Chapter four

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Das schrille Piepen des Weckers reißt mich unsanft aus meinem Schlaf. Ich stöhne auf und schlage mir mein Kissen über den Kopf. Es hört nicht auf.

Ich will schlafen! Wer zum Teufel hat diesen Wecker gestellt?
Wütend greife ich nach meinem Kissen und schaue verschlafen in die Richtung aus der ich das Geräusch wahrnehme.

Es kommt von Louis, welcher noch tief und fest schlummert.
Er liegt da auf seinem Bett, so unschuldig und nichtsahnend und ich kann nicht anders als zu lächeln. Sein Handy liegt vom Vorabend noch immer in seiner rechten Hand und ein lauwarmes Gefühl breitet sich in mir aus.

Ich betrachte seine langen Wimpern und seine geschlossen Augen. Seine Haare sind verwuschelt und seine Decke liegt neben seinem Bett. Selbst im Schlaf sieht er wunderschön aus.

Der Wecker reißt mich wieder aus meinen Gedanken.
Ohne länger zu zögern, schmeiße ich mein Kissen, welches ich immer noch in der Hand halte, zu Louis nach unten.

Er schreckt auf. Na endlich! Verwirrt reibt er sich seine kleinen Augen und guckt sich verschlafen im Zimmer um.

Ich lege mich wieder hin, doch ohne Kissen, ist es nicht mehr angenehm.
Wieso ist dieser Wecker immer noch nicht aus?!
Ich höre leise Schritte in meine Richtung kommen. Plötzlich landet ein blaues Kissen mitten auf meinem Gesicht. Den Geruch kenne ich irgendwo her...Noch bevor ich zu Ende denken kann, sehe ich Louis die Leiter zu meinem Bett hochklettern.

Lachend versucht er mich wachzurütteln. Spielerisch versuche ich ihn mit zugekniffenen Augen zu schlagen.
„HARREEEY. WACH AUF HARRY. GENUG GESCHLAFEN, DU BRAUCHST DEINEN SCHÖNHEITSSCHLAF NICHT MEHR. STEH AUF!"

Ich versuche ihn so gut es geht zu ignorieren, was mir, wie ich dachte auch gelingt, bis er mit seinen kleinen Händen meine Augen aufreißt. Jetzt bin ich wach, danke Louis! Ich setze mich abrupt auf und schmeiße ihn mit dem Rücken auf die Matratze. Ich muss anfangen zu lachen. Er versucht wieder hoch zu kommen, aber ich bin stärker.

Er gibt auf und schaut mich lächelnd an.
Kurz ist es so, als würde alles um uns herum stehen bleiben, doch dann bemerke ich, dass die anderen langsam wach werden und lasse schnell von Louis ab.
Wie das wohl ausgesehen hat...Ich strecke meine Armen triumphierend in die Höhe und wuschel mir verlegen durch die Haare.
————
Heute ist unser erster Probetag als Band. Die Vorstellung vor den Jungs zu singen macht mich nervös.
Dennoch lasse ich mir das den Tag über nicht anmerken.

Der Vormittag vergeht relativ schnell und ich verbringe ihn hauptsächlich mit Texten lernen, ein paar Stimmübungen und lesen.
Louis ist heute Morgen ziemlich eilig nach unten verschwunden und seitdem hab ich ihn nicht mehr gesehen.

Langsam mach ich mir Sorgen. Wie aufs Stichwort vibriert mein Handy und Louis' Nummer erscheint auf dem Display. Meine Hand greift nach den Telefon und ehe ich mich versehe, habe ich angenommen und halte mir den Hörer ans Ohr.

"Hallo?", frage ich.

Am anderen Ende der Leitung höre ich schweres Atmen. "Louis ist alles in Ordnung?".

Bitte lass ihm nichts passiert sein, flehe ich in Gedanken und laufe nervös auf und ab. "Wo bist du?"

"Ich bin an dem kleinen Strand ein paar Minuten vom Haus entfernt", antwortet er. Seine Stimme klingt irgendwie zittrig. Ich muss schlucken.

"Harry?"

"Ja?"

"Ich glaub ich hab mir was gebrochen."

Mein Mund klappt auf. Etwas gebrochen? Im Ernst?! 

„Man Lou, ich hab mir solche Sorgen gemacht.", seufze ich und spüre meinen schnellen Herzschlag. Schon alleine der Gedanke, was hätte passieren können, verdreht mir den Magen.

Either i'm a bad liar Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt