Stundenlang versuchten sie einen neuen Rekord für die 1.16 aufzustellen, sie lachten viel, alberten herum und auch der Twitch Chat benahm sich heute ausnahmsweise relativ angemessen. Für Sapnap und Dream war es erst früher Abend, während bei George in einigen Stunden schon wieder die Sonne aufging. "Ich denke ich geh so langsam ins Bett," meinte er also gähnend an die Zuschauer und seine beiden besten Freunde gewandt. "Aww ist der kleine Gogy müde," kam es scherzend von Sapnap, während Dream nur mit einem Lachen erwiderte und sich auf das gießen eines Portals konzentrierte. George rollte belustigt mit den Augen, "hast recht, wer um 2 Uhr Nachts ins Bett geht ist schon ziemlich lächerlich."
"Geh ruhig und ruh dich aus, ich denke ich mache noch ein paar Runs und dann höre ich auch auf, "versicherte Dream, der gerade dabei war den Nether zu betreten. Nachdem George sich von den Zuschauern verabschiedet und seinen Freunden eine gute Nacht gewünscht hatte verließ er den Teamspeak. Er schloss die Augen als er sich in seinem Schreibtischstuhl zurück lehnte und seufzte. Die Kälte die sich, wie eine Seuche, langsam ihren Weg zu seinem Herzen bahnte war eindeutig zu spüren.
Es ging ihm gut wenn die beiden da waren, wenn Sapnap und Dream ihn mit zerrten in eine andere, einfach bessere Welt. Sie war vielleicht nicht die Realität, nur ein Scheinbild dieser, doch der einzige Ort an dem George sich geborgen fühlte. Er war dort einfach irgendjemand, kein niemand mehr, nicht nur irgendein langweiliger Stereo Britte. Wenn er an seinem PC sahs und zu Georgenotfound wurde konnte er der sein, der er immer sein wollte.
Doch jetzt gerade war er wieder alleine, wurde zu George dem Versager. Schwerfällig schleppte er sich zu seinem Bett und ließ sich komplett fertig in die Kissen fallen. Jetzt schon bereute er es nicht noch etwas länger in der bunten und friedlichen Scheinwelt geblieben zu sein. Der Tag war auslaugend, anstrengend und eine reinste Enttäuschung gewesen, nun wollte George nur noch die Augen schließen und einfach alles vergessen. Doch auch wenn seine Augenlieder schwer wie Blei waren, sein ganzer Körper schmerzte, huschten die Erinnerungen an die heutigen Ereignisse immer wieder durch seine Gedanken und ließen ihn nach Luft schnappen.
Er wälzte sich in seinem Bett unruhig hin und her, versuchte an etwas anderes als die erdrückende Masse an schwafelnden Menschen zu denken. Schließlich fand er sich aus reiner Verzweiflung mit dem Gedanken an Dream wieder und schon zum zweiten mal an diesem Tage würde er alles dafür geben dessen beruhigende Stimme zu hören. Er griff nach seinem Handy neben sich und öffnete den Chatverlauf mit Dream. Direkt versank er in den alten Nachrichten, die sie sich geschickt hatten und vergaß all die schrecklich und schmerzhaften Dinge für einen Moment. Als sein Handy ihn aus seinem Gefühlsrausch riss schreckte er auf, jemand rief ihn an. Dream rief ihn an.
Sofort nahm er den Anruf entgegen und wartete gespannt auf die Worte des anderen. "George?", fragte Dream etwas vorwurfsvoll. "Was gibst denn?," kam es von diesem zögerlich als Gegenfrage. "Kannst du nicht schlafen?" wollte Clay nun etwas sanfter wissen. "Also ich war gerade dabei, "beteuerte George mit einer Stimmlage die nur so nach einer faulen Ausrede schrie.
"Wenn du die ganze Nacht auf Whatsapp bist, geht das schonmal nicht," stellte Dream fest, "mit wem schreibst du denn die ganze Zeit?" Verwirrt stutzte George und antwortete diesmal wahrheitsgemäß," mit niemandem."
"Und was machst du dann in einer chatting App?" erkundigte er sich weiter, worauf George einem leichten Anfall von Panik verfiel und ohne nachzudenken den roten Hörer drückte. Wahrscheinlich wäre es nicht allzu schlimm gewesen Dream zu erzählen, dass er durch ihren alten Verlauf gescrollt hatte, doch war es ihm aus irgendeinem unerklärlichem Grund zu peinlich. Kerzengerade und schwer atmend sahs er nun in seinem Bett, während die Dunkelheit die ihn umgab so schien als wollte sie ihn jeden Moment zerfleischen.
Er bereute es sofort die Person, die er am meisten brauchte weggedrückt zu haben und war um so erleichterter als er keine 10 Sekunden später einen erneuten Anruf von ihm erhielt. Sofort ging er dran und die nächste Lüge glitt leichtfertig über seine Lippen," tut mir leid bin aus versehen auf den Knopf gekommen."
Dream gab sich nicht einmal die Mühe auf seine schlechte Ausrede einzugehen und fragte stattdessen, "kann ich dir irgendwie helfen einzuschlafen?"
George wollte schon verneinen, sagen er könnte ihn ruhig alleine lassen, da fiel ihm auf, dass dies das Letzte war was er gerade wollte. Schon der Gedanke an die Einsamkeit jagte ihm einen Schauer über den Rücken und so nuschelte er, "erzähl mir was." Ein nachdenkliches Geräusch war von der anderen Seite zu hören und zustimmend meinte Dream schließlich, "alles klar, ich erzähl dir eine Gute Nachtgeschichte. Aber wehe du schläfst nicht ein."
Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des Braunhaarigen, während er sich in seine Decke kuschelte und ein, "vielen Dank," murmelte.
Dream räusperte sich und begann zu erzählen, "vor langer Zeit in einem fernen Königreich lebte ein Prinz. Die Leute aus seinem Königreich liebten und wertschätzten ihn mehr als alles andere, sein Wohl stand an erster Stelle. Jedem war dies bewusst nur der Prinz selbst dachte stets er sei alleine, das eines Tages selbst seine treusten Ritter ihm in den Rücken fallen würden. Aus Angst vor anderen und sich selbst schloss er sich oft tagelang in seinem Turmzimmer ein, machte so sein Volk krank vor Sorge. Er lebte in der erdrückenden Einsamkeit und dachte immer, dass er das Richtige tat. Doch eines Tages sollte sich sein Leben endlich zum besseren wenden, ein fremder Prinz tauchte auf. Er hatte die Geschichten über den Herrscher dieses Königreiches gehört und es sich zur Aufgabe gemacht ihn zu retten, also klopfte er an jenem Nachmittag..."
Dreams Stimme war warm und sanft, fühlte sich an wie ein paar Arme das ihn umschlossen und in eine Umarmung zogen. Dank ihm konnte er für einen kurzen Moment das Grauen und die Furcht vergessen, um in seinen wohl verdienten Schlaf zu fallen.
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Zerfallen | DreamNotFound ff
FanfictionDeutsche Dream x GeorgeNotFound Fanfiction ⎱George leidet schon seit einer gewissen Weile an einer Art von sozial Phobie und flüchtet sich aus Angst hinter die Facette seiner Youtube Persönlichkeit. Natürlich bleibt dies vor seinem besten Freund nic...