Kapitel 6

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Ich schaute auf die Uhr am Schlüssel. Ich hatte noch 16 Stunden und 25 Minuten. Also war es 7:35. Und ich hatte noch nichts gegessen, also ging ich in ein Cafe und nahm mir einen übrig gebliebenen Dounut. Er schmeckte irgendwie trocken, aber ich war wenigstends satt. Ich wollte aber auch nicht meine Zeit mit essen vergeuden. Mir war zu spät klar geworden, wie wertvoll 24 Stunden allein auf der Erde sein können, wenn man sie richtig nutzt. Und ich brauchte jetzt noch unbedingt ein Kleid. Es war so cool zu wissen, dass ich jedes Kleid nehmen könnte, was ich fand. Ich durchstöberte verschiedene Läden. Kleider, die ich schön fand, nahm ich mit, warum auch nicht? Aber nach einiger Zeit fand ich das perfekte Kleid in einem teurem Laden, dass auch noch passte. Es war ein türkises, kurzes Abendkleid mit schmalen Trägern. Jetzt brauchte ich noch ein paar Schuhe und vielleicht Schmuck und Nagelack. Sollte ich im letztem Moment doch noch darauf verzichten, hatte ich alles trotzdem für umsonst. Vielleicht war es etwas rücksichtslos, aber die Welt war in letzter Zeit auch so mit mir umgegangen. Zumindest meine Mutter, mein Lehrer, Madison und einige Leute aus der Bibliothek. Also konnte ich auch mal zurückschlagen. Immerhin hatte ich ja diesen einen Tag und wer soetwas nicht nutzt, dem kann man auch nicht mehr helfen. So dachte ich zumindest. Also ging ich los, ein paar Schuhe suchen. Am besten wären ein paar türkise mit Abstatz. Ich habe noch nie Absatzt getragen, meine Mutter findet es seltsam. Aber ich wollte nicht mehr auf meine Mutter hören. Nicht für den Reitball. Also suchte ich weiter. Nach langem suchen überlegte ich, ob es nicht sinnvoll wäre, erst mal auszuprobieren, ob ich darin laufen kann, anstatt mir die Füße Wund zu laufen. Ich zog ein Paar dunkelrote High-Heels an und fiel nur beim aufstehen hin. Vielleicht waren sie etwas zu hoch. Ich suchte ein weiteres Paar Schuhe und es klappte besser. Und die Schuhe schienen mir auch gut zu passen, aber die Farbe war nicht ideal für das Kleid. Ich ließ die Schuhe trotzdem an und lief darin in das nächste Geschaft. Dort gab es so viel Auswahl, da würde ich schon ein Paar finden. Zum Glück standen dort welche, die mir gefielen, passten und türkis waren. Ich konnte auch gut in ihnen laufen. Sie waren nicht zu hoch, nicht zu niedrig, glänzten und hatten Schleifen darauf. Ich packte sie in einen Karton und verließ den Laden. Jetzt hatte ich noch Zeit für alles andere. Ich fühlte mich irgendwie nicht so wohl bei der Sache, in ein Juweliergeschäft zu gehen und den teuren Schmuck zu nehmen, was natürlich auch sofort auffallen würde, also ging ich in die Pafümerie. Ich besaß nicht so viel schminke und schon gar keine teure, denn ich hatte mein Taschengeld bisher eher für Reitstunden und Reitklamotten und so gespart. Aber nun konnte ich mir ja beides ermöglichen. Ich bekam nicht viel Taschengeld. Ich wollte aber auch kein Geld nehmen und mein Gewissen würde es mir wahrscheinlich eh von selbst verbieten, das Einkaufszentrum innerhalb des nächsten halben Jahres zu betreten. Also wollte ich es jetzt nicht darauf ankommen lassen. Ich nahm mir einen Korb und suchte mir erst ein paar Parfüme heraus. Die meisten rochen so gut, dass sich mindestends 12 in meinem Korb sammelten. Dann kam der Nagelack. Ich nahm eigentlich nur drei verschiedene türkis-Töne für den Ball, aber es schien kein billiger Nagelack gewesen zu sein. Ich nahm noch ein paar weitere Schminksachen, von denen ich mir selbst behauptete, das ich sie bräuchte, doch dann trieb mich mein Gewissen aus dem Laden. Eigentlich war ich auch fertig. Ich brauchte nichts mehr und ich wollte mich jetzt auf die Gästeliste für den Ball schreiben. Und wenn ich ehrlich bin...freute ich mich auf die Autofahrt. Man konnte nicht beschreiben, wie viel Spaß das machte, ohne jeglichen Verkehr. Ich verließ das Einkaufzentrum.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 16, 2015 ⏰

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