Who I am

2.Eine Familie?-Na vielen Dank!✓

2.Eine Familie?-Na vielen Dank!

„Uns ist bewusst, dass das eine unerwartete Nachricht ist und ihr auch etwas braucht um euch an den Gedanken zu gewöhnen" sagte meine Mutter mit weicher Stimme. Eine Zeit lang herrschte Stille. Meine Mutter schien immer nervöser zu werden „Mum, natürlich ist das überraschend... Aber ich freue mich! Ich wollte doch schon immer ein Geschwisterchen.", unterbrach ich das Schweigen. Es war nicht gelogen, jedoch hatte ich mich immer noch nicht ganz mit dem Gedanken nun auf glückliche Familie zu machen, angefreundet. „Das geht mir genauso", stimmte Malfoy nicht ganz überzeugend zu.

Mum atmete trotzdem erleichtert aus: „Puh, da bin ich aber froh, dass ihr das so gut aufnehmt." Malfoy nickte zustimmend in die kurze Stille. „Der Kuchen ist äußerst lecker, Mon-", der ältere Malfoy stockte kurz. „Jean" Erst jetzt wurde mir bewusst, das er Mum unter dem Namen Monica kennengelernt hatte. Nachdenklich nahm ich den ersten Bissen vom Schkokuchen meiner Mutter, welchen ich seit fast einem Jahr nicht mehr zu essen bekommen hatte. Mum und Malfoy Senior begannen sich leise zu unterhalten, ich konnte aber nicht verstehen was sie sagten. Ich fühlte mich wie in Watte gepackt. Es änderte sich gerade so viel in meinem Leben. Ich hatte ja kaum Zeit mich mental auf die Hochzeit vorzubereiten. Das es aber auch noch Malfoy sein musste... Und wenn ich nur an unser neues 'Zuhause' dachte... Obwohl ich natürlich nicht mit Sicherheit sagen konnte, ob wir nach England zurück ziehen würden. Meinen Wunsch mit Mum in England zu leben, war mir auf einmal gar nicht so recht wie noch vor wenigen Stunden. Ich hatte Angst. Angst wie es mit unserer 'Familie'weitergeht, Angst vor dem Manor. Ich wurde dort gefoltert, mir wurde 'Schlammblut'in den Arm geschnitten. Das Manor ist für mich der Inbegriff von Panik, Horror und Leid. Mum wusste davon aber nichts, und das sollte auch so bleiben. Sie wusste nichts von der Folter, von meiner Stellung den Malfoys gegenüber, auch über den Krieg war sie fast gänzlich unwissend. Sie durfte nichts wissen, damit ich sie beschützen konnte. Es war schon schwer genug für sie zu erfahren, dass ich ihr die Erinnerungen genommen habe, statt ihr einfach zu erklären, dass sie zu ihrem Schutz das Land verlassen sollte. Es hat sie verletzt, dass ich für sie entschieden habe. Unsere Beziehung wird davon noch immer belastet, auch wenn Mum es zu überspielen versucht.

Ich schreckte hoch als ich meinen Namen hörte: „Was?— Was ist?" Ich sah das leicht belustigte Gesicht von Malfoy neben mir. „Hermine Liebes, ist alles in Ordnung? Du wirkst so abwesend." Mum lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. „Ich habe dich gebeten Lucius und Draco eine Führung durch das kleine Häuschen zu geben, während ich den Abwasch mache.", beantwortete Mum die ebengestellte Frage. Ich gab ein leichtes Nicken von mir. Das ergab doch keinen Sinn. Eine Führung? Die beiden waren doch zu 100% schon einmal hier gewesen. Außerdem war das Haus wie gesagt 'klein'. Es war gerade so groß genug für zwei Personen, eine Familie hatte hier ganz sicher keinen Platz. Also wieso sollte ich ihnen etwas zeigen, was in zwei Wochen so oder so nicht mehr relevant war? Meiner Mutter zu liebe bedeutete ich den beiden trotzdem mir zu folgen.

Nachdem ich einige Fragen der beiden, welche zu 99% von dem älteren der beiden Malfoys kamen, beantwortet hatte und wir wieder in der Küche angekommen waren, beendete ich den Rundgang mit: „Und hier wären wir wieder in der Küche." „Gut, danke Hermine", bedankte sich meine Mutter bei mir. Ihr Ernst? Dann wandte sie sich an die Malfoys: „Lucius, du meintest vorhin ihr hättet noch etwas zu erledigen. Haben wir trotzdem noch etwas Zeit, um mit Hermine den Umzug zu besprechen, oder müsst ihr schon los?" „Stimmt, du hast recht Jean. Wir müssen leider schon los, aber wie wäre es, wenn wir in zwei Tagen noch einmal vorbeikommen und alles bereden?", erwiderte Malfoy Senior. Mum stimmte zu: „Ja das passt. Wir haben abgesehen von packen ja nicht wirklich viel zu tun." „Gut dann bis in zwei Tagen, um die selbe Zeit? Passt euch das?" „Ja da sind wir hier", lächelte meine Mutter. Zusammen begaben wir uns zur Haustür. „Kommt gut nach Hause", verabschiedete Mum die beiden.

25.7.1998-Abend

Liebes Tagebuch,

Ich kann es immer noch nicht fassen! Mum ist mit Malfoy Senior verlobt!!! Und ist auch noch von diesem schwanger... Ich freue mich für sie, aber der Gedanke eine Familie mit dem Frettchen zu sein ist nicht gerade angenehm, genau so wie der an Malfoy Manor... Der lässt mich erschauern. Und Malfoy hatte bei unserem ungewöhnlichem Gespräch in meinem Zimmer etwas gesagt, was mich zum nachdenken gebracht hat. Er scherzte, dass Harry und Ron die Nachricht, dass ich nach der Hochzeit Malfoy heiße, nicht so gut aufnehmen. Obwohl er dabei gelacht hat, denke ich das Malfoy leider gar nicht so unrecht hat. Auch wenn es mir nicht gefällt, könnte diese Hochzeit zu Problemen mit meinen Freunden führen. Was rede ich da? Wenn das bekannt wird, zerreißt sich der Tagesprophet den Mund über die Geschichte. Mir würde das nichts ausmachen, aber Mum...  Ich will gar nicht wissen, was dann passiert. Vielleicht kommt auch etwas mehr Klarheit in die Sache mit Harry und Ron, wenn ich etwas darüber schlafe. Bis Morgen, Hermine

Ich schloss mein Tagebuch. Mein Blick fiel auf den Brief an Harry und Ginny. Ich hatte ihn noch nicht abgeschicken können, noch einmal Glück gehabt... Ich beschloss morgen einen neuen zu schreiben, wo ich die Sache mit Malfoy und der Hochzeit einfach auslassen würde. Dann nahm ich zur Ordnung meiner Gedanken, mein Lieblingsbuch, und begann erneut die mittlerweile vergilbten Seiten zu lesen.