Kapitel 16

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Scheiße! Wieso kannte er mich so gut? Mein Verstand, der immer recht hatte, sagte mir, ich solle die Wahrheit sagen. Doch Mom hatte öfter recht. Daher verdrehte ich die Augen. "Sie hat Frieden angeboten und das ich besser werde als du wenn sie mich trainiert." Halbe Wahrheit. Dann musste ich es sagen: "Außerdem hat sie mir von eurer Affäre erzählt." "Und das glaubst du ihr?", fragte Fünf ungläubig. Als ich nichts sagte drückte er wütend die Lippen aufeinander, schüttelte den Kopf und lächelte leicht. "Natürlich..." "Was willst du mir damit sagen? Das es nicht stimmt? Das du nicht gerne eine Sonderbehandlung hättest?" "Ich hätte das nie getan. Ich hatte andere Sachen im Kopf! Ich hatte ander Personen im Kopf! Ich hatte dich im Kopf! Ich würde dich nie betrügen!", schrie er mich an. "Du dachtest zu dem Zeitpunkt ich sei tot! Du hattest doch auch was mit dieser Dolores!", wehrte ich mich. "Dolores ist eine halb zerstörte Schaufensterpuppe! Und ja ich dachte du wärst tot, aber das heißt nicht das ich dir nicht treu bin. Ich habe dich immer vermisst." Den letzten Satz flüsterte er. Scheiße! Wem sollte ich glauben? Meiner Mutter oder meiner Liebe? Ich meine, ich tue erst mal was beide wollen. Ich beende mit Fünf den Plan. "Diese Bitch!" "Romia, hör zu, wir müssen die Welt retten, für diesen Streit haben wir keine Zeit! Es tut mir leid, dass ich Dolores hatte und der Leiterin geglaubt habe, dass du tot bist." "Es tut mir leid, dass ich ihr auch geglaubt habe...", ich schwieg kurz und sagte dann sehr, sehr leise, "Und das ich 17 Jahre mit ihr verbracht habe, in denen Sie mich ausgebildet hat und in denen ich etwas mit ein paar anderen hatte." Ich hatte die Hoffnung, dass er es nicht hören würde. Doch er hörte ihn. "Du hast was?", fragte er ungläubig. "Naja, Mom weiß nicht das ich dir etwas erzählt habe, dass könnten wir zu unserem Vorteil nutzen! Und ab jetzt rede ich erst mit dir...", ich sah betreten zu Boden. "Was will sie, dass du tust?", fragte Fünf, ohne jedes Anzeichen von Gefühlen. Ich schluckte schwer. Dieses Verhalten tat mehr weh, als ich je für möglich gehalten hätte. "Dich töten", sagte ich. Ich musste lügen. Sonst wäre es nur noch schlimmer geworden. "Ab jetzt bleibst du bei mir, ohne Ausnahme. Wir ziehen den Plan jetzt durch. Dann verschwinden wir und nachdem alles vorbei ist, reden wir darüber. Über alles, dich, die Leiterin, Dolores, diesen Levi, Neun und mich. Einfach alles. Aber solange, müssen wir einander Blind vertrauen. Und so tun als ob nichts passiert wäre, okay?", sagte Fünf noch leicht wütend. Ich nickte, ungefähr 100 Mal und er musste leicht lächeln. "Oh, gott es tut mir so leid!", sagte ich. Er legte seine Arme um mich. Ich erstarrte kurz. Immernoch Die Wand im Rücken stand ich mit hängenden Armen dort. Dann erwiderte ich die Umarmung. "Ich hab dich vermisst", sagte ich leise. "Ich vermisse dich immer wenn du nicht da bist." Ich löste mich leicht und schaute in seine Augen. Dann küsste er mich. Seine Lippen fühlten sich gut an. Schmeckten, wie in meiner Erinnerung nach Kaffee. Ich öffnete meinen Mund als ich Fünfs Zunge spürte. Wie sehr hatte ich das hier vermisst. Er nahm meine Handgelenke und drückte sie über meinen Kopf gegen die Wand. Er hiet sie nur mit einer Hand fest. Die andere strich über meinen Rücken und ließ ihn krumm werden. Ich stöhnte leicht in den Kuss rein und ich spürte sein Lächeln. Er knurrte leicht, als ich versuchte meine Hände zu befreien. Er war viel Stärker. So viel zu dem Deal mit Mom. Er drückte mich wieder gegen die Wand und ich spürte WIE sehr er mich wollte. "Macht dich mein Verrat an?", fragte ich als ich mich kurz befreien konnte. Er knurrte und küsste mich hart. Dann ließ er von meinen Lippen (und auch nur von denen) ab. "Ich steh auf Böse!", knurrte er und küsste mich wieder von oben herab. Seine freie Hand fuhr nun, von meinem Rücken zu meinem Gesicht. Von dort in meinen Nacken. Ich stöhnte. Seine Lippen wanderten zu meinem Hals. Wie schaffte er es, als einziger wohl gemerkt, mich so schnell um den Finger zu wickeln? Ich verlor mich in seinen Küssen, seinen Berührungen, seiner Art. Seine Hand fur weiter runter und blieb an meinem Hintern hängen. Er drückte mich mit der einen Hand zu sich, mit der anderen gegen die Wand. Er küsste mich wieder gierig. Nein, er war nicht der einzige. Ich hatte Neun gefunden, in der Apokalypse. Dort war ich in seinen Armen geschmolzen wie flüssige Schokolade. Nach der Begegnung war ich keine Jungfrau mehr. Doch so wie es in unserer Kindheit passiert war, verschwand er, ohne jegliche Lebenszeichen. Vielleicht hatte ich es mir auch nur eingebildet. Doch das hier war echt! Fünf war zu 100% echt! Unsere Zungen umspielten sich wieder. Er tat so gut!

30 MINUTEN SPÄTER

Wir hatten uns gerade erst beruhigt und voneinander gelöst, waren dann aus der Kammer rausgegangen, als Mom uns entgegen kam. "Da seit ihr ja. Fünf du musst zurück. Romia, du kommst mit mir." In Gedanken noch in dieser Kammer, wo wir das erste mal... "Sie bleibt lieber bei mir. Ich meine, sie ist manchmal unberechenbar", sagte Fünf ruhig und riss mich ins hier und jetzt zurück. "Fünf, Liebling, so war es nicht vereinbart." "Das stimmt, sie sollte zur Security und nicht zu dir." "Will mich den keiner Fragen?", fragte ich leicht genervt das sie über mich sprachen, während ich daneben stand. "Nein!", kam es von beiden. Ich hob beschwichtigent die Hände und schwieg wieder. "Sie kommt mit mir. Ich brauche sie als... Beschützerin", sagte Fünf mit einer kurzen Pause. "Du brauchst keine Beschützerin, niemand versucht dir zu schaden, Fünf. Du bist hier eine Legende. Daher brauchen wir dich. Ohne Ablenkungen. Aber wenn du unseren Deal auflösen möchtest, bitte." Sie war gut. Nach kurzem Überlegen sagte er schließlich: "Ich brauche früher Feierabend." "Natürlich, den bekommst du. Aber nun los. Du musst dich beeilen. Komm, Amelie, wir gehen raus und gucken was deine Kräfte so können." Sie nannte mich nicht Romia oder Acht. Sie nannte mich Amelie. Ich war ein Gesicht mit vielen Namen, stellte ich fest. Ich gab Fünf einen Kuss auf die Wange und er ließ meine Hand los, die er ergriffen hatte, als Mom aufgetaucht war. Fünf ging wieder in diesen Raum, mir den vielen Schreibtischen. "Komm!", rief Mom, die bereits auf dem Weg nach draußen war. Ich veränderte meinen Körper im Raum, so daß ich direkt bei ihr war. Es war als hätte ich Fünfs Kraft, aber irgendwie auch nicht. Es war kompliziert. Als wir draußen waren, sagte ich zu Mom: "Ich habe ihm alles erzählt, ganz nach Plan. Er denkt das du mir den Auftrag gegeben hast, ihn zu töten." "Sehr gut. Ich möchte das du jemanden kennenlernst." Ich zog die Augenbrauen hoch. "Komm, du wirst sie lieben!"

Eine Apokalypse für zweiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt