Kapitel 8 - Der erste Kuss

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POV - Kevin

Wir standen ganz nah bei einander und schauten uns an. Mein Herz hätte platzen müssen, so wie es sprang und mein Bauch zog sich zusammen vor Aufregung.
Ich wollte Stein küssen. Der Moment war perfekt. Ich konnte spüren, dass auch Stein aufgeregt war.
Aber ich zögerte. Ich hatte Angst ihn zu überfordern und ich wollte nicht, dass es ihm vielleicht zu schnell ging. Vor ein paar Wochen sagte er noch, er steht nur auf Frauen!
Ich spürte, das Stein sich bewegte und rechnete damit, dass er den Moment auflösen würde, aber er kam stattdessen weiter auf mich zu und umarmte mich. Er legte seinen Kopf auf meiner Brust ab. Oh nein, wie peinlich. Jetzt spürt er garantiert, wie stark mein Herz klopft! Und dabei legte es noch mal an Tempo zu.
Ich spürte ihn an meiner Brust kichern.
"Was ist denn so lustig?"
"Ich freu mich nur, dass dein Herz mindestens so schnell schlägt wie meins", hauchte der Junge in meinem Arm, während er zu mir hoch sah. Das wars, ich werde hier an einen Herzinfarkt sterben! Damn, wie kann man nur so süß sein? Mich überflutete gerade eine Welle von "meine-Fresse-wie-kann-man-nur-so-
verknallt-sein"-Gefühlen, als ich spürte, wie Steins Gesicht meinem näher kam.
Ich hatte in diesem Moment keinen einzigen Gedanken im Kopf, sondern ließ mich einfach leiten. Stein legte seine Arme jetzt um meinen Hals und zog mich näher.
Und dann küsste er mich.
Es war der perfekte erste Kuss.
Unschuldig, vorsichtig und vor allem viel zu kurz!
Nach wenigen Sekunden löste er sich wieder von mir und ich hatte leider vergessen wie man atmet.
Stein sah mir in die Augen und ich hätte mich gewundert, wäre er dabei nicht rot geworden.
"Stein, das... ich... Ich hätte nicht damit gerechnet, das von dir der erste Schritt kommt", ich grinste ihn an. Vermutlich strahlte ich eher ziemlich dämlich, aber ich konnte nichts dagegen tun.
"Ich, umm... t-tut mir leid, das ist einfach so passiert!", er sah nervös aus.
Ich nahm wieder seine Hand, lehnte mich zu ihm rüber. "Sowas darf dir gerne wieder passieren", flüsterte ich ihm ins Ohr.
"Kevin!", entrüstet schaute er mich an. Ups, war das zu viel? Noch während ich überlegte, ob ich mich entschuldigen sollte hörte ich ihn leise lachen und dann küsste er mich noch einmal, diesmal intensiver, aber immer noch zärtlich.
Wieder löste er sich zuerst und ich sah ihn überrascht an. Er lächelte und schaute verträumt zu mir rüber. "Ich hab dich wirklich sehr, sehr gern Stein!", ich nahm ihn noch einmal in den Arm. Als Antwort drückte er sich noch etwas an mich.
"Wollen wir uns die Ausstellung weiter ansehen, oder wollen wir langsam etwas Essen gehen? Obwohl ich noch 'ne Weile so hier bleiben könnte", den letzten Teil nuschelte er eher.
Ich musste schmunzeln und zog ihn an der Hand weiter. "Also ich könnte zumindest was zu trinken gebrauchen, also können wir auch direkt essen gehen!", beschloss ich kurzerhand.

Wir hatten uns für ein veganes Restaurant entschieden, dass in der Nähe lag. Wir spazierten Hand in Hand durch die Straße, aber ich merkte, dass Stein sich nicht ganz wohl fühlte.
"Was ist los? Ist dir das peinlich?", fragte ich gerade heraus.
"Peinlich nicht, aber ist dir aufgefallen, wie wir angeschaut werden?", er klang betrübt.
"Ja, leider. Aber daran werden wir uns gewöhnen müssen. Naja, ich zumindest", ich ließ seine Hand los.
Stein blieb stehen und schaute mich sehr verwirrt an. Ich blieb auch stehen.
Er kam die zwei Schritte wieder auf mich zu und nahm meine Hand: "Warum solltest du da alleine durch müssen? Es betrifft immerhin uns beide? Oh...", er ließ meine Hand fallen und drehte sich um.
"Stein? Was ist denn auf einmal?", ich wollte ihn an der Schulter umdrehen, er ließ es aber erst beim zweiten Versuch zu.
In seinem Blick lag Verletztheit, in meinem vermutlich totale Verwirrung. "Wenn du glaubst, dass das mit uns doch nicht so gut passt, warum hast du das nicht schon im Museum gesagt? Ich dachte.. also...", er brach ab und ich starrte ihn nur mit offenem Mund an. Wie kam er denn plötzlich auf diesen Unsinn? "Stein, warum sollte ich das denken? Ich finde den Tag mit dir wunderschön und ich hatte gehofft, dass du noch mal mit mir ausgehst?"
"Aber warum musst du dich dann allein dran gewöhnen so angeschaut zu werden?" Ohh. Das ist das Problem. Super Kevin, haste mal wieder mit deiner umwerfenden Eloquenz ein Eigentor geschossen! "Das war so gar nicht gemeint! Das sollte... Naja, ich musste nur daran denken was ist, wenn du dich doch für Lana entscheidest. Dann hättest du solche Probleme nicht mehr."
Stein schien ungeduldig zu werden, er klang deutlich genervt: "Kevin, manchmal bist du 'ne echte Hohlbirne, hat dir das schon mal jemand gesagt? Ich hab dir heute Vormittag erst erklärt, dass ich mit niemand anderem als dir ausgehen will!"
Das hatte er in dieser Form nicht gesagt und das wurde ihm in diesem Moment wohl auch gerade klar. Er bedeckte sein Gesicht vor Schreck mit den Händen. Ich nahm sie vorsichtig runter. "Ich möchte auch nur mit dir zusammen sein."
"La-lass uns endlich essen gehen. Hunger. I-ich hab Hunger!", und er lief wieder los, während ich ihm kopfschüttelnd hinterher ging.

BMA Fanfiction - STEINxKEVINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt