4. Kapitel

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Ich spüre eine zarte Berührung an meinem Hals, meiner Schulter, meinem Schlüsselbein. Ein Seufzen gleitet über meine Lippen, wird von einem genießerischen Lächeln verflogt. Er soll ja nicht damit aufhören! Seine großen, starken Hände streichen meine Taille hinab. Ich erzittere.

„Du fühlst dich so gut an, Elena.", flüstert er heiser und beißt mich sanft in den Hals. Ich stöhne, als er meine Bluse öffnet und meinen BH ein Stück nach unten zieht. Meine Brüste wölben sich ihm entgegen und er verschwendet keine Zeit. Seine Zunge leckt über meine steifen Brustwarzen, neckt mich, verführt mich. Himmel, das ist so gut!

„Ich werde dich um den Verstand bringen, bis du nicht mehr weißt, wo oben und unten ist.", raunt er und allein seine Worte lassen mich feucht werden. Ja! Das will ich.

„Bitte", hauche ich erregt, meine Stimme zittert. „Bitte, Elijah."

Ich schrecke nach oben und presse sofort meine Beine zusammen. Verdammt! Ein Sextraum mit Elijah? Ich bin verloren.

Ich sehe auf die Uhr. 03:42 Uhr. Super. Was für eine unchristliche Zeit zum Sonntag.

Mein Weggang von Elijahs Vernissage ist gerade einmal zwei Stunden her und ich fühle mich hundeelend. Als ich in meinem Appartement angekommen bin, habe ich mir sofort das Kleid ausgezogen und bin ins Bett gegangen. Ich wollte diesen Tag so schnell wie möglich hinter mich bringen. Tja, nun, Plan gescheitert.

Seufzend wage ich einen Blick auf mein Smartphone. Mehrere Nachrichten und verpasste Anrufe werden mir angezeigt.

Caroline Forbes – Verpasster Anruf (7)

Caroline Forbes: Elena, was ist passiert? Wo bist du?

Caroline Forbes: Bitte ruf mich zurück. Ich mache mir Sorgen.

Caroline Forbes: Elena Gilbert, WO ZUR HÖLLE STECKST DU?

Jenna – Verpasster Anruf (2)

Jenna: Wo steckst du, Süße? Caroline und die anderen machen sich Sorgen, weil du nicht antwortest, und ich mir langsam auch! Bitte melde dich!

Ich vergrabe mein Gesicht im Kissen. Ich hätte wissen müssen, dass sich alle sofort Sorgen um mich machen. Ich lebe seit zwei Tagen in der Stadt und sorge schon für einen Skandal. Super. Als mir Elijahs braune Augen in den Sinn kommen, entfährt mir jedoch ein Schluchzen. Warum nur löst er nach so kurzer Zeit solche Gefühle in mir aus? Und noch interessanter ist, warum lasse ich das zu? Eine meiner selbstaufgestellten Bedingungen war, dass ich mich voll und ganz auf meinen neuen Job konzentriere. Für Liebe habe ich keine Zeit. Und auch keine Lust.

Ich schreibe Jenna und Caroline die gleiche Nachricht: Bin zu Hause. Alles in Ordnung. Gute Nacht.

Als ich das nächste Mal aufwache, scheint mir die Sonne ins Gesicht und kitzelt meine Nase. Ich strecke mich und lasse meinen Rücken knacken. Es ist Sonntag.

Ich schlurfe in die Küche und lege ein Pad in den Kaffeeautomaten. Dann drücke ich auf den Startknopf und warte darauf, dass das köstliche Aroma sich in meiner Wohnung ausbreitet. Da ich nicht vorhabe, heute nach draußen zu gehen oder irgendjemanden zu sehen, bleibe ich einfach in meinem Nachthemdchen. Der heutige Tag wird zum Herumlungern genutzt. Ich befülle meine Lieblingstasse mit Kaffee und kippe Unmengen an Milch dazu, denn ohne schmeckt das einfach nicht. Dann werfe ich mich auf mein Sofa und schalte den Fernseher ein. Gelangweilt zappe ich durch die Kanäle und bleibe schließlich bei einem Sender hängen, der den ganzen Tag How I Met Your Mother bringt. Es ist die letzte Staffel, und gerade als Ted all seinen Freunden offenbart, dass er nach Chicago umziehen wird, klingelt es an meiner Tür. Da ich davon ausgehe, dass die überfürsorgliche Caroline oder meine Tante nachprüfen wollen, dass wirklich alles in Ordnung ist, gehe ich so wie ich bin zur Tür und öffne sie. Meine Begrüßungs-Abwimmel-Floskel bleibt mir im Hals stecken. Es ist Elijah.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 15, 2020 ⏰

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