Kapitel 5

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Ein leichter Lufthauch schlug Rubinpfote entgegen und fuhr ihr angenehm kühl durchs Fell. Um sie herum erstreckte sich ein Meer von großen Bäumen dessen Kronen den Himmel fast vollkommen verbargen. Der Wind trug ihr die Gerüche des Waldes zu. Es roch nach Erde, Gras, Moos, Blättern und nach anderen Pflanzen die Rubinpfote nicht kannte. Und nach Frischbeute. ,,Also wo willst du mit deiner Patroullie jagen und wo soll ich mit meiner?'' wandte sich Dornenranke an den ältesten Krieger des DonnerClans. Moospelz dachte kurz nach und miaute dann: ,,Ich werde mit meiner Patroullie zur Himmelseiche gehen, dann kannst du ja mit deiner zum verlassen Zweibeinernest gehen!'' Als Dornenranke zustimmend nickte preschte Moospelz davon, gefolgt von Waldpelz, Rindenpfote und Eispfote.

Rubinpfote sah ihrer Schwester nachdenklich nach. ''Himmelseiche' hört sich interessant an, 'verlassendes Zweibeinernest' aber auch!' Sie wusste von den Erzählungen der Ältesten bloß das das verlassende Zweibeinernest ein verlassenes Nest von seltsamen pelzlosen Geschöpfen war und die Himmelseiche ein riesiger, uralter Baum der am See stand. 'Am See... ich würde den See zu gerne mal sehen! Aber das werde ich früher oder später ja sowieso!' Die kleine Kätzin versuchte sich eine riesige Grube, gefüllt mit Wasser vorzustellen, so groß das sie alle Teretoriums der vier Clans mit einander verband. Doch sie hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken denn Dornenranke war schon losgelaufen und führte seine Patroullie zielsicher durch die Bäume.

Schnell lief Rubinpfote zu ihnen und lief schweigend neben Seidenpfote her. Wachsam blickte sie sich um und betrachtete ihre Umgebung. Für sie schien alles gleich auszusehen. 'So weit das Auge reicht nur Bäume die dir die Sicht und den Weg versperren!' ,,Komm trödel nicht so rum!'' miaute Dornenranke belustigt als seine Tochter an einem Moos bewachsenden Baumstamm anhielt. Rubinpfotes Schwanz peischte aufgeregt umher als sie an dem Stamm schnüffelte. ,,Aber hier ist ein Geruch! Ich glaube es ist... Eichhörnchen!'' Stolz die Spur entdeckt zu haben wandte Rubinpfote sich zu den anderem drei Katzen. Federflug kam zu ihr. ,,Sie hat Recht. Allerdings ist der Geruch fahl. Es wird wohl schon im Morgengrauen hier gewesen sein, damit ist die Spur wertlos da das Eichhörnchen sich bereits im SchattenClan Teretorium aufhalten könnte!'' erklärte sie ihrer Schülerin sanft.

Enttäuscht senkte Rubinpfote den Kopf doch bei dem Wort 'SchattenClan' hatte sie aufgehorcht. 'Ob sie wohl anders aussehen? Ich kann es kaum erwarten die anderen Clans bei meiner ersten großen Versammlung zu treffen!' Rubinpfote hatte in ihrer Kinderstubenzeit oft Geschichten über den SchattenClan gehört. Zum Beispiel das sie Jungen fraßen. Die Kätzin schauderte bei den Gedanken aber Federflug unterbrach sie indem sie Rubinpfote sanft vorwärts stupste und sie somit zum weiterlaufen brachte. Dornenranke legte an Tempo zu und Rubinpfote und Seidenpfote hatten Mühe ihm und Federflug zu folgen. Geschickt schlängelten sich die beiden Krieger mit großen Sätzen durchs Unterholz. Doch plötzlich blieb Dornenranke stehen so das Rubinpfote fast in ihn reingelaufen wäre. ,,Kannst du nicht aufpassen? So verscheuchst du noch die ganze Beute!'' beschwerte er sich in einem scharfen Ton.

Außer Atem senkte Rubinpfote den Kopf und keuchte: ,,Entschuldigung!'' Augenblicklich wurde Dornenrankes Miene freundlicher und er murmelte: ,,Halb so wild, wir sind ja noch nicht da!'' Dann drehte er sich weg, spitzte die Ohren und öffnete sein Maul ein bisschen. ,,Was machst du da?'' fragte Seidenpfote ihren Mentor vorsichtig. ,,Ich versuche ein Geräusch oder ein Geruch von Beute wahrzunehmen! Wenn man das Maul öffnet kann man die Gerüche besser aufnehmen!'' erklärte Dornenranke und Federflug die neben ihm stand nickte bestätigend. Dann bedeutete er seiner Patroullie ihm zu folgen und lief voran. Nach wenigen Herzschlägen hatten sie die Bäume hinter sich gelassen und standen auf einem schwarzen und harten Weg der unter den ganzen Unrat und Gras kaum zu erkennen war. ,,Was ist das?'' fragte Rubinpfote argwöhnisch und fixierte den seltsamen Untergrund mit zusammen gekniffenden Augen. ,,Das ist ein alter Donnerweg. Donnerwege sind die Wege die die Zweibeiner für ihre Monster bauen, das sind stinkende Bestien!'' erklärte Federflug ruhig doch Seidenpfote wich ängstlich zurück und Rubinpfote sträubte das Fell und bohrte ihre Krallen in die Pflanzen die den Donnerweg überwucherten.

Warrior Cats FF - Die Prophezeiung von den Wolken - Der Weg einer PfoteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt