Dangerous Love

8

Taehyung

Ich ziehe mir gerade die Sachen an, die J-hope mir gebracht hat. Also er hat wirklich Talent. Jedes Teil von ihm sitzt wie angegossen und sieht wunderschön aus.

Leider hilft mir das nicht bei meiner Nervösität.
"Tae, du schaffst das. Du hast Talent und wenn Jimin sagt du machst das toll, dann sieht das auch gut aus", mache ich mir Mut und es hilft ein wenig. Als ich fertig bin, gehe ich mit Jimin hinter eine kleine Bühne in einem größeren Saal, die extra für meine baldigen Proben für den Wohltätigkeitsball gebaut wurde.

Jimin lässt mich dann kurz allein, um die anderen zu holen. Er erklärt Ihnen, als sie alle vor der Bühne sitzen, dass dies eine Übung für mich ist, um meine Angst vor Auftritten ein wenig zu überwinden. Dann macht er das Licht aus und kommt zu mir. Wir gehen nun zusammen auf die Bühne und er schaltet mit einer Fernbedienung die Musik und kurz darauf das Licht wieder an. Auch wenn ich am Anfang noch etwas zittere, macht es mir Spaß neben Jimin zu tanzen.
Als wir fertig sind, schaue ich erwartungsvoll zu meinen Hyungs. Diese starren mich an, aber ich kann ihre Gesichtsausdrücke nicht einordnen.

Ich schaue wiederum nur verunsichert zurück. Dann steht plötzlich Jimin vor mir und umarmt mich.
" Ich hab dich während des Tanzes von der Seite beobachtet. Das war perfekt Tae. Du kannst stolz auf dich sein. Die anderen sind von deinem Talent nur zu geschockt, um zu applaudieren.", zwinkert er mir zum Schluss zu und schiebt mich von der Bühne runter. Die anderen sind in der Zwischenzeit auch aufgestanden.
"Das war echt hei- , ich meine echt gut", gibt Namjoon von sich.
Yoongi schaltet sich nun auch ein:
"Ja, echt talentiert."
"Dankeschön", antworte ich ihnen mit einem stolzen Grinsen.
J-hope hat nun auch wieder sein Lächeln und gibt mir zwei Daumen hoch. Nur Jungkook und Jin sehen so aus, als ob sie in Gedanken ganz woanders sind.
"Super, dann sollten wir jetzt Essen gehen.", schlägt Jimin vor und wir stimmen ihm zu.

Am Tisch herrscht eine komische Stimmung. Es kommt einfach kein lockeres Gespräch zustande und Jungkook und Yoongi beobachten mich heimlich, wenn sie denken, dass ich ihre Blicke nicht sehe. Zumindest Jimin und J-hope versuchen normal zu wirken.

Später im Bett denke ich wieder zu viel nach. Gestern hat mich die Nervösität dazu gebracht, immer wieder die Tanzschritte im Kopf durchzugehen. Jetzt denke ich wieder an das Ereignis von vor zwei Tagen und an die heutigen Blicke der anderen. Sie haben mich von oben bis unten gemustert, als sehen Sie mich zum ersten Mal. Doch seltsamerweise hat mir diese Aufmerksamkeit sogar gefallen. Um auf andere Gedanken zu kommen, besuche ich meinen Lieblingsort, die Terrasse am Ende des Flurs. Dort kann ich auf den nahegelegenen Wald schauen und höre manchmal die Eulen. Ich schaue eine Weile zum Himmel hinauf und entspanne mich. Es ist erst September, sodass es noch angenehm warm in der Nacht ist. Nach einer Weile beschließe ich wieder reinzugehen. Als ich an Namjoons Zimmer vorbeikomme, höre ich Geräusche. Ich mache mir schnell Sorgen um andere, deshalb gehe ich näher ran und horche, ob er Hilfe braucht.
"Aaaahhh...", höre ich sein Stöhnen.
"Oh", flüstere ich entsetzt. Es ist mir peinlich, ihn bei so einem intimen Moment zu belauschen, also bewege ich mich schnell von der Tür fort. Dabei stolpere ich über meine eigenen Füße und lande mit einem dumpfen Laut auf dem Boden. Zügig stehe ich wieder auf, doch öffnet sich schon die Tür neben Namjoon's. Es ist Jin.
"Tae, bist du das? Alles in Ordnung?"
" Klar, alles gut. Ich bin nur gestolpert", antworte ich und schaue ihn an. Durch das Licht aus Jin's Zimmer bemerke ich sofort sein verheultes Gesicht.

"Oh mein Gott Jin, ist alles ok? Nein, natürlich nicht, sonst würdest du ja nicht weinen..."
Sofort nähere ich mich ihm und ziehe ihn mit in mein Zimmer. Er folgt mir widerstandslos. Nun sitzen wir beide nebeneinander auf meinem Bett.
"Jetzt erzähl, was ist los?"
"Ich kann im Moment nicht darüber reden, tut mir leid", teilt er mir traurig mit. Ich umarme ihn, um ihn wenigstens so zu trösten.
"Du weißt, dass ich immer für dich da bin, wenn es dir nicht gut geht. Bitte rede bald darüber, damit es dich nicht innerlich auffrisst."
Als Antwort nickt er nur schwach und fängt wieder an Tränen zu vergießen. Ich möchte ihn so aufgelöst nicht alleine lassen. Also drücke ich ihn an seinen Schultern in eine liegende Position und decke ihn zu. Danach lege ich mich neben ihn und schlinge meine Arme um ihn. Dasselbe tut er auch bei mir, sodass wir eng umschlungen einschlafen.