Kapitel 2: Umarmung benötigt?

9 2 1
                                    

Irgendetwas bedrückte diesen süßen kleinen Blondschopf (ich ignorierte, dass ich neuerdings selbst Jungs als süß bezeichnete). Und ich wollte herausfinden was. Ich konnte mir nicht vorstellen, was diesen so unschuldig wirkenden Jungen so bedrücken mochte. Wieder stupste ich mit meinem Finger gegen seinen Oberarm, weshalb er erschrocken zurückzuckte. „Wenn dich etwas bedrückt, kannst du es mir gerne sagen.", flüsterte ich. Er murmelte daraufhin nur etwas ablehnend Klingendes vor sich hin.

Ich schaute mir sein Gesicht noch einmal ausführlicher an und bemerkte, dass seine Augen so aussahen, als würde er gleich losweinen. Wieder flüsterte ich ihm zu: „Hilft dir eine Umarmung?", weshalb er wieder so süß rot wurde und mich nur entgeistert anstarrte. Überraschenderweise nickte er. Darauf hin rückte ich meinen Stuhl direkt neben seinen, sodass wir Schulter an Schulter saßen. Perplex murmelte Martin, „Ich dachte später oder so aber doch nicht jetzt." Ich schmunzelte und umarmte ihn so, dass mein Kopf auf seiner Schulter lag. Glücklicherweise beachtete uns niemand aus der Klasse, sodass es keine Unruhen gab.

Ich atmete ein und roch einen süßlichen, nach Frühling riechenden Geruch. Ich mochte den Geruch und wollte ihn eigentlich nicht loslassen, aber plötzlich verkrampfte er sich und schaute starr nach vorne. Mein Blick folge seinem und ich sah Frau Edelmann, unsere Lehrerin für diese Stunde, wie sie uns etwas verwirrt ansah und dann schmunzelnd meinte: „Könntet ihr eure Kuscheleinheiten bitte auf später verschieben und in meinem Unterricht aufpassen." Langsam merkte ich, wie unangenehm Martin diese Situation wurde und ich ließ ihn los. Irrte ich mich, oder war auf seinem (mal wieder) roten Gesicht ein kurzer Ausdruck von Bedauern zu sehen?

Zäh wie Kaugummi zog sich der restliche Tag dahin. Abgesehen von ein paar weiteren Fragen an Martin, die ihn wieder erröten ließen war es recht langweilig. Als uns endlich die Schulklingel von dem Unterricht befreite, sah ich wie Martin sein Zeug ziemlich schnell zusammenpackte. Fragend sah ich ihn an und meinte: „Ständig bist du ihn Eile, was hast du denn?". Er schaute mich nur an und meinte für seine Verhältnisse relativ sicher: „Ich muss nach Hause, meine Mutter hat gekocht und ich möchte sie nicht warten lassen." „Wow, das war wohl der längste Satz, den ich heute von ihm gehört habe.", dachte ich mir sofort.

„Wir wohnen doch in demselben Haus, oder?" fragte ich ihn, „lass uns doch gemeinsam nach Hause gehen."

---

Das wars auch schon mit diesem Kapitel. Wie es wohl weitergehen wird?

HmMmMm...

~littleBread

In love with a Sunnyboy (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt