CHAPTER 4 : Beginning

109 2 0
                                    

Es war früh am Morgen, die Sonne ging gerade auf, als Lucy wach wurde. Sie hatte lange nicht mehr so gut geschlafen, geschweige denn überhaupt eine Nacht ohne jegliche Unterbrechungen. Verschlafen rieb sie sich über die Augen ehe sie sich aufsetzte und ihre müden Glieder streckte. Erst jetzt hörte sie ein schnarchen aus nächster Nähe. Natsu lag mit dem Kopf auf seinen Armen gebettet, auf ihrem Bett und schlief. Hatte er die ganze Nacht über hier gewacht? Ein kleines schmunzeln schlich sich auf ihre Lippen, bevor sie auch schon langsam und bedacht aufstand, um ihn nicht zu wecken. Erza und Juvia schliefen am anderen Ende der Zimmers . Das letzte Bett stand am Eingang und das blauhaarige Mädchen schlummert tief und fest. Am Fußende schliefen die beiden Exceeds zusammengerollt.

Lucy zog sich schnell eine lange Hose, eine Strickjacke und ihre Stiefel über. Es war noch viel zu früh, um sich jetzt im Bad fertig zu machen, vermutlich würde sie jemanden wecken, sobald sie die Dusche aufdrehte. Im Zimmer wollte sie aber auch nicht bleiben, also beschloss sie eine Runde spazieren zu gehen. Somit konnte sie frische Luft schnappen und sich ein wenig die Umgebung ansehen. Auf leisen Sohlen schlich sie sich aus dem Zimmer, ließ so leise wie nur möglich die Tür ins Schloß fallen und verließ das Gasthaus. Die Blondine nahm einen tiefen Atemzug und genoss die frische Morgenluft. Langsam schlenderte sie den Feldweg entlang, raus aus dem kleinen Dörfchen. Trotz der Strickjacke fröstelte sie etwas, sobald eine Windböe durch die Felder zog und die einzelnen Grashalme tanzen ließ. Manchmal wünschte sie sich, dass ihr genauso wie Natsu niemals kalt werden könnte. Im Winter wäre das aufjedenfall von Vorteil, so müsste man sich nicht immer in mehreren Schichten Kleidung einpacken. Bei dem Gedanken an die vielen Schichten, kam ihr die Erinnerung aus Edolas in den Sinn. Der Gray von dort trug einfach mehrere Mantel übereinander, um nicht zu frieren. Ein weiteres schmunzeln gefolgt von einem Kichern verließ ihre Lippen.

Kurz darauf blickte sie auf, w blieb stehen und ihre rehbraunen Augen schweiften über die Landschaft, um zu sehen wohin ihre Füße sie getragen hatten. Weit und breit sah man Felder, welche in ein warmes Orange getaucht waren. Erneut wehte eine Brise über das Land und hinterließ eine leichte Gänsehaut auf der Haut der jungen Frau. Zwischen den Bergen weit hinten am Horizont, könnte man die aufgehende Sonne erahnen. Der Anblick war wunderschön und Lucy vergaß für eine Sekunde zu atmen. "Es ist wunderschön." Diese Worte, welche zugleich ihre Gedanken waren, rissen sie aus der kurzen Starre. "Leo..", kam es verwundert von ihr und sie richtete ihren Blick auf ihn. Er stand einfach nur neben ihr und blickte in die Ferne. Sie hatte ihn gar nicht bemerkt. "Was machst du hier?" Für einen Moment schien es so, als hätte er ihre Frage nicht wahrgenommen, ehe er seinen Blick senkte und die Augen schloss. "Lucy...", begann er und die Stellarmagierin zuckte zusammen, als sie den ernsten Ton in seiner Stimme bemerkte. Auch sie sah nun woanders hin. Nein, sie wollte nicht schon wieder das gleiche Thema hören oder gar darüber reden. "Fang erst gar nicht damit an, Leo.", entgegnete sie ihm leise, aber bestimmend, bevor er überhaupt weiter sprechen konnte. Ein lautloser Seufzer entwich dem Stellargeist. "Ich fange solange und immer wieder damit an, bis du begreifst, dass du in Gefahr bist und wir dir nur helfen wollen!" "Ihr könnt mir aber nicht helfen! Keiner kann das! Das Buch hat sich aufgelöst, ohne das kann mir keiner helfen!", wütend schrie sie ihn an und Leo sah sie erschrocken an. Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln und glitzerten im Sonnenlicht. Der Stellargeist biss sich auf die Unterlippe. Er wollte sie doch nicht zum weinen bringen, im Gegenteil, er wollte sie nur zur Vernunft bringen, damit sie mit ihren Freunden darüber redete und gemeinsam eine Lösung finden konnten. Ohne weiter darüber nach zu denken griff er nach ihrer Hand und zog sie in eine feste Umarmung.

Leo hatte seinen Kopf auf ihrem abgelegt, während er beruhigend über ihre Hinterkopf strich und wartete bis sie sich ein wenig beruhigt hatte. Als er merkte, dass sie nicht mehr schluchzte, sich aber dennoch nicht rührte, brachte er etwas Abstand zwischen die beiden, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Innerlich zerriss es ihm das Herz seine Meisterin und vorallem Freundin so sehen zu müssen. Sanft nahm er ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr in die Augen. "Es tut mir leid. Ich wollte dich weder wütend machen, noch wollte ich dich zum weinen bringen.", fing er leise an. "Wir alle machen uns Sorgen um dich Lucy. Wir möchten dich nicht verlieren, verstehst du?" Er sprach von den anderen Stellargeistern und sich. Keiner konnte besser wissen, wie es ihr ging. Schließlich waren die Geister mit ihr verbunden und spürten immer wie es ihrem Meister ging.

Natürlich war sich Lucy das bewusst, aber es gab nun mal keine Lösung ihres Problems. Deshalb wollte sie nicht ewig immer wieder über das gleiche Thema reden. Sie antwortete nichts auf seine Worte, stattdessen wich sie seinem Blick aus. Lautlos seufzend ließ er ihr Gesicht los und wich einen Schritt zurück. Seine Hände ließ er in seinen Hosentaschen verschwinden und er richtete seinen Blick auf die aufgehenden Sonne. Ja, er selber hatte keine Lösung, aber er wünschte sich das sie mit Natsu und den anderen darüber reden würde. Desto mehr Leute davon erfahren, desto schneller konnte ihr vielleicht geholfen werden. Eine unangenehme Stille lag über den beiden. Lucy vermied jeglichen Blickkontakt und spielte nervös mit ihren Fingern. Der Stellargeist räusperte sich nach einer Weile, schob dabei seine Sonnenbrille zurecht, ehe er das Wort ergriff. "Wie ich mitbekommen habe, seid ihr auf der Suche nach dem Schlüssel von Aquarius."
Lucy wurde hellhörig und ihre braunen Augen sahen ihren Stellargeist an, bevor sie auch schon mit einem nicken seine Aussage bestätigte. "Ja, Natsu hatte wohl flüchtig mitbekommen, dass wohl ein goldener Schlüssel aufgetaucht sei. Nunja, es kann nur Aquarius' Schlüssel sein. Ich hoffe nur, dass ich ihn finden werde. "
Loke spürte sofort ihre Sorge und legte eine Hand auf ihrer Schulter ab. "Ich darf dir zwar nicht sagen, wo sich ihr Schlüssel befindet, aber ich weiß das du ihn finden wirst. Schließlich haben du und Aquarius eine ganz besondere Verbindung zueinander." Ihre Lippen zierte nach diesen Worten ein Lächeln. Das war das erste Lächeln seit langem, was er von ihr zu sehen bekam. Es machte ihn glücklich und er war froh, dass er in der Lage dazu war ihr Mut zusprechen zu können. "Danke Leo, ich werde mein bestes geben und sie finden!"

Die beiden genossen den Sonnenaufgang zusammen, ehe Leo sich verabschieden musste. Er nahm die Stellarmagierin noch einmal in den Arm und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. Es war ein Zeichen der Freundschaft für die beiden. "Falls du reden möchtest, du weißt, dass du mich immer rufen kannst." Lucy wurde bei der Geste und seinen Worten richtig warm ums Herz und sie konnte nicht anders, als ihn überglücklich anzulächeln. "Ich weiß, ich werde bestimmt darauf zurück kommen." Daraufhin löste Leo sich mit einem nicken auf.

Für einen Moment starrte Lucy noch gedankenverloren an die Stelle, an die sich der Löwe aufgelöst hatte. Lange war es her, dass sie sich so befreit gefühlt hatte. Sie hatte tolle Freunde, war in der besten Gilde auf der ganzen Welt und hatte ein schönes Zuhause. Vielleicht war der ganze Spuk um das Mal endlich vorbei und es waren nur die Nachwirkungen, weil sie das Buch umgeschrieben hatte? Es war doch alles vorbei, oder?

Keine Sekunde später spürte sie ein unerträgliches Stechen im Kopf. Einige Schritte taumelte sie zurück und fasste sich dabei an die Stirn. Das Gefühl ihre Lunge hatte aufgehört zu arbeiten, ließ sie panisch versuchen nach Luft zu schnappen. Vergebens. Ihr wurde schwindelig, ihre Sicht verschwamm und sie sackte auf die Knie. Ihr ganzer Körper fühlte sich schwer wie Blei an und gleichzeitig hatte sie das Gefühl sie würde innerlich verbrennen. Wie damals. Damals, als sie versucht hatte das Buch umzuschreiben und der Dämon bereits versucht hatte Besitz von ihrem Körper zu erlangen. Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln aufgrund der Luftnot. War es das nun? Würde sie wirklich so sterben? Zumindest bekam niemals ihren jämmerlichen Abgang mit.

Plötzlich waren die Schmerzen wie verschwunden und sie fühlte ich so leicht, aber gleichzeitig versank sie auch in der tiefsten Dunkelheit.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


The Demon in youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt