Kapitel 15

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Es waren 17 Jahre vergangen. 17 Jahre des Tötens, Trainings und noch so viel mehr. Als wir zurück kamen war alles wie damals. Mom ging voran und ich folgte ihr, in ihr Büro. Meine Hand war geheilt, ich hatte zwei kleine Narben im Gesicht bekommen, als ich Mom mal widersprochen hatte. Nun hoffte ich, Fünf würde es nicht auffallen. Mom hatte mich mehrfach schon geschlagen und auf mich geschossen. Nicht nur, wegen des Trainings. Wir setzten uns hin wie damals. "Passt du auf Lyssandra auf?", fragte ich Mom, mit einem Blick auf den Boden. Dort saß Lyssandra. Eine grau, gestreifte Katze. Sie war meine Begleiterin seit 5 Jahren. "Natürlich", sagte Mom und Lyssandra sprang auf den Tisch. "Gehen wir nochmal alles durch." Ich nickte. Ich trug wieder die Boxsachen und war in all den Jahren, kein Stück gealtert. Ich fing an, unseren Plan zu wiederholen: "Ich tue erst mal was Fünf sagt. Bleibe bei ihm, lasse mir nichts anmerken. Ich werde Fünfs Plan erstmal mitspielen um Einfluss auf alles zu haben. Ich erarbeite mir die richtige Position, damit ich dann auf weitere Anweisungen warten kann." "Gutes Mädchen", lobte mich Mom. Ich lächelte selbstzufrieden. Dann drang eine Glocke, was bedeutete das die Mittagspause kam. "Bis später Mom", sagte ich, stand auf und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Ich ging raus zu Fünf. Er stal gerade irgendeine Mappe. Bei genauerem Hinsehen war es die Mappe über den Weltuntergang von 2019. Wie typisch. Ich spürte ein Kribbeln in meinem Bauch, dass ich lange nicht mehr gespürt hatte. Ich liebte ihn immernoch. All die Jahre, und ich liebte ihn noch immer. Ich ging auf ihn zu, blieb dann aber stehen. Ein leichter Stich stieg in meinem Bauch auf. Ich liebte ihn, doch sein Verrat war schwerwiegend, vor allem, weil er nichts erzählt hatte. Ich wollte ihn küssen, doch da war Mom. Sie war da, als ich besoffen einen Drachen losgesand hatte um eine Stadt niederzubrennen, als ich meinen ersten Mord, ohne meine Gabe, vollendet hatte. Sie war immer da. Doch Fünf? Er sah mich und steckte die Ackte unter seinen Pulli. Dann kam er zu mir. Er wollte seinen Arm um meine Taille legen und mich küssen, doch ich ging einen Schritt zurück. Er sah mich verwirrt an. "Alles okay?" Ich starrte ihm in die grünen Augen, die mich besorgt ansahen. Ich meine, ich soll ihn ja nicht töten, nur an seiner Seite bleiben. So wie früher. Das konnte ich. Glaub ich... Ich lächelte: "Ja, nur ich werde jetzt von der Leiterin, höchst persönlich trainiert. Wann können wir zurück?", fing ich an zu nörgeln. Er grinste mich an, verdrehte die Augen und vollendete was er gerade angefangen hatte. Doch bevor es wirklich leidenschaftlich wurde, kam Mom rein. "Wollten wir nicht zusammen essen gehen?" Schlagartig lösten wir uns voneinander und ich sah betreten zu Boden. Oh Mann, ich hatte mit Männern geschlafen, weil sie irgendwas von ihnen wollte, doch dieser Kuss war mir unangenehm. Sie lächelte uns an. "Ähm... ja, ich gehe nur noch schnell zur Toilette", sagte Fünf, dann ging er. Als er an Mom vorbei gelaufen war, zwinkerte sie mir zu und streckte ihr Hand nach mir aus. Ich ging zu ihr und ergriff sie. "Ich geh zu Fünf, du gehst zu meinem Büro und wir treffen uns dort." Ich nickte und ging. Ich öffnete die schwere Tür und setzte mich auf den Schreibtisch. Dann nahm ich mir eine Hand voll Bonbons. Im nächsten Moment kamen Mom und Fünf herein. Mom setzte sich auf ihren Stuhl und sagte an mich gewandt: "Iss nicht so viel Süßes. Wir wollen keinen Kugelfisch in der Kommission!" Ich verdrehte die Augen, legte aber 5 Bonbons weg. Fünf sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Auf welfe?", fragte ich ihn mit vollem Mund und hielt im einen hin. Er sah mich kurz skeptisch an, dann nahm er ihn und steckte ihn sich in den Mund. "Wie schmeckt es?", fragte Mom. "Nach den 70ern", stellte Fünf fest. "Unsere Forscher haben es geschafft...", weiter hörte ich nicht zu. Ich sprang vom Tisch und ging zu dem riesigen Bücherregal, dass sich über fast alle Wände zog. Ich suchte nach etwas interessantem. So was. Ich fand einen Guardians of the Galaxy Comic und setzte mich mit dem Comic auf Fünfs Stuhllehne. Dann standen beide auf, weil Fünf die Waffen entdeckt hatte. Mom redete etwas von, sie möge Hitlers Waffe am liebsten und Fünf interessierte sich mehr für die Granaten. Ich verdrehte die Augen und setzte mich so auf Fünfs Stuhl das meine Beine über die Lehne baumelten. "Komm, wir gehen!", sagte Fünf irgendwann zu mir. "Wohin?", fragte ich ohne den Blick von meinem Comic zu lösen. "Ihr zwei geht in die Kantine. Ich entschuldige dich, Fünf. Jetzt seit ihr alleine dort. Also, husch husch!", sagte Mom. Fünf nahm mir den Comic weg und zog mich am Arm raus. Ich sah noch, wie eine Frau bei Mom stand und wild auf sie einredete. "Gehen wir wirklich zur Cafeteria?", fragte ich nachdem wir draußen waren. "Nein, natürlich nicht!" Fünf zog mich weiter. Immer weiter. Dann blieb er vor einer Tür stehen. Er öffnete sie und schob mich hinein. Dann schloss er sie wieder. Gib uns Licht und ein Schild das keine Geräusche von innen nach außen lässt." "Sowas nennt man Schalldicht", verbesserte ich und im nächsten Moment schwebten Glühwürmchen um uns herum. Aber mit viel mehr Leuchtkraft als gewöhnliche. "Irgendwas stimmt nicht mit dir!", sagte Fünf gerade raus. "Wie kommst du darauf?", fragte ich und schnaubte leicht vor Freude. "Im einen Moment warst du kurz davor ihr Gesicht zu verbrennen, im nächsten sitzt du auf ihrem Schreibtisch, nachdem du 4 Stunden alleine mit ihr warst und sie hat keinen einzigen Kratzer!" "Wir haben Frieden geschlossen", sagte ich und zuckte mit den Schultern. "Als ich dich küssen wollte bist du vor mir zurückgeschreckt und hattest Panik in den Augen, wie ein Reh vor einem Wolf!" Ich wollte eine Erklärung finden doch Fünf redete schon weiter: "Irgendwas hat sie zu dir gesagt. Dann seit ihr in der Zeit gereist und das weiß ich, weil du eine kleine neue Narbe an deinem Wangenknochen und eine unter deiner Lippe hast und deine Wunden an deiner Hand vollständig geheilt sind. Ich kenne deine Kraft. Narben und Tattoos bleiben bestehend. Also was hat sie dir für eine Lüge erzählt?" Ich starrte ihn fassungslos an. Ich verdrehte die Augen und wollte an ihm vorbei in Richtung Tür, doch Fünf ließ mich nicht durch. "Was soll der Scheiß!", fragte ich ihn. "Ich lass dich erst gehen, wenn du mir sagst was sie dir erzählt hat. Oder wenn du eine andere Lösung findest, um das zu erklären." Ich wurde wütend, aber riss mich zusammen. "Die Narbe hab ich schon länger. Da sieht man mal wie wenig du auf mich achtest. Meine Hand ist verheilt, weil ich die Heilung beschleunigt habe. Ich bin nett zu ihr, weil es dem Plan hilft", erklärte ich. Fünf grinste leicht und ging solange auf mich zu bis ich gegen eine Wand stieß. War ich vor ihm zurückgeschreckt? "Immer wenn du lügst, schaust du ganz kurz nach rechts. Außerdem bewegt sich das Blau in deinen Augen."


SORRY DAS ICH SO SPÄT BIN. UNSER INTERNET WAR KAPUTT. DAFÜR KOMMT GLEICH NOCH EINS.

Eine Apokalypse für zweiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt