"The world isn't split into good people and Death Eaters. We've all got both light and dark inside of us. What matters is the part we choose to act on. That's who we really are" - Sirius Black.
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"Professor!", rief ich überrascht, als ich die Haustür öffnete. Vor mir stand Albus Dumbledore. "Linea, meine Liebe. Dein Professor bin ich doch schon lange nicht mehr", erwiderte der alte Mann in seinen mächtigen Gewändern. Mit einer Armbewegung bat ich Dumbledore herein. Während er sich hinsetzte, fragte ich ihn:," Was kann ich für Sie tun?" „Nun ja", er zögerte einen kurzen Augenblick", Wie du bereits weißt, ist Voldemort wieder zurück." "Also ist es wirklich wahr..?" Dass Dumbledore kein Lügner war, so wie es der Tagesprophet immer berichtete, war mir immer klar gewesen. "Ich fürchte schon", antwortete Dumbledore," Aber das wusstest du schon. Das Ministerium verleugnet natürlich alles und stellt mich und Harry als Lügner dar." "Als würden Sie jemals bei so einer Sache lügen!", rief ich wütend. "Das sieht das Ministerium leider anders.. Das ist auch der Grund, weshalb ich zu dir gekommen bin, Linea. Der Orden des Phönix ist zurückgekehrt. Wir brauchen dich an unserer Seite." Der Orden des Phönix. Blitzschnell rasten die Erinnerungen durch meinen Kopf. Es ist schon lange her, dass ich vom Orden des Phönix' irgendetwas gehört hatte. Seit Voldemort gefallen ist, seit meine besten Freunde, Lily und James, ermordet wurden, hatte ich nichts mehr vom Orden des Phönix gehört. Nachdem ich davon hörte, disapparierte ich. Ich disapparierte in ein kleines Dorf in Schottland, das niemand kannte und wo mich niemand finden würde. 15 Jahre ist das schon her und Dumbledore ist der Erste, den ich nach so langer Zeit wiedersah. "Ich weiß, dass es schwierig für dich ist, aber wir stehen vor einem erneuten Krieg, das weißt du." Ich blieb stumm. Nach all diesen Jahren wieder zurückzukehren.. Wen würde ich wohl wiedersehen? Ich seufzte:" Na gut, Sie haben Recht. Es wäre unverantwortlich, Sie im Stich zu lassen." Mit diesen Worten stand mein ehemaliger Professor wieder auf und klatschte in die Hände. "Remus wird dich in zwei Tagen abholen. Ihr werdet zusammen zum Hauptquartier apparieren. Ich muss jetzt leider weiter. Es hat mich gefreut, dich wiederzusehen." Als er wieder vor meiner Tür stand, hob er zum Abschied noch kurz die Hand und disapparierte.
Die zwei Tage zogen sich so in die Länge, dass es kaum auszuhalten war. Auch Remus Lupin war einer meiner ehemaligen besten Freunde und auch ihn hatte ich all die Jahre nicht gesehen. Mein Blick wanderte durch mein kleines Haus, in dem ich das letzte Jahrzehnt gelebt habe. Jetzt war es Zeit, wieder zurückzukehren. Es war aufregend und ich hatte Angst. Während ich meine letzten Sachen packte, fiel mir ein kleines Buch in die Hände. Ich erkannte das Fotoalbum, welches mir Lilly damals zu meinem Geburtstag geschenkt hat. In meinem Hals bildete sich ein dicker Kloß. Wie sehr ich Lilly doch vermisste. Wie sehr ich all meine Freunde vermisste, sei es James, Remus, Sirius oder Peter. Seit dem Lilly mit James zusammengekommen ist, waren wir unzertrennlich gewesen. Doch dann musste uns natürlich das Böse einholen. Lily tot. James tot. Peter tot. Sirius ein Verräter. Wer hätte das jemals gedacht? Ich steckte das Fotoalbum in meine Tasche, ohne es mir anzuschauen. Von draußen hörte ich ein leises Ploppen und ich wusste, dass Remus da war. Bevor er überhaupt an der Tür klopfen konnte, riss ich die Tür auf. "Remus!", rief ich und lief auf ihn zu. Er hatte sich kaum verändert, nur älter sah er aus. Mit offenen Armen empfang er mich. Wir umarmten uns. "Ich habe dich vermisst, Kleines", sagte er mit seiner ruhigen Stimme. "Und ich dich erst. Es ist zu lange her." "Hast du deine Sachen gepackt? Wir alle warten schon auf dich." Ich nickte und wir gingen ins Haus. "Wo ist das Hauptquartier eigentlich, Remus? Dumbledore hat natürlich wieder die Einzelheiten ausgelassen." Remus lachte leise:" Das ist typisch für Dumbledore. Das Anwesen der Blacks ist im Moment der sicherste -" "Warte, was?! Wieso ausgerechnet das Black Anwesen. Habt ihr etwa vergessen, was damals passiert ist?" Ich war plötzlich so sauer. Ausgerechnet das Haus eines Verräters zu nutzen. Ein Verräter, der seinen besten Freunden, den Tod beschert hatte. Doch Remus blickte mich nur verwirrt an. "Du weißt es noch gar nicht? Dumbledore hat dir nichts gesagt?" Nun war ich diejenige, die ihn verwirrt anblickte. "Remus, was hat Dumbledore mir nicht gesagt?" "Es war nicht Sirius, der uns damals verraten hat. Es war Peter." In dem Moment, als er diese Worte aussprach, stockte mir der Atem: " Wie?" Während Remus mir alles erklärte, konnte ich meine Tränen nicht mehr unterdrücken. All die Jahre dachte ich, Peter wäre tot. All die Jahre dachte ich, Sirius hätte uns verraten. Neben meinen Tränen, die mittlerweile ununterbrochen mein Gesicht entlang flossen, fiel mir gleichzeitig ein Stein vom Herzen. Ich konnte nie glauben, dass Sirius zu so etwas imstande war. So lange habe ich mit ihm Zeit verbracht, dass ich mich jahrelang fragte, wie ich das Böse in ihm übersehen konnte. Jahrelang habe ich mir Vorwürfe gemacht, weil ich es nicht kommen sehen hab. "Komm, es wird Zeit zu gehen, Linea. Es wird Zeit, nach Hause zurückzukehren." Remus nahm meine Hand und gemeinsam apparierten wir zum Grimmauldplatz Nr. 12.
Leise betraten wir das Haus der Blacks, schlichen den Flur entlang, um Sirius' reizende Mutter in ihrem Porträt nicht zu stören. Aus der Küche hörten wir mehrere Stimmen, die lautstark miteinander diskutieren. Remus voran, betraten wir gemeinsam die Küche. "Hallo, Remus", rief eine mollige rothaarige Frau," Wie schön, dass du da bist." Ich trat hinter ihm hervor. Und da sah ich ihn. Ich erstarrte. Er erstarrte. "Linea?", flüsterte Sirius. Ich spürte, wie erneut die Tränen hervorquollen. Mein Herz pochte. Meine Hände zitterten. Ich konnte nicht glauben, dass Sirius im gleichen Raum mit mir stand. Gleichzeitig setzten wir uns in Bewegung und rannten aufeinander zu. Ineinander umschlungen standen wir nun da, doch konnte ich es immer noch nicht glauben. "Es tut mir so leid, Sirius", hauchte ich," Ich wusste doch immer, dass du so etwas niemals tun würdest. Ich habe an dir gezweifelt und das tut mir so leid!" Sirius nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste sanft meine Lippen. Alles in meinem Körper schrie vor Glück." Es ist nicht deine Schuld. Du konntest es doch nicht wissen. Mach dir keine Vorwürfe. Ich bin einfach so froh, dass du hier bist. Ich habe dich so sehr vermisst." Und wie sehr ich ihn vermisst habe. Nach all den Jahren war meine Liebe zu ihm nicht erloschen. Nach all den Jahren merkte ich auch jetzt, wie sehr ich ihn und seine Nähe brauchte. Sirius strich mir meine Tränen weg. "Oh, Leute", hörte ich eine mir sehr wohl bekannte Stimme sagen. "Tonks!", rief ich aufgeregt, nachdem ich mich umdrehte. Auch wir fielen uns in die Arme. Ich platzte beinahe vor Glück, so sehr hatte ich alle vermisst, so sehr freute ich mich, alle wiederzusehen. Nachdem ich alle begrüßt habe, half ich Molly Weasley dabei, das Essen vorzubereiten. "Die Kinder sind noch oben", erzählte sie mir," du wirst sie gleich auch kennenlernen. Harry ist auch da." Ich erinnerte mich daran, wie ich Harry vor 15 Jahren noch selber in den Armen hielt, während Lilly ihm etwas zu Essen machte. "Freust du dich, Harry zu sehen?", fragte Sirius mich, als wir später am Esstisch saßen. "Natürlich freue ich mich, Sirius. Er wird mich jedoch nicht wiedererkennen." "Mach dir keine Sorgen", sagte er und nahm meine Hand," Er wird dich lieben. Wie kann man es auch nicht." Mit diesen Worten küsste er meine Hand. Ich merkte, wie meine Wangen sich rot verfärbten, woraufhin Sirius mir nur ein verschmitztes Lächeln schenkte. "Hallo, Kinder", begrüßte Molly die Jugendlichen. Ich erkannte Harry sofort wieder. "Harry", rief Sirius seinem Patensohn zu. Lillys Sohn kam auf uns zu und in seinen Augen erkannte ich sofort die seiner Mutter. "Du bist Linea, oder?", fragte er mich," Die beste Freundin meiner Mutter." Ich nickte. "Es ist so schön, dich zu sehen, Harry." Und ohne dass ich es erwartete, umarmte mich der Junge fest. Während ich die Umarmung erwiderte, hörte ich Sirius' Stimme in meinem Ohr:" Ich hab dir doch gesagt, er wird dich lieben."
Lange hatte ich nicht mehr einen so glücklichen Tag wie diesen. Es fühlte sich an, als hätte ich meine Familie wieder. Als wäre all mein Glück mit Sirius verschwunden vor 15 Jahren und heute wieder zurückgekehrt. Lachend, Arm in Arm saßen wir - Sirius, Harry und ich - nach dem Essen nun gemeinsam im Wohnzimmer und tranken Butterbier. "Ich bin froh, euch zu haben", sagte Harry irgendwann," Ich meine, ich kenne dich eigentlich nicht, Linea, aber so fühlt es sich nicht an. Es fühlt sich alles eher an wie -". Er zögerte. " - Familie", vollendete ich den Satz. "Ja.. Familie", kam es von ihm lächelnd zurück. "Wieso konnte ich damals eigentlich nicht zu dir?", fragte Harry plötzlich. "Dumbledore", erwiderte Sirius dieses mal darauf," Er hat es für besser empfunden, dich erstmal weit weg von all der Zauberei und Hexerei zu behalten." "Ich wollte dich bei mir behalten, Harry. Auch nachdem Sirius nach Askaban musste, wollte ich es immer noch, aber Dumbledore hatte im Endeffekt Recht, musst du wissen. Nachdem Sirius weg war, war für mich eine Welt zerbrochen. Ich hätte mich in meinem Zustand, womöglich nie richtig um dich kümmern können." Ich schluckte. "Es wäre bestimmt trotzdem besser gewesen, als bei den Dursleys. Ich glaube nicht, dass du mich in einer Besenkammer wohnen lassen hättest", schmunzelte Harry. "Eins zu Null für ihn, meine Engel", lachte Sirius. Doch nur ein großes breites Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Ich war wieder zu Hause.
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Harry Potter One Shots *Keine Anfragen mehr*
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