Kapitel 22

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"Das ist unmöglich. Ich meine... das hätten wir doch mitbekommen!", sagte ich. Wir standen alle im Kreis um die Bar herum. Luther hatte erzählt, dass Vanya anscheinend doch Kräfte hatte, die sie gegen Allison angewendet hatte und sie so verletzt hatte. Sie wurde immer ausgeschlossen, weil sie keine Kräfte hatte. Und nun hat sie angeblich doch welche und damit auch noch Allison verletzt?! Wenn sie Allison, die mit Fünf und Pogo die einzige war, die Vanya mochten, schon so verletzt hatte, was würde sie dann erst mir und Diego antun? Immerhin waren wir diejenigen die immer am gemeinsten und grausamsten zu ihr. Und jetzt sollten wir sie suchen?! Na super! (Ironie!) Warum hasste uns diese Welt? "Fragt ihr euch auch...", ging ich an, doch ich sagte es zu leise. Nur Fünf, der neben mir stand hörte es. Doch ich hatte keine Gelegenheit weiter zusprechen, denn Diego redete laut und deutlich: "Dann finden wir Sie und Herold Jenkins!" Warte, wer war der Typ nochmal? Diego lief zur Tür. Er hatte es anscheinend eilich. Klaus saß auf dem Sofa, noch erschöpft von meiner... meinem Raub. Fusel saß neben ihm und leckte seine Hand. Dadurch fing Klaus an ihn zu streicheln. "Worauf wartet ihr?", fragte Diego. Fünf war mit ihm in Richtung Ausgang gelaufen. Nun sahen uns die beiden an. Luther, der die beiden Anstarrte, Klaus, der ganz unbekümmert Fusel streichelte und dabei so aussah als ob er nicht hier wäre und mich, die zu Klaus und Fusel sah. Wir waren ein Haufen Nichtsnütze. Warte mal... Herold Jenkins! Der Typ der vielleicht etwas mit der Apokalypse zu tun haben könnte. Der war immernoch Gesprächsthema? "Ich muss bei Allison bleiben!", sagte Luther und ging, ohne sich nochmal umzudrehen weg. "Ja naja... das ist eher euer Ding... also die Welt retten. Ich bleib lieber hier und...", Klaus seufzte. Er wusste selber nicht was er machen sollte. Im nächsten Moment landete ein Messer zwischen seinen Beinen. Er machte große Augen. "Schön das du mitkommst. Was ist mit dir? Hast du eine bessere Ausrede?", fragte Diego nun mich. Ich lächelte leicht. Dann sagte ich: "Ich habe noch etwas wichtiges zu erledigen." Bevor Diego sein Messer werfen konnte, veränderte ich mein Aussehen. Dann sah Diego entsetzt aus. Vor ihm stand ich, nur in einschüchternd und siper heiß. Ich hatte zwei kleine Hörner dort, wo meine Schläfen waren, in meinen Augen glühte Feuer, ich hatte Dämonenflügel, einen Schuppigen Schwanz der in einem Dreieck endete und in meiner Hand tanzte wildes Feuer. "Willst du noch was sagen?", fragte ich mit einem Lächeln. Die Jungs sahen mich sprachlos an. "Fünf, pass auf Fusel auf. Diesesmal sollte er nicht die gefährlichen Missionen beschreiten." Dann ließ ich mein Feuer die Wand einreißen und verschwand als Teufel im Himmel.

EINE HALBE STUNDE SPÄTER

Ich landete vor einem Hotel. Einem Vogelbeobachtungs Hotel. Mom wollte mich hier treffen, warum auch immer. Als ich ins Gebäude ging, lief ich auf das Zimmer das Mom sagte. Dort hing eine Frau in einer Zeitschleife fest. Bei genauerem Hinsehen war es Agnes. Sie saß auf einem Stuhl, wurde anscheinend geschubst. Sie war in der Bewegung von einem Schrei eingefroren worden. War verständlich da hinter ihr Wasser kochte. Mom saß auf dem Bett. "Ah, Hallo Süße! Wie läuft es? Dein neuer Look gefällt mir. Deine Teufels Hörner sind süß." Ich lächelte leicht. "Hi Mom, Fünf vertraut mir. Allison wurde verletzt, Vanya hat Kräfte und der Rest irre, wie eh und je", gab ich einen kurzen Bericht und zuckte mit den Schultern. "Hey, warum sollte ich kommen?", fragte ich nun leicht genervt. Gerade wollte ich nichts mit ihr zu tun haben. Ich wäre lieber bei Lila oder Neun, doch keiner der beide  war hier. "Willst du dir was bestellen? Lila bestellt sich immer was." "Wie geht es ihr?", fragte ich und nahm die Karte. Sie hate anscheinend meine schlechte Laune überhört. Vielleicht kann ich ja einen Schokopudding, überlegte ich. "Sie geht auf eine Mission, einfach. Du musst bei Fünf bleiben, hab ich zumindest gesagt. Jetzt musst du ihn umbringen." "Was?", fragte ich und das Feuer erlosch. Zowohl in meiner Hand als auch in meinen Augen. "Schätzchen, zieh nicht so ein Gesicht. Das macht Falten. Noch musst du es nicht. Fünf kommt gleich, dann werde ich ihm ein Angebot anbieten. Wenn er ablehnt wirst du ihn umbringen. Wenn er zusagt wirst mit ihm umbringen. Klingt doch toll!" Ich setzte mich aufrecht hin. Das eine ein Albtraum, dass andere ein Traum. Doch Fünf wird ablehnen. Was mach ich nur? Ich musste schnell handeln. Okay, Mom oder Fünf! Ich muss mich schnell entscheiden. Okay... denk nach. Vor und Nachteile. Schnell. "Sag mal, warum den Teufel? Ich meine ein Engel wäre doch viel schöner. Aber naja. Wer ist dein Liebling bei den Hargreevs?" "Klaus und Fünf." Es kam schneller als erwartet. Mom sah mich auch überrascht an. "Das kam schnell. Gibt es eigentlich nur euch 8? Sag mal, an was denkst du? Ich denke an Vanilleeis. Das klingt gut. Wann hast du Fünf zuletzt gesehen?" Als ich nichts sagte, sagte Mom: "Was ist los? Ich mag es nicht wenn du schmollst." "Hm?" "An was denkst du?" "An... Schokopudding. Ich habe Lust auf Schokopudding", sagte ich und lächelte sie an. Mom glaubte es und redete weiter. Ich hatte mich entschieden. Ich wusste für wen mein Herz schlägt und für wen meine Loyalität galt.

Eine Apokalypse für zweiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt