CHAPTER 2: Dissappeared

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Sonnenstrahlen schienen durch den Schlitz des Vorhangs und kitzelten an der Nase der jungen, blonden Frau. Verschlafen rieb sie sich mit einer Hand über ihr linkes Auge ehe sie realisierte, dass sie von jemandem fest gehalten wurde. Ein Arm war um ihre zierliche Taille geschlungen. Erst jetzt kamen die Erinnerungen vom Abend zuvor und der Nacht wieder hoch. Vorsichtig drehte sie sich zu dem jungen Mann um, welcher sie in seinen Armen hielt. Der friedliche Ausdruck in seinem Gesicht ließen die Blondine sofort lächeln. Sanft Strich sie ihm einige rosa Strähnen aus dem Gesicht, jedoch zog sie ihre Hand sofort wieder zurück, als er anfing wach zu werden. In der Hoffnung er würde sie sogleich loslassen und sich strecken, wich Lucy ein wenig zurück, zumindest soweit wie es ihr möglich war in seiner Umarmung. Doch damit hatte sie nicht gerechnet. Er zog sie stattdessen näher zu sich und nuschelte noch schlafgetrunken "nicht weggehen! ~"
Die röte stieg ihr ins Gesicht und ließen ihre Wangen förmlich glühen. Nur wenige Centimeter trennten die beiden. Eine fürchterliche Hitze stieg in ihr hoch. Lucy's Herz hämmerte schmerzhaft gegen ihre Brustkorb und gefühlt wollte es im nächsten Moment heraus springen. Das war eindeutig zu nah!

Mit einem heftigen Knall, landete der rosahaarige Dragonslayer auf seinen vier Buchstaben vor dem Bett und grummelte vor sich hin. Wieso um alles in der Welt wurde er denn jetzt aus dem Bett getreten? Er hatte doch überhaupt nichts gemacht! "Oi, Luce... Ein guten Morgen wäre mir lieber gewesen.", gab er etwas beleidigt von sich, rieb sich seinen schmerzenden Hintern und sah kurz darauf seine beste Freundin verdutzt an. So wirklich konnte er ihre Reaktion immer noch nicht verstehen. Wenn er sich nicht täuschen würde, ähnelte ihre Gesichtsfarbe die einer Tomate oder eines Krebs. Jetzt wo er schon an ein Meerestier dachte, machte sich sein Magen knurrend bemerkbar. " Ich hab Hunger.", kam es nur trocken von ihm und er rieb sich den Bauch, während er sich seinen Essensfantasien hingab und er dabei schon fast zu Sabbern begann. "Idiot.", vernahm er kleinlaut von ihr, womit sie ihn wieder aus seinen Gedanken gerissen hatte.
"Ich bin kein idiot, du bist einfach nur seltsam, Luce!" Er setzte sein typisches Grinsen auf. Lucy warf ihm einen wütenden Blick zu und schnaubte, ehe sie ins Bad stapfte. Sie brauchte jetzt erst einmal eine entspannte Dusche. Dieser Kerl macht sie noch schier wahnsinnig. Blöder Vollidiot.

Langsam entledigte sie sich ihrer Klamotten und Schritt in die Dusche. Sofort dreht sie das Wasser auf und schloss für einen Moment ihre Augen, dabei entwich ihr ein wohliges Seufzen. Ein schwaches Lächeln zierte ihre Lippen und sie lehnte ihre Stirn an die kalten Fliesen, während das heiße Wasser auf ihren Körper prasselte und ein angenehmes Kribbeln hinterließ. Der Gedanke daran, dass er je wieder verschwinden würde, hinterließ ein unwohles Gefühl in ihrer Magengegend. Als er sie damals einfach zurück ließ, war das wohl die schlimmste Zeit, neben dem Tod ihrer Mutter, die sie bisher durchstehen musste. Außerdem wurde ihr eines klar. Natsu war ihr wichtiger als jeder andere. Natürlich konnte und wollte sie auf keinen ihrer Freunde verzichten oder sie je missen müssen. Aber das Gefühl bei dem Rosahaarigen 'Idioten' war noch einmal etwas anderes. "Du merkst erst wie wichtig dir etwas ist, wenn es nicht mehr da ist...", wisperte sie leise der Wand entgegen. Definitiv würde sie ihn nicht noch einmal einfach gehen lassen. Die rehbraunen Augen der Jungen Frau richteten sich auf ihren Arm. Erschrocken weiteten sich diese. Die Male auf ihrem Arm waren verschwunden! "Wie?" Es war ihr vorhin wohl nicht aufgefallen, da sie zu sehr von der peinlichen Situation abgelenkt war. Es war das erste Mal, dass diese komplett nach dem Auftauchen wieder verschwunden waren. Hieß es, dass damit auch die Albträume verschwunden waren?

"Luce, alles in Ordnung? Du hast doch gerade irgendetwas gesagt. ", hörte sie seine Stimme, nach ihrem Gefühl wohl etwas zu nah. Sollte sich seine Stimme nicht leiser anhören, wenn er außerhalb des Badezimmers stand? Mit einem unguten Gefühl drehte die blonde Stellarmagierin sich um und ihre Vermutung bestätigte sich. Ein breit grinsender Dragneel stand hinter ihr und musterte sie im nächsten Moment verdutzt. Sie stand also gerade splitterfasernackt vor ihm und er starrte sie gerade an, als wäre es das normalste auf der Welt. Fassungslos starrte sie ihm entgegen. "Natsu...! ", begann sie gereizt und die Ader auf ihrer Stirn fing an gefährlich zu pochen, während sie versuchte ihm mit ihren Blicken zu ermorden. Verwirrt blinzelnd sah er sie an und konnte ihre Reaktion nicht so wirklich einordnen. "HAST DU JEMALS ETWAS VON ANKLOPFEN GEHÖRT?!" Im gleichen Moment griff sie auch schon nach dem nächst besten Gegenstand und warf ihn in seine Richtung. Es war eine ihrer Shampooflaschen. Sein Glück, , dass sie ihn nicht traf. Er zuckte zusammen und solangsam sickerte es bei ihm durch. Zumindest machte es den Anschein, als würde er langsam begreifen, dass er gerade nicht hier sein sollte. Er schluckte und kratzte sich verlegen am Hinterkopf, ehe auch schon die nächsten Sachen in seine Richtung geflogen kamen. Geschickt wich er allen aus und nahm seine Beine in die Hand, um sich so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen. Schnell schloss er die Tür von außen und rief ihr eine Entschuldigung zu. "DU VERDAMMTER VOLLIDIOT!"

Nachdem sie sich fertig angezogen hatte, machten die beiden sich auf den Weg zur Gilde. Auch wenn er sich schon mehrmals entschuldigt hatte, lief sie eingeschnappt neben ihm, mit verschenkten Armen vor der Brust und auf sein fast schon jammerndes " Luce" schnaubte sie nur wütend. Nach einer Weile aber hielt er sie plötzlich am rechten Handgelenk fest und davon ab weiter zu gehen. "Was is-...?", zuerst klang ihre Stimme nach wie vor gereizt, ehe sie realisiert das er ihren Arm musterte und plötzlich zu lächeln begann. Ein Lächeln, welches ihr Herz höher schlagen ließ. "Es ist weg! Das heißt, deine Magie hat sich wieder komplett regeneriert, hab ich Recht?" Verwirrt starrte sie ihn an, bevor sie leicht lächelte und nickte. "Ja, ich denke schon." Es war vermutlich besser, wenn sie ihn in dem Glauben ließ, dass es etwas mit ihrem Magieverbrauch zu tun hatte und nicht mit ihm.
Lucy selbst wusste nicht, was die Male auf ihrer Haut bedeuten sollten. Das Buch selbst hatte sich nach dem umschreiben aufgelöst und es geschah alles so, wie sie es sich erhofft hatte und wofür sie es umgeschrieben hatte. Natsu war hier und er lebte! Die Male selbst tauchten auch erst einige Tage später auf ihrer Hand wieder auf, von da an plagten sie auch jede Nacht Albträume und hielten sie vom Schlafen ab. Sie fühlte sich zusätzlich auch so, als würde sich irgendetwas an ihren magische Kräften verzehren. Dadurch fühlte sie sich neben dem Schlafmangel, zusätzlich ausgelaugt und schwach.

"Luce? Hallo? Erde an Lucy! " Irritiert verfolgte sie seine Hand, die vor ihrem Gesicht wedelte, in der Hoffnung ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Mit Erfolg. "Was hast du gesagt?", fragte sie völlig verwirrt nach. Sie hing so sehr ihren Gedanken hinterher, dass sie gar nicht mitbekam, wie er ihr etwas erzählen wollte. "Das ich eine Überraschung für dich habe!", wiederholte er sich und sein Grinsen ging fast über beide Ohren. "Eine Überraschung?", wiederholte sie neugierig seine Worte. Er nickte eifrig und zog sie langsam weiter in die Richtung der Gilde. Er fing an zu erzählen, dieses mal darauf achtend, dass sie ihm auch wirklich zuhörte."Ein Informant hat den Raijinshu erzählt, dass er wohl von einem goldenen Schlüssel im Norden gehört hatte." Die Augen der jungen Frau weiteten sich. Konnte es sein...?
"Aquarius..", stieß sie fast atemlos aus und sah wie er ihre Aussage mit einem Nicken bestätigte. "Opa weiß schon Bescheid. Wir können nachher auch schon los, allerdings..." Natsu verzog etwas das Gesicht, ehe er fortfuhr. "Eisprinzessin, Erza, Juvia und Wendy wollen uns begleiten. Natürlich auch Happy und Charle." Sein Grinsen kehrte zurück und die beiden standen schließlich vor dem Eingang der Gilde. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Die Hand der Blondine hielt er dabei immer noch unbewusst fest. "Ich hoffe, es ist okay für dich, aber sie wollten es sich nicht mehr ausreden lassen." Lucy schüttelte nur den Kopf und lächelte ihn überglücklich an. "Natürlich ist das okay! Ich freu mich schon!" Grinsend hob er seine freie Hand, geballt zur Faust in die Luft und stieß ein freudiges "Ich bin schon Feuer und Flamme!" aus. Die Male und ihre Probleme der letzten Tagen waren vergessen und ihre Gedanken kreisten um ihren geliebten Stellargeist.

The Demon in youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt