Chapter three

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Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Eine Band? Hier? Jetzt? Mit Louis?
Diesmal kann ich nicht anders.
Ich muss ihn umarmen.

Ich drehe, mich zu ihm und sehe, wie er bereits mit einem breiten Grinsen auf mich zu rennt und mir ohne zu zögern in die Arme springt.

Sein Oberkörper ist so klein und dünn, dass meine Arme ihn komplett umfassen können.
Ich halte ihn einfach fest.
Halte ihn fest als ob wir uns schon ewig kennen würden.
Louis vergräbt sein Gesicht in meiner Schulter und seine Haare streifen meine Wange.

Ich spüre wie er zittert. Seine Hände verkrampfen sich in meine Schulter, als will er mich nicht mehr loslassen.

Eine Träne kullert aus meinem Auge auf Louis' Hemd und ich lege meinen Kopf auf ihr ab, als wollte ich sie verdecken.

Louis riecht nach Pfefferminze und After Shave, ein klein bisschen Honig und...Zuckerwatte. Mein Lächeln wird breiter.

Als er von mir ablässt, und mich sprachlos anschaut, fällt mir eine kleine Röte auf seinen Wangen auf.

Als er bemerkt wie ich ihn anstarre, dreht er sich schnell weg.

Ich betrachte die anderen drei. Sie sind genau so geschockt wie ich und haben ihre Hände vor ihr Gesicht geschlagen. Dem Blonden kullern Freudentränen aus den Augen und er schaut sich fassungslos um.

Mit diesen Jungs werde ich ab jetzt wahrscheinlich jede freie Minute verbringen...und ich kann es kaum erwarten.

—————

Der Wind rauscht mir entgegen, während ich, breit lächelnd und mit ausgestreckten Armen, Backstage zu den anderen renne.

Es fühlt sich an wie in einem Film, wo alles in Slow Motion gefilmt ist. Musik läuft im Hintergrund passend zur Situation und alle anderen sind verschwommene Komparsen, deren Blicke nur auf diese eine Person gerichtet sind.

Genau so fühle ich mich jetzt.
Ich als Hauptperson, die nicht glücklicher sein könnte.

Strahlend laufe ich in die Arme der anderen und wir jubeln und lachen und tanzen und es ist perfekt.

Auch nachdem wir nach draußen vor das Gebäude geführt worden sind, bin ich immer noch sprachlos.
Links neben mir sehe ich wie Liam, der mit den hellbraunen wuscheligen Haaren, irgendetwas in sein Handy tippt. Er sieht glücklich aus, genau wie Niall, welcher auf dem Bürgersteig sitzt und verträumt vor sich hin schmunzelt. Zayn, der schwarzhaarige, läuft mit seinem Telefon am Ohr und einem Lächeln auf den Lippen, auf und ab und die Wörter sprudeln nur so aus seinem Mund heraus.

Als ich mich zu Louis drehe, bleibt mein Herz kurz stehen.
Er betrachtet mich mit seinem speziellen Lächeln, dreht aber unschuldig seinen Kopf in die andere Richtung, als er meinen Blick bemerkt.

Wie lange hat er mich wohl schon angeschaut?
Automatisch grinse ich nur noch mehr. Es ist, als hätte ich keine Kontrolle mehr über mich. Selbst meine innere Stimme, die mir sagt wie bescheuert ich vermutlich gerade aussehe, hält mich nicht davon ab, meinen Blick von seinem schmalen, perfektem Gesicht abzuwenden.

Ich bekomme wieder dieses eine Gefühl im Bauch...Was wenn ich wirklich etwas für Louis empfinde?
Ist es umgekehrt auch so?-Warte, was habe ich mich grad gefragt? "Auch"?!
Verwirrt wende ich meinen Blick von Louis ab und gucke auf den Boden, in der Hoffnung er habe meinen Gesichtsausdruck nicht bemerkt.

„Harry", höre ich meine Mum rufen und bin ihr dankbar, da ich wahrscheinlich sonst noch Stunden einfach so dagestanden hätte, die Hände  in den Hosentaschen und ohne ein weiters Wort zu verlieren. Ich sehe zu, wie sie mit ihrem Handy wedelt und auf uns zu kommt.
„Kann ich vielleicht ein erstes Foto von euch schießen?" fragt sie grinsend und deutet auf die Steintreppen hinter uns.
.........
Louis, Liam und Niall setzen sich nebeneinander auf die hinteren Stufen.

Either i'm a bad liar Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt