Kapitel 4

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"Mats komm, sonst kommen wir noch zu spät zu Rosie." rief Lucy am Ende vom Gang. "Ja ich bin ja gleich da." rief er aus dem Klassenzimmer. Lucy rannte wieder zum Klassenzimmer und zog ihn raus. Sie rannten bis zum Park. Im Park wartete schon Rosie auf sie. "Hallo Lucy. Wen hast du denn da mitgebracht?" begrüßte Rosie sie freundlich. "Das ist Mats. Er ist ein Freund von mir.", beantwortete Lucy ihre Frage. "Hallo Mats. Schön dich kennenzulernen." Mit strahlenden Augen schaute Rosie, die auf der selben Parkbank saß, wie am Morgen, auf ihn. "Hallo Frau Willow. Lucy hat schon einiges von ihnen erzählt. Wie geht es ihnen?" Mats und Lucy saßen sich zu Rosie. "Ach mir geht es ganz gut. Nur das die Nächte hier sehr kalt sind, aber sonst lebt man hier ganz gut." "Aber wieso gehen sie denn nicht in ein Obdachlosenheim?" fragte Lucy und schob den Sand vom Weg mit den Füßen zu kleine Haufen. Lucy konnte sich nie ein Leben auf der Straße vorstellen und bewunderte Rosie, wie sie das in ihrem Alter noch so gut schaffte, aber bemitleidete sie gleichzeitig, weil sie überhaupt auf der Straße lebte. "Nun ja mein Liebes. Ich bin schon alt und möchte noch ein letztes mal meine Freiheit genießen und in Ruhe der Natur ihren Lauf lassen. Ich fände es viel schlimmer in einer Wohnung zu sterben oder gar im Krankenhaus, als hier draußen." Auf einmal war dieses funkeln in ihren Augem weg und Lucy umarmte Rosie. "Frau Willow ..." "Du kannst mich Rosie nennen" unterbrach Rosie Mats. "Rosie, wollen sie das wirklich?" "Ja. Ich habe 50 Jahre meines Lebens in einer heruntergekommenen Wohnung gelebt und dann irgendwann beschlossen, dass ich das nicht will. Ich will keine Gefange sein, die diesen Alltagstrott bis zu ihrem Tod durchleben müsste. Und hier kommt man doch gut über die Runden" antwortete Rosie und das funkeln kam wieder.

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