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Narzissa's PoV

Nach dem fünften Samstag, an dem immer noch alles in Ordnung war... zumindest in ihren Worten, kam sie schließlich zu mir, und sagte mir, dass sie gern öfter brauen würde... natürlich sagte ich nicht Nein, aber ich wollte den Grund wissen.
,,Bevor ich zustimme, möchte ich meine Frage von vor fünf Wochen wiederholen... ist bei dir alles in Ordnung?"
Sie zögerte, seufzte schließlich, und sagte: ,,Keine Ahnung... ich meine ja, ansich ist schon alles okay. Es ist nur..."
,,Deine Freunde?" fragte ich, und sie nickte...
,,Lass mich raten... sie gehen dir aus dem Weg, weil du Exrastunden nimmst?"
,,Gehen Sie eine Spur weiter, die ignorieren mich nämlich."
,,Lass mich raten... sie konnten keine fünf Minuten auf dich warten?" fragte ich, und sie sah mich direkt an. So vorsichtig wie möglich, um sie nicht zu erschrecken, berührte ich ihren Geist, und sie keuchte minimal auf, und ihr stieg die Eöte ins Gesicht, als sie es verstand: ,,Legilimentin... scheiße..."
Lachend lief ich zu ihr, und setzte mich zu ihr...

,,Die meisten deiner Gedanken hab ich nicht ernst genommen, keine Sorge."
,,Aber warum nicht? Ich meine... die waren teilweise nich sonderlich nett..." gestand sie, und ich nickte, bevor ich sagte: ,,Die meisten hab ich ignoriert, weil ich gesehen habe, dass du nicht so bist, Muriel. Du versuchst jemand zu sein, der du niemals sein wirst... du bist nicht diese arrogante Schülerin, die du gerne wärst, nur um anderen zu gefallen. Du baust eine Mauer um dich herum, die du überhaupt nicht benötigst."
,,U-und wer bin ich... in Ihren Augen?"
,,Eine junge Hexe, die ihren Weg noch sucht, und sich dabei mit falschen Leuten abgibt, weil sie irgendwo dazugehören möchte." sagte ich und ihr Blick wurde für den Bruchteil einer Sekunde steinhart, denn ich wusste, dass ich jetzt einen Nerv getroffen hatte, und deshalb fuhr ich fort: ,,Es ist auch nichts falsches dabei, Muriel... viele in deinem Alter machen das durch."
,,Ach ja...?! Nennen Sie mir eine Person, die den selben Scheiß erlebt hat wie ich."
,,Sitzt vor dir."
Sie sah mich fragend an, und ich lehnte mich etwas vor, und erzählte es ihr: ,,Ich war 16, fast fertig mit meinem 6. Jahr, reich, Vertrauensschülerin, Sucherin, und... verlobt. Und darüber hinaus hatte ich auch diese Freunde, die andere abschoben, die weniger Geld als sie selbst hatten, sich mit anderen abgaben, die weniger Geld hatten, oder in einem anderen Haus waren."
,,Klingt irgendwie ziemlich... abgefuckt... wenn man das mal so hört, und..." begann sie, und ich wusste was in ihr vorging, ohne in ihre Gedanken sehen zu müssen. Ich nahm ihre Hand, und sagte: ,,Wir sehen manchmal nur das, was wir sehen wollen, Muriel. Mach dir da keine Vorwürfe."
,,Aber warum? Ich meine, warum seh ich das nicht?! Ich meine... es war doch offensichtlich direkt vor meiner Nase."
,,Was ist das stärkste Gefühl, gegen das jeder Mensch ankämpft?" fragte ich, und sie zuckte mit den Schultern.
,,Einsamkeit... keiner will einsam sein... das ist der Grund-"
,,Warum man sich Freunde sucht, die keine Freunde sind..." unterbrach sie mich gedankenverloren, und ich drückte sanft ihre Hand, und gerade als sie sich entschuldigen wollte, hob ich die andere Hand: ,,Nein. Du musst dich nicht entschuldigen. Wie schon gesagt, auch ich hatte das durch."
,,Wie bist du da weg gekommen...?" fragte sie, und ich schmunzelte darüber, dass sie sämtliche Förmlichkeiten vergaß, sagte aber nichts dazu, sondern erzählte es ihr: ,,Eine Muggelstämmige, in die ich... na ja, ich hatte Gefühle für sie. Und sie hat mir auf die feine englische Art in den Arsch getreten."
,,Oh wow... was hat sie gemacht... oder gesagt?" fragte sie lachend, und ich sagte: ,,Sie meinte ob ich jetzt schon zu arrogant, und selbstverliebt wäre, um zu sehen, wer der wahre Dreck sei. Sie selbst, wegen ihres Blutstatus, oder meine sogenannten Freunde... und glaub mir, wenn dir das jemand sagt, in den du verliebt bist... dann denkst du sehr gründlich darüber nach."
,,Wart ihr...?" begann sie, doch ich schüttelte den Kopf, wollte meine Hand weg ziehen, und grinste in mich hinein, als sie meine Hand festhielt, und fuhr fort: ,,Das wäre unmöglich gewesen."
,,Warum?"
,,Weil meine Schulzeit... und Jugendzeit anders war, als deine, Muriel. Ich war verlobt, und da gab es für mich keinen Weg hinaus. Es war arrangiert, und hätte ich etwas mit ihr angefangen, hätte meine Mutter mich entweder raus geworfen, und aus dem Stammbau gebrannt; oder... ich hätte ihr das Herz brechen müssen."
,,Shit... sorry, Black."
,,Schon okay..."
,,Hast du noch Kontakt zu ihr?"
Ich schüttelte den Kopf, und erzählte ihr, dass sie bei einem Unfall mit einer Gruppe Auroren gestorben war.
,,Fuck... sorry..." sagte sie, und ich sah ihr an, dass sie nach einem neuen Gesprächsthema suchte, also richtete ich meinen Zauberstab an die Tafel, ließ ein Rezept anschreiben, und zwinkerte ihr zu, während ich aufstand...

,,Drei Kessel... gleichzeitig...?! Sie verarschen mich..."
,,Ich würde es dir nicht hinstellen, wenn ich kein Vertrauen in dein Können hätte, Liebes." sagte ich völlig gelassen, und legte ihr ein Rezept hin, dass auf drei Teile aufgeteilt werden musste.
,,Also, warum teilen wir es?" fragte ich, sie sah sich das Rezept genauer an, und überlegte länger, bevor sie sagte: ,,Weil hier drei Zutaten sind, die... eigentlich nicht zusammen in einem Kessel landen sollten?"
,,Sehr gut. Fang an, ich helf dir beim mischen..."

"Ich will dich mal an drei Kesseln sehen..." hörte ich sie denken, und antwortete prompt:

"Süß, von dir... aber darüber reden wir, wenn du an sechs Kesseln brauen kannst."

Und dieser Blick... so viel Gold hatte ich nicht einmal in meinem Verließ... so viel, wie ihr Blick gerade wert gewesen wäre...

tbc...

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