1.Kapitel

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Jasmine

„Wie läuft es eigentlich zwischen dir und Jasper?" „Omg er ist so süß. Gestern hat er mir einen Strauß Blumen vor die Tür gebracht. Ist das nicht romantisch? Er hat mich gefragt ob ich mit ihm zum Ball gehen möchte. Hast du schon jemanden mit dem du dort hingehst?" „Ne, ich weiß auch nicht, ob ich überhaupt hingehe, ich muss noch für den Test am Montag lernen...Aber ich freu mich für dich." Um ehrlich zu sein, war das Lernen nur eine Ausrede, um nicht hingehen zu müssen. Ich würde sowieso nur am Rand stehen und den Pärchen beim Tanzen zu schauen, wie bei jedem Schulball. Ich hatte noch nie einen Freund, aber brauche ich denn einen? Es ist doch nicht wichtig, ich konzentriere mich lieber auf die Schule. „Was?! Aber du musst mitkommen. Ohne meine beste Freundin ist es doch langweilig und überhaupt, das Lernen hat Zeit. Genieß dein Leben als Teenager, wir sind schließlich 16 und das ist man nur einmal im Leben!" „So wie bei jedem anderen Lebensjahr." Angel verdrehte grinsend die Augen. „Hmm...Was ist mit Eden? Der ist doch auch süß. Außerdem habt ihr Geschichte zusammen, du könntest versuchen ihm näher zu kommen, sagte Angel und sah mich erwartungsvoll an. „Leichter gesagt als getan. Bei mir ist das nicht so einfach wie bei dir." Es stimmte, Angel musste einen Jungen nur anschauen und er wäre schon in sie verliebt. „Außerdem bist du viel hübscher als ich." Sie sah mich schon fast wütend an: „Jasmine, was hatten wir dazu gesagt. Du bist ein hübsches und intelligentes Mädchen und wehe du redest noch einmal so schlecht über dich selbst!" „In Ordnung mom" Wir fingen beide an zu lachen. „Schau mal Jasmin, dahinten sind die Kunsträume. In irgendeinem von ihnen müsste unser Kurs sein.

„Hallo mein Blümchen, wie war die Schule?" „Mom, ich hab dir doch gesagt ich mag es nicht, wenn du mich so nennst" Mom nannte mich immer "Ihr kleines Blümchen" aufgrund meines Namens. Mein Vater hatte mir diesen Namen gegeben. Sie erzählte mir immer, dass mein Vater Jasmin Blumen über alles liebte. Ich wünschte ich könnte mich noch an ihn erinnern. All die guten Dinge die er getan hatte. Ich war einfach zu jung als er fortging, gerade mal 3 Jahre. Meine Mutter sprach ungern von ihm, denn wenn wir über ihn redeten, sehe ich jedes Mal diesen Schmerz in ihren Augen. „Jasmine, deckst du bitte den Tisch, das Essen ist fertig. Ich hab heute von zu Hause aus gearbeitet und hab dir dein Lieblingsessen gekocht, Pizza." „Danke mom, die Schule war ganz in Ordnung. Wie immer, nichts neues. Obwohl...Die Schule veranstaltet wieder einen Ball." „Wirst du hingehen?", fragte meine Mutter und legte mir ein Stück Pizza auf meinen Teller. „Ich weiß es noch nicht, es wäre langweilig alleine dort hinzugehen." „Und was ist mit Angel? Warum geht ihr nicht zusammen hin? Ihr könntet als Freundinnen gehen." „Jasper hat sie schon eingeladen." „Ja ,und? Frag sie trotzdem mal. Ich bin mir sicher, sie hat nichts dagegen." „Wenn du meinst. Die Pizza schmeckt übrigens fantastisch."

Am Abend lag ich mit Bauchschmerzen im Bett. Ich hatte ein wenig zu viel Pizza gegessen. Ich stand auf und sah in den Spiegel, der an meinem Schrank hang. Vor mir stand ein einmetersechzig großes Mädchen, mit goldenem, lockigem Haar und grünen Augen. Ich würde nicht von mir behaupten hübsch zu sein, aber auf meine Augen war ich schon stolz. Ich erbte sie von der Familie meiner Mutter. Fast alle in ihrer Familie besaßen diese leuchtend grünen Augen. Was man sonst noch über mich sagen kann? Naja, ich bin 16 Jahre alt, bin schüchtern aber freundlich und verstehe mit jedem. Ich bin sehr unsportlich, jedoch liebe ich Bücher und sie zu lesen über alles. Wenn ich ein Buch lese, kann ich alles um mich herum vergessen und mich nur aufs Lesen konzentrieren. Bevor ich mich zurück auf mein Bett saß, öffnete ich das Fenster um die kühle Abendluft hineinzulassen. Doch als ich meinen Kopf rausstreckte, bekam ich eine Gänsehaut. Es war kalt. Und nebelig. „Und das mitten im August, seltsam..." Ich schloss das Fenster wieder, lag mich auf mein Bett und nahm ein Buch, um zu lesen.



Angel

„Danke, Jasper fürs Heim fahren" „Kein Problem Babe. Wir sehen uns morgen" „Ja, bye!" Ich trat in unser kleines Häuschen ein. Es war zwar klein, aber es reichte für meine Familie, die aus meinen Eltern, meinem kleinen Bruder und mir bestand. Es sah fast identisch zu den anderen Häusern in unserer kleinen Stadt aus. Ein Städtchen mit dem Namen Morgantown, kennt wahrscheinlich fast keiner. Außer unserer High-School, einem Collage und ein paar Geschäften gab es hier nicht viel, was die Menschen anziehen könnte. Dafür ist es ein ruhiger Ort an dem nie etwas schlimmes passiert. Es war fast schon langweilig. „Angel, was ist denn los, du siehst so nachdenklich aus." „Alles okay Mom. Ich war nur ein wenig in Gedanken." „Na dann, komm. Das Essen ist fertig"

Nachdem ich mit Hausaufgaben fertig war, was für mich schon echt ein großer Erfolg ist, da ich wirklich alle erledigt habe, war ich ein wenig im Internet unterwegs: Bilder liken, Videos schauen und so weiter. Doch plötzlich wurde ich durch die Rufe meiner Mutter unterbrochen: „Angel, Schatz, kommst du bitte runter!" „Ja Mom, ich komme" Beim herunter gehen kam ich am Zimmer meines kleinen Bruders vorbei. Natürlich war er am Video-Spiele spielen. Als ich die Treppen hinunter ging, sah ich meine Eltern am Tisch im Wohnzimmer sitzen. Sie sahen ziemlich ernst aus. Ich versuchte im Kopf alle schlimmen Dinge durchzugehen, die ich in den letzten Monaten getan habe und setze mich nervös zu ihnen an den Tisch. „Schatz, wir lieben dich sehr und deshalb müssen wir dir etwas erzählen, was wir bis jetzt vor dir verheimlicht haben. Wie du weißt, leben dein Dad und ich schon hier, seitdem wir selber noch Kids waren. Wir trafen uns in der High-School und heirateten nach dem College. Als wir an einem nebeligen Tag hier in Morgantown im Wald spazieren waren, hörten wir etwas. Es war ein Baby das schrie. Es war ganz allein dort draußen, zurückgelassen von seiner Familie. Also entschieden wir nach kurzem Überlegen, es mitzunehmen, wir konnten es ja schließlich nicht alleine dort draußen lassen. Außerdem verliebten wir uns sofort in ihr süßes Gesicht" „Mom, ich wollt mir doch nicht gerade sagen-„ „Wir nannten es Angel, da sie uns an einen kleinen Engel erinnerte. Mein Schatz, wir haben dich adoptiert und dachten, jetzt wo du doch schon 16 Jahre alt bist, wäre es Zeit, dir die Wahrheit zu sagen" Ich saß dort, wie angewurzelt an meinem Stuhl und konnte mich nicht bewegen. Ich versuchte klare Gedanken zu fassen, aber mein Kopf schaffte es nur ein paar Worte zu sammeln. „Adoptiert, ich, ww...warum? Wer sind meine leiblichen Eltern?" „Das wissen wir nicht mein Schatz, aber wir lieben dich wie unser eigenes Kind und du gehörst zur Familie, egal was du jetzt denkst", sagte mein Dad und sah mir in die Augen. „I...Ich muss nachdenken" Ich stand auf und rannte hoch in mein Zimmer.


Endless fogWo Geschichten leben. Entdecke jetzt