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Wer zur Hölle schmeißt um zwei Uhr nachts Steine an mein Fenster?

Ich rappelte mich aus meinem Bett und schaute aus dem Fenster. Es war Rafe. Das helle Straßenlichter beleuchtete sein wunderschönes Gesicht.
„Hey!", flüsterte er mir leise zu, als ich das Fenster aufgemacht hatte.
„Ehm hey.", stotterte ich verschlafen. Ich hatte nicht mit ihm gerechnet.
„Was dagegen, wenn ich reinkomme?", fragte Rafe mich grinsend.
„Ja..ich meine nein.. komm rein!", stammelte ich immer noch verwirrt.
Rafe kletterte durch das schmale Fenster und setzte sich auf das knarrende Bett.
„Ich hab dich vermisst.", wisperte Rafe und zog mich an den Hüften zu ihm.
„Ich dich auch.", flüsterte ich ihm zu, ehe ich ihm leicht auf die Lippe biss. Verführerisch hauchte er mir ins Ohr und drehte mich um, sodass ich unter ihm lag. Ich vergrub meine Hände in seinen dichten Haaren und streifte meine Lippen ganz leicht über seine.
„Okay das reicht.", sagte Rafe ungeduldig. Mit diesen Worten fing er an mich stürmisch zu küssen. Genau das, was ich gerade brauchte. Seine Nähe. Seine Berührungen.
Ich zog mir mein Tank Top über den Kopf, woraufhin er anfing mein Dekolleté zu küssen. Als er leicht an meiner Brust saugte entwich mir ein Stöhnen. Sofort fiel mir wieder ein, dass meine Freunde da waren. Die Wände waren nicht dick. Man konnte alles hören. Rafe machte sich gerade an meiner Hose zu schaffen, als ich ihn stoppte. „Meine Freunde sind im Haus.", flüsterte ich.
„Oh Mann...Ich hätte jetzt gern mit dir geschlafen.", sagte er enttäuscht und zog einen gespielten Schmollmund.
„Ich hab eine Idee, wo wir hingehen können." Auf meinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Schnell rappelte ich mich auf und zog mir mein Shirt an. Rafe hob mich aus dem Fenster und kletterte mir hinterher. Ich zog ihn an der Hand die steinige Straße entlang.
„Wo gehen wir hin?", fragte Rafe mich ungeduldig.
„In ein Haus von einem guten Freund.", antwortete ich lächelnd. Mit dem Haus meinte ich John B's Haus. Ich wusste, dass er mir das nie verzeihen würde, aber ich wollte Rafe berühren. Egal wo. Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich es in seinem Haus treiben wollte, aber der Gedanke Rafes Hände an mir zu spüren machte mich einfach verrückt. „John B's Haus. Oh Mann!", sagte Rafe lachend, als wir angekommen waren. Ich drückte die knarzige Holztür auf. John B schloss sie nie ab, da niemand in so ein altes, abgerocktes Haus einbrechen wollte. Als wir drinnen angekommen waren, führten wir unseren leidenschaftlichen Kuss fort. Rafe hob mich wie eine Feder auf seinen Arm. Seine Hände lagen auf meinem Hintern und drückten leicht zu. Rafe ließ mich auf der großen Couch herab, ohne unsere Lippen voneinander zu trennen. Ein Feuerwerk explodierte in mir. Wie immer, wenn dieser attraktive Junge mich küsste. Ich wusste nicht, was dieses Gefühl in meinem Bauch war. Kayla Lawson war kein Mensch für die Liebe. Im Gegenteil, ich hatte noch nie eine Beziehung gehabt und hatte es auch nicht vor. Bis jetzt.
Rafe lag über mir. Seine Lippen verspeisten meine. Mit jeder Berührung wuchs die Begierde in unseren Körpern. In meinem, sowie in seinem.
„Ich wollte schon immer in John B's Haus Sex haben.",scherzte er grinsend, ehe er mich wieder leidenschaftlich zu küssen begann.

Kiara's POV- *eine halbe Stunde später

Ein Flackern weckte mich aus dem Halbschlaf. Ich griff nach meinem Handy und versuchte meine Augen zu öffnen. Auf dem Bildchirm leuchtete Kelce's Name auf. Seit ich mit ihm geschlafen hatte, rannte er mir hinterher, wie ein anhänglicher Hund.
Ich drückte auf ‚Annehmen' und hielt mir das kleine Handy ans Ohr.
„Was willst du?", fragte ich genervt.
„Wow, wow, wow, nicht gleich so angepisst.", sagte er lachend. Gott wie ich diesen Junge hasste.
„Wieso rufst du mich mitten in der Nacht an?" Meine Stimme war verschlafen.
„Hast du Rafe gesehen?", wollte Kelce nun wissen.
„Wieso sollte ich ihn gesehen haben?", flüsterte ich, da ich nicht wollte, dass Pope aufwachte. Ich setzte mich auf und ging in die Küche, um mir ein Glas Wasser einzuschenken.
„Deine Mutter ist gut mit den Camerons befreundet.", antwortete er mir ungeduldig. Das stimmte. Es war kein Geheimnis, dass ich eingentlich  ein Kook war. Immerhin besaßen meine Elterm das beliebteste Restaurant der Insel. Das Wreck. Also war es kein Wunder, dass meine Mutter einen engen Draht zu Leuten, wie Ward Cameron hatte.
„Ich hab ihn nicht gesehen. Wieso fragst du?", wisperte ich.
„Er wollte aufs Cut. Er antwortet nicht auf meine Nachrichten und er geht nicht ans Telefon.", erklärte er mir, „Rafe meinte, er müsse jemanden treffen."
Mein Atem stockte. Rafe hatte nicht viel mit den Pogues zutun, aber er zog Kayla förmlich mit seinen Blicken aus. Ich war mir sicher, dass es sich bei diesem ‚jemand' um Kayla handeln müsste.
„Oh achso. Tut mir leid. Hoffe du findest ihn.", sagte ich schnell.
„Schon okay. Bis bald. Wir können uns ja mal wieder treffen.", verabschiedete er sich. Natürlich musste er das jetzt noch erwähnen.
„Ich denke nicht.", entgegnete ich ihm und legte mich im selben Moment auf. Langsam tastete ich mich den dunklen Flur entlang bis zu Kaylas Zimmer. Ich klopfte leise. Als niemand antwortete, stieß ich die Tür auf und erblickte ein leeres Bett. Das kann nicht wahr sein! Wo war sie nur? Als ich wieder aus ihrem Zimmer stürmte kam John B aus der Tür des Gästezimmer gelaufen. Er trug nur seine Boxer und hielt sich gähnend die Hand vor den Mund.
„Wow, hey wieso bist du auf?", fragte er mich, als ich in ihn reinrannte.
„Eh, nichts...ich war nur..ich wollte nur aufs Klo.", log ich und ging schnell an ihm vorbei. Ich erzählte ihm nicht, dass Kayla weg war, da ich wusste, dass er sauer werden würde, wenn er erfahren würde wo sie war.
John B ging in die offene Küche und füllte Wasser in ein Glas. Ich legte mich wieder zu Pope und versuchte wieder einzuschlafen, doch es gelang mir nicht. Immer wieder streiften meine Gedanken zu meiner besten Freundin ab, die wahrscheinlich gerade die beste Nacht in ihrem Leben hatte. Und das auch noch mit Rafe.

Different Stars [OBX FF]- RafeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt