden davon trugen. Von zerschlagenen Scheiben bis zu Kratern in Fassaden und gefährlichen Betonteilen, die in die Tiefe stürzen fand sich alles auf den Straßen wieder. Doch viel schlimmer war der Geruch von verbrannten Autos, Stoffen gar vielleicht menschlichen Fleisches, der zwischen all dem Chaos ausbreitete und jeden Atemzug nur erschwerte. War es die League of Villains, die erneut über eine Stadt herfiel, um sie mit Nomu zu terrorisieren und zu zeigen, dass nach dem Rücktritt All Mights sie ihnen ausgeliefert waren?
Die Bevölkerung wusste nicht was vor sich ging, steckte ihre Hoffnung lediglich in den Hero, der sie schon seit jeher beschützt hatte: Hawks.

Mit dem ersten Alarm war er bereits aufgebrochen, um sich aus der Luft ein Bild der Situation machen zu können. In diversen Straßen standen Autos in Flammen, Menschen flüchteten und diejenigen, denen es aus Schock nicht gelang sich aus der Gefahrenzone zu begeben, holte er in binnen weniger Minuten mit den eigenen Federn heraus und ließ sie in der Nähe der Polizei herunter. ‚Dabi?', war sein erster Verdacht gewesen - allerdings loderten die Flammen nicht im typischen Blau, dass ihn ausmachte. Ungeachtet dessen schiene sie viel zu konkret platziert zu sein. In Ecken in denen es nur wenig Passanten hätte getroffen, als wäre es dem Übeltäter wichtig gewesen, dass niemand verletzt wurde. War es nur ein Versuch die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen? Der Schaden schloss einfache Kriminelle, die mit einfachen Mitteln arbeiteten aus. Er flog eine kurze Runde über das Gebiet, analysierte die Lage ehe er auf einem der Hausdächer landete.

„Wieso legt jemand so gezielt Feuer?", sprach er zu sich, nachdenklich die Hand ans eigene Kinn legend. Unzufrieden über die Situation zog er die Augenbrauen zusammen. Planmäßig hätte er laut dem Heldenausschuss nun bei einem Treffen der League vor Ort sein müssen, um sie mit weiteren Informationen zu versorgen. Dieser Vorfall kam ihm ungelegen, störte seine Planung und brachte seine Undercoverarbeit in Gefahr - gleichwohl konnte er jedoch nicht den Hilferufen den Rückken zu kehren. Einerseits weil es sein Stolz als Held so verlangte, andererseits fiel das erneut auf seine Infiltration der Liga zurück. Monate an Arbeit konnte er nicht so einfach über Board werfen, insbesondere da das Wort des Ausschusses höchste Priorität hatte. Er war nur ein Mittel zum Zweck und hatte sich von kleinauf dazu verpflichtet alles mögliche zu tun, um Frieden einkehren zu lassen - auch wenn es bedeutete seine eigene Reputation zu ruinieren. Freiheit war das einzige was er anstrebte und erhoffte, dafür ging er auch über moralische Grenzen hinaus. Machte sich die Hände schmutzig.

In Anbetracht der Tatsache und der Distanz zwischen den Feuern, die langsam versiegten, konnte der Täte nicht weit sein. Sie bildeten alle samt ein Dreieck, es gab also offensichtlich ein Motiv, eine Überlegung diese genau so zu legen. „Der Mittelpunkt?" Hawks fiel es wie Schuppen von den Augen, weshalb er sich kurzer Hand in die Tiefe stürzte, bevor er seine Schwingen öffnete und direkt über die Mittelpunkt der Flammen flog.

„HAWKS!"
Ein Schrei, lauter als jedes Kriegsgebrüll, brachte die Luft zum Beben.

Dank seiner Adleraugen und kurzen Reaktionszeit gelang es dem Hero dem flammenden Geschoss auszuweichen. ‚Was zum T-' Zeit um irgendwelche Gedankengänge zu beenden blieb keine. Das Geschoss diente nur als Ablenkungsmanöver und traf ein Gebäude unweit von ihm. Der Aufprall war immens, ließ das Stockwerk in sich zusammenfallen, bevor es langsam davon angenommen und zerfressen wurde im Feuer. „Magma!?" Noch bevor er den Blick vom Gebäude nach unten richten konnte, traf ihn eine Faust direkt in den Bauch. „R-Rogue!?", keuchte der Held, während sich auf dem Gesicht der jungen Frau, die aus dem Nichts geschossen kam und ihn schlug ein breite Grinsen abzeichnete. „Lange nicht mehr gesehen.", lachte sie auf, ehe sie sich von ihm abstieß und auf einem Hausdach landete. Geübt rollte sie sich ab, federte so ihre Landung ab, während die smaragdgrünen Augen beobachteten, wie der Held kurz brauchte, um sich zu sammeln, mit seinen Flügeln den Schlag ausglich, um nicht die Balance zu verlieren.