5-Nebel

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Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen hatte Dream aufgelegt und einen irritierten George mit leicht geröteten Wangen zurück gelassen. Der Blondhaarige war sich um die Unsicherheit seines Freundes durchaus bewusst, doch war ihm ebenfalls klar, dass dieser ihn keines Falls auf der Straße schlafen lassen würde. Mit voller Überzeugung konnte Dream den anderen schließlich als die freundlichste, bescheidenste und führsorglichste Person beschreiben der er jemals begegnet war. 

Für Dream war George schon immer ein faszinierender Mensch gewesen und trotz ihrer schon langjährigen Freundschaft, überraschte ihn manchmal das viel zu breite Lächeln das seine Lippen zierte, wenn er einfach nur mit ihm über die alltäglichsten Dinge sprach. Er schätzte die Anwesenheit Georges mehr Wert als alles andere und noch immer war er froh darüber ihn damals kennengelernt zu haben. Vor vielen Jahren hatten sich ihre Wege gekreuzt, da sich beide auf dem gleichen Minecraft Server beworben hatten und nun war Clay hier, in England, unmittelbar vor Georges Wohnung.

Er schüttelte den Kopf um nicht ewig in Erinnerungen zu schwelgen und stieg, nachdem er dem Taxifahrer das Geld in die Hand gedrückt hatte aus dem Wagen. Zu seinem Glück kannte er Georges Adresse, was allerdings eher dem Zufall oder vielleicht auch dem Schicksal zuzuschreiben war. Vor einigen Monaten hatte sich dieser endlich entschlossen aus seinem Elternhaus auszuziehen, doch stellte sich heraus das dieser alleine nicht allzu gut klar kam.

In der ersten Nacht nach Georges Einzug hatte Dream mitten in der Nacht, was für ihn allerdings erst Abend war einen Anruf erhalten. Völlig Paranoid und außer sich erzählte ihm George von Geräuschen und Schreien die er gehört hatte. Zunächst konnte sich Dream das Lachen nicht verkneifen und machte sich ein wenig über den kleineren lustig, als er dann allerdings realisierte wie sehr George das wircklich zu bedrücken schien versuchte er ihn zu beruhigen. Das ganze endete in einem stundenlangen Gespräch und damit, dass George ihm seine Adresse sendete, für den Fall, dass er am Morgen nicht mehr erreichbar war.

Dream hatte insgeheim ein wenig über das alberne und kindische Verhalten gelacht, doch hätte er niemals ahnen können dass ihm Georges Adresse wircklich mal von Nutzen wäre. Schulterzuckend schritt er also auf die Haustür zu und entdeckte nach ein wenig suchen das passende Klingelschild, welches den Name," George Davidson," zierte. 

Dream betätigte die Klingel und wartete geduldig auf eine Art von Reaktion. Er lehnte sich gegen die Eingangstür um für einen Moment seine Augen zu schließen, die Zeitverschiebung  machte ihm wircklich zu schaffen. Oben in seiner Wohnung rang George gerade mit sich selbst und wusste einfach nicht was er tun sollte. Zur Überraschung Dreams dauerte es nicht länger als zwei Minuten bis das Surren der Haustür ertönte und diese sich mit Leichtigkeit öffnen ließ.

Dream betrat ein karges Treppenhaus, das sich über mehrere Etagen streckte und sah sich etwas verloren um. Die Chance das George ihn herzlich an seiner Wohnungstür willkommen heißen würde hielt Clay für sehr gering, er musste also eine andere Möglichkeit finden um dessen Wohnung ausfindig zu machen. Die Türen auf der ersten Etage waren beide geschmückt mit Blumenkränzen, während die aus der zweiten Etage den Schriftzug der jeweiligen Nachnamen Familie Williams und Roberts auf die Türen graviert hatten. Clay betrat das dritte und letzte Stockwerk, die Türen ließen keine Spur auf ihren Bewohner, doch lag vor der einen Tür eine herzförmige pinke Fußmatte und vor der anderen eine schlichte Schwarze.

Selbstzufrieden nickte Dream, er hatte Georges Wohnung gefunden. Einmal kurz klopfte er an der Tür, ließ ihn wissen dass er nun davor stand und gab ihm all die Zeit die er brauchte, um den nächsten Schritt zu machen. Dream gähnte als er vergeblich auf irgendein Zeichen von der anderen Seite wartete und beschloss sich die Sache ein wenig zu beschleunigen. Er kramte sein Handy aus der Jackentasche und entschied sich für einen erneuten Anruf. 

"Hey, ich stehe übrigens vor deiner Tür," meinte Dream lachend als es keine zwei Sekunden dauerte bis George seinen Anruf entgegen nahm. "Ich weiß", kam es etwas trotzig von dem Braunhaarigen, "muss ich dir wircklich aufmachen?"

Clay zuckte mit den Schultern, "du musst gar nichts." Ein Murren war als Antwort von der anderen Seite der Tür zuhören, das war nicht was George hören wollte. "Fick dich doch, "murmelte er also, ehe er einmal tief durchatmete und die Tür langsam einen Spalt öffnete. 

Dream sah anders aus als er sich ihn vorgestellt hatte, die Haare waren dunkler und auch seine Haut glich nicht dem Weiß seiner Maske. George hätte gedacht er wäre etwas schlanker und auch seine Gesichtszüge sahen in seiner Vorstellung immer anders aus. Während die eigentlich grünen Augen, welche George allerdings eher als gelblich wahrnahm ihn so anfunkelten entschied er für sich selbst, dass Dream durchaus gut aussah. 

Der Mann vor ihm hob eine Augenbraue und fragte scherzend, " bin ich so hässlich wie du es dir vorgestellt hast?" George der schlagartig zurück in die Realität geworfen wurde starrte Dream nur stumm an. Er krallte sich an der Tür fest und wagte es nicht sie noch ein Stück mehr zu öffnen.

Bei dem Anblick wie sein bester Freund so durch einen kleinen Spalt in der Tür spähte, konnte Dream nicht anders als laut los zulachen und den Kopf zu schütteln, "vielen Dank für die Gastfreundschaft."

George runzelte die Stirn und sah leicht beleidigt zu dem anderen, machte Dream sich gerade über ihn lustig?

Der Blondhaarige räusperte sich und beugte sich ein wenig zu George vor, "hör gut zu ich mach es dir vor... Dream, mein guter Freund möchtest du nicht vielleicht rein kommen anstatt hier im Flur zu vergammeln."

"So komisch würde ich das nie sagen," beschwerte sich George, der das für ihn unvermeidliche noch ein wenig hinauszögern wollte. 

Dream gähnte und zuckte nur mit den Schultern, die Zeitverschiebung und das Baby im Flugzeug hatten ihm all seinen wunderschönen Schlaf geraubt, "ich bin für Variationen offen."

George war sich mehr als nur unsicher über das Ganze, seine Beine füllten sich an wie Wackelpudding und sein Herz wollte nicht aufhören wie verrückt gegen seine Brust zu schlagen. Er könnte einfach die Tür vor Dreams Nase zuschlagen und er müsste sich diesem ganzen unnötigem stress nicht mehr aussetzen. 

Dieser Gedanke war simpel und nicht gerade dumm, doch überschritt die Angst dass Dream ihn hassen oder sich von ihm distanzieren würde alles andere. Ganz langsam öffnete George, allen Mut zusammen nehmend, die Haustür und stand nun wircklich unmittelbar Dream gegenüber, der ihn zufrieden anlächelte.

Er ging einen Schritt auf den kleineren zu, worauf dieser sofort einige Schritte nach hinten stolperte und den Abstand um ein vielfaches vergrößerte. Das warme Lachen, was George in den Wahnsinn treiben wollte, ertönte erneut und Dream fragte, "Ist es okay wenn ich dich umarme oder kippst du mir dann auf der Stelle um?"

Es war nichts ungewöhnlich daran seinen besten Freund zur Begrüßung zu umarmen, doch Georges Augen weiteten sich und er trat langsam noch einen Schritt weiter in seinen Flur hinein. Unsicherheit spiegelte sich in seinem Gesicht wieder und die Hände die er hinter seinem Rücken versteckte, hatten zu zittern begonnen. Sein Körper und sein Geist wehrten sich regelrecht Dream nur anzusehen, waren gefüllt mit Mistrauen, während etwas anderes in ihm sich nichts mehr wünschte als dem anderen um den Hals zu fallen. 

Er schluckte schwer, sein Blick weiterhin auf dem Boden hängend. Er konnte Dream auf keinen Fall umarmen, das wäre einfach zu viel für ihn. Zu seinem Pech hatte er allerdings etwas zu lange für seine Antwort gebraucht und so war dem Blondhaarigen die Geduld ausgegangen. Schnell, damit George nicht auf die Idee kam zu flüchten, überbrückte er die Meter die zwischen ihnen lagen und schloss seine Arme sanft um ihn.


Hey, ist etwas her seit dem letzten Kapitel, aber ich werde VERSUCHEN mehr hier zu veröffentlichen. Der Fokus liegt auf versuchen xD 

Danke fürs lesen <3


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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 29, 2020 ⏰

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Zerfallen | DreamNotFound ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt