Schwärze. Wo bin ich? Was ist passiert? Ich tastete mich am Boden ab. Beton. Ich saß auf hartem, feuchten Beton. Ich zwang mich meine Augen zu öffnen. Alles war dunkel. Niemand war hier. Ich raffte mich auf. Doch sackte ich sofort wieder zusammen, als ich tiefe Kratzspuren auf meinen Beinen erblickte. Und dann schoss es mir wieder. Mein Dad zog mich in die Tiefe und dort schliefen wir für weitere 27 Jahre. Bill. Er muss älter geworden sein. Auch die anderen. Oh Gott meine Freunde. Rose! Raff dich hoch und verplempere nicht noch mehr Zeit als eh schon.
Unter Schmerzen krallte ich mich in die Beton Wand und stieß meine Klauen immer wieder in die Wand und kletterte so raus.Als ich rauskam war der Spielzeughaufen weg und alles war voller Wasser. Nichts war mehr wie es einmal war. Was war bloß passiert?
Eine Woche später:
Mittlerweile wurde mir bewusst, dass niemand von den Losern, außer Mike, noch in Derry war. Mein Vater war wütender als je zuvor und hatte mir meine Beine zerkratzt, damit ich so schnell nicht abhauen könnte. Doch er hatte bestimmt nicht damit gerechnet, dass ich so stark bin und trotzdem ausbreche. In Derry gab es gerade ein Fest und einen Rummel. Es war echt schön. Viel hatte sich nicht verändert. Es sah alles noch immer so schön und alt aus wie vor den vielen Jahren. Mike kaufte die Bibliothek. Woher ich das weiß? Ganz einfach. Ich beobachte ihn manchmal. Einfach um im Glauben zu sein, sie wären immer noch alle bei mir. Aber das war reinstes Wunschdenken. Sie waren weg. Alle außer er. Dies machte mich unglücklich. Mein Herz schmerzte tagtäglich und ich wusste auch weshalb. Liebeskummer. Ich vermisse Bill.Gerade war es tiefste Nacht. Ich stand vor dem Eingang der Bibliothek und öffnete sie ganz leise. In meinem neuen Kostüm (Bild oben) ging ich hinein und schlich durch die Gänge. Die Regale standen noch wo sie einst waren. Leise schlich ich durch die Gänge und ließ meine Fingerspitzen über jedes Buch gleiten. Einige Titel las ich mir sogar durch. An einem allerdings blieb ich hängen nicht wegen dem Titel. Nein. Wegen dem Autor. Bill Denbrough. Sofort riss ich es aus dem Regal und schlug es auf. Eine Seite mit seinem Bild und Infos über ihn standen dort. Auch an wen es gewidmet ist.
An meine wundervolle Frau die ich über alles liebe!
Ich musste mir die aufkommenden Gefühle und Emotionen verkneifen. ,, Er ist verheiratet und hat eine Karriere als Autor." flüsterte ich zu mir selbst und drückte das Buch an mich. ,, Ich hätte es wissen müssen. Er würde niemals einen Clown lieben wie mich und schon gar nicht die Tochter des Mörders seines Bruders." flüsterte ich weiter und begann urplötzlich zu singen. Es musste sein. Ich hätte mich sonst nicht mehr unter Kontrolle gehabt. (Song oben). Mit dem Buch bewegte ich mich gleichmäßig zum Beat. Mit eleganten Bewegungen streifte ich durch die Gänge, während ich dieses Lied Bill widmete. Den ich wie damals noch so sehr liebte. Meine Gefühle brachen aus und ich weinte bei dem Lied. Als ich Schritte hörte wusste ich zwar das es Mike sein musste, doch ich ließ mich nicht beirren und sang weiter während ich ihm immer wieder gekonnt auswich so das er mich nie sehen konnte.
,, Hey wer ist da?!" rief er durch das Gebäude. Ich antwortete mit meinem Lied und verschwand aus der Bibliothek.Als ich aufhörte zu singen, liefen mir Tränen hinab und ich lief weg. Bills Buch hatte ich an mich genommen und flüchtete zu seinem alten Haus. Durch die Dunkeln Straßen und über Kreuzungen lief ich ohne auf mein Umfeld zu achten und als ich endlich ankam, kletterte ich wie damals auf das Vordach zu seinem Fenster. Ich blickte hinein und sah einen kleinen Jungen in einem komplett renovierten Zimmer. Er hatte hellbraune Haare und war noch sehr jung. Ich lehnte mich an das Fenster und weinte mehr. Ich will ihn wiedersehen. ,, Mein süßer kleiner Lollipop hat schwachen Liebeskummer." ertönte eine kichernde Stimme. Ich wandte den Blick hinter mich auf den Gehweg. Dort stand er. Die Person die mir mein Leben schwer machte. Mein Dad. ,, Schnauze! Ich will nichts mit dir zu tun haben! Wenn ich könnte würde ich Georgie zurückholen und dich dafür hergeben! Wieso bist du mein Vater? Konntest du keine andere schwängern?!" schrie ich ihn unter Tränen an. Er fing an schallend zu lachen. Sabber tropfte aus seinem Maul und ich knirschte mit meinen Zähnen. ,, Du Bastard! Wieso verreckst du nicht einfach!? Stirb doch einfach!" rief ich voller Schmerz und Trauer. Dies brachte ihn noch lauter zum Lachen. Ich stand auf und legte das Buch auf das Dach. Mit einem Satz sprang ich auf ihn zu und riss ihn zu Boden. Wir rollten auf die Straße und meine Augen wurden rot. Seine wurden gelb. Ich sabberte und wollte auf ihn einschlagen. Immer wieder bis er endlich starb. Wir fuhren beide die Krallen aus und prügelten uns. Schnell sprang ich weg als er mich schlagen wollte. Wir standen uns gegenüber und umkreisten uns wie ein Tier seine Beute. Als einer von uns zuckte liefen wir aufeinander zu und schlugen uns mit unseren Klauen die Schädel beinahe ein. Wortwörtlich. Auch wenn ich es niemals zugeben würde, waren wir uns oft einig in Sachen kämpfen. Wir schlugen uns gegenseitig auf die selbe Stelle am Kopf und flogen voneinander weg. Ich, sowie auch er hatte eine Platzwunde am Kopf. Gleichzeitig sprangen wir auf und prügelten uns weiter. Bei weitem war dies noch nicht unsere volle Stärke. Das war uns beiden, denke ich, klar. Er war stärker als ich. Aber weil er mich eben unterschätzte, waren wir beinahe gleich. Insofern er nicht aufhörte mich zu unterschätzen. Für Außenstehende musste es so aussehen wie der Kampf der Giganten. Aber nein. Dies wäre mein Onkel Maturin gegen meinen Bastard Vater.
Mit Klauen und Zähnen verteidigten wir uns. Ich biss ihn und er mich. Ich schlug ihn, er mich ebenfalls. So kämpften wir einige Zeit lang, bis wir beide kaum Kraft mehr besaßen. Ich machte den Rückzieher und sprang weg. ,, Du siehst müde aus Papilein. Dann spiel ich mal die Vernünftige und achte auf die Senioren." ich sprang auf das Vordach und nahm mein Buch. Als ich mich aufrichtete, sah ich direkt in das starre Gesicht des Jungens. Ich sah ihn mit großen Augen an und er mich. Plötzlich hob er zittrig seine Hand und deutete hinter mich. Ich drehte mich um und mein Vater sprang mich an und knallte meinen Kopf gegen die Scheibe. Diese splitterte und ich knurrte und riss mein Maul auf und biss ihm in die Schulter. Er riss es ebenfalls auf und bis mir in den Hals. Ich boxte in seinen Magen und er gegen meinen Schädel. Der Junge schrie auf und nun bemerkte er auch den Kleinen. Grinsend ließ er mich los und wollte mich ausschalten um ihn zu töten. Doch ich ließ dies nicht zu und stieß ihn mit mir hinunter in ein Gebüsch. Dort brach ich ein Stück des Holzzauns ab und stieß es in seine Brust. Dies müsste ihn für eine Weile am Boden halten. Diese Zeit nutzte ich zur Flucht. Ich musste mich irgendwo verstecken. Also lief ich in den Wald zum Clubhaus. Das ist der einzige Ort wo er mich niemals finden wird.
Dort angekommen, legte ich das Buch weg und nahm Verbandsmaterial aus einer Ecke und schmiss mich in die Hängematte und verband meine Wunden.
Fertig verarztet deckte ich mich zu und schlief unter Schmerzen und Trauer ein.