Zum Glück schlief ich diese Nacht gut. Dazu hatte Remus Trank beigetragen, denn es war sehr viel leichter einzuschlafen, wenn ich wusste, dass ich nicht von Alpträumen heimgesucht werden würde.
Zudem war es ein Freitag und an einem Freitag aufzustehen war immer leichter.
Lily weckte mich, indem sie Shakespeare auf mich warf, der daraufhin an meinem Gesicht schnupperte. Ich konnte mich nicht erinnern wann ich das letzte mal so ausgeschlafen aufgewacht war.
"Vielen Dank auch", sagte ich, doch musste grinsen. Shakespeare war einfach zu süß.
"Kein Problem." Lily zwinkerte mir zu, dann nahm sie den Kater und trug ihm auf die anderen auch zu wecken.
Ich nutze die Zeit um mich in Ruhe fertig zu machen. Heute musste ich mich wohl oder übel mit meiner Seelsorgerin treffen, sonst würde Dumbledore zu misstrauisch werden und dieser Gedanke bereitete mir leichte Bauchschmerzen, doch ich konnte das schaffen. Das redetet ich mir jedenfalls immer ein.
Ich ging duschen, trocknete meine Haare und schlüpfte in meine Schuluniform. Als ich die Gryffindorkrawatte richtete gab mir das noch mal etwas mehr Kraft. Gryffindor. Mut. Ich atmete tief durch.
"Bereit fürs Frühstück?", fragte Abigail. Sie war auch bereits fertig, genau wie Jane und alle drei Mädels blickten mich erwartungsvoll an.
Ich strich meinen Umhang glatt und hob dann den Kopf. "Bereit."
Doch als wir in der großen Halle ankamen merkte ich, dass mir gar nicht nach Frühstück zu mute war. Ich konnte nur daran denken, dass es mir heute unbedingt gut gehen musste.
Der Gryffindortisch war noch relativ leer, da wir früh dran waren, doch ich glaubte das hatte Lily so geplant. Nur weil ich gestern kurz vor dem Zusammenbruch stand schienen auf einmal alle noch eine extra Scheibe Rücksicht auf mich zu nehmen. Ausnahmsweise regte ich mich darüber mal nicht auf, sondert sparte meine Kräfte um mir den Haferbrei reinzuzwängen und eine Tasse schwarzen Kaffee zu trinken.
"Guten Morgen, meine Schönen. " James strahlte uns, beziehungsweise Lily an, als er mit den Rumtreibern beim Frühstück erschien.
Lily verdrehte die Augen, doch ich nahm war, dass sie schmunzeln musste. "Was gibt es, Potter?"
James lächelte sie an und setzte sich dann neben Sie. "Ich würde dich eigentlich gerne fragen, ob du mit mir ausgehen möchtest, aber es gibt wichtigere Angelegenheiten zu besprechen."
"Was könnte denn wichtiger als das sein?", warf Abigail witzelnd dazwischen.
"Auswahlspiele!", erwiderte James so energisch, dass ich kurz zusammenzuckte. Sirius, Peter und Remus setzten sich zu uns und schenkten einander Blicke, die deutlich zeigten wie viel sie von James' morgendlichen Enthusiasmus hielten. Nämlich nicht sehr viel.
"Wann?", fragte Jane, prompt hoch interessiert.
James freute sich offensichtlich über das Engagement am Gespräch. "Heute Nachmittag. Hab das Feld reserviert. Die Uhrzeit hängt im Gemeinschaftsraum aus."
Heute Nachmittag musste ich zu meiner Seelsorgerin. Statt darüber zu trauern, dass ich das soziales Ereignis verpasste, spürte ich einen inneren Triumph. Schließlich schlug ich so zwei Fliegen mit einer Klappe. Einerseits brachte ich endlich den Termin hinter mich und andererseits konnte ich so nicht von Sirius gezwungen werden mich auf einen Besen zu setzten.
"Lesly du kommst doch auch, oder?", fragte mich Sirius jetzt und sah mir direkt in die Augen.
Ungewollter Weise fühlte ich mich ertappt und merkte auch wie mir innerhalb von Sekunden das Blut in die Wangen schoss. Dieser Junge wusste wirklich, wie er mich in unangenehme Situationen bringen konnte.
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The false sparkle of happines (HP ff/ Sirius Black/ James Potter) ♥
FanfictionEs ist schwierig sechs Jahre deines eigenen Lebens ungenutzt verstreichen zu lassen und dich später kaum daran erinnern zu können. Doch noch schwieriger ist es sechs Jahre aus dem Leben deiner Freunde zu verpassen und dann plötzlich ins kalte Wasser...