12

16K 546 233
                                    

„Also, was gibt es so wichtiges?" Fuhr ich ihn etwas genervt an, als wir wenig später im Innenhof angekommen waren.

„Kann es sein, dass du sauer auf mich bist?" Cedric blieb stehen und sah mich fragend an.

„Ich weiß es nicht, sag du es mir. Nachdem du Gestern, ohne irgendetwas zu sagen, einfach aufgestanden und gegangen bist, wieso sollte ich deswegen sauer auf dich sein?" Triumphierend verschränkte ich die Arme vor meiner Brust.

„Also bist du sauer." Murmelte er.

„Ja."

Diggory fuhr sich mit der Hand durch seine Haare; „Hör zu, D/N. Es tut mir leid."

„Es tut dir leid? Das ist alles?" Fuhr ich ihn weiter an.

„Was verdammt willst du denn von mir hören?"

„Wie wäre es mir einer Erklärung?"

Einige Schüler, die vereinzelt auf den Bänken um uns herum saßen, sahen uns an und tuschelten.

„Du willst eine Erklärung? Gut. Die bekommst du." Er griff plötzlich nach meinem Arm und zog mich einige Meter weiter. Hinein in die Gänge zu einen einigermaßen leeren Platz.

„Also?" Fragte ich ihn, nachdem wir erneut stehen geblieben waren.

„Die Sache mit Malfoy-" fing er an „Das macht mich wahnsinnig. Es macht mich wahnsinnig zu sehen, wie du vermutlich in dein eigenes Unglück läufst."

„In mein eigenes Unglück?" Lachte ich spöttisch „Woher willst du das denn wissen? Ich habe dir gestern gesagt, dass-"

„Dass du da so ein Gefühl bei ihm hast" unterbrach er mich „Aber D/N. Es ist Malfoy. Der Malfoy."

„Und was soll mir das sagen?"

„Denkst du allen ernstes, dass er dir das geben könnte was du eigentlich verdienst? Denkst du er würde sich um dich kümmern, solltest du krank sein, dir die Aufmerksamkeit und Liebe schenken die du benötigst? Dir zur Seite stehen, wenn es schwer wird und wenn es nötig wäre sein Leben für dich geben?"

Einen Moment lang trat Stille ein. Darüber hatte ich tatsächlich noch nicht nachgedacht gehabt.

War Draco so?

Würde er all diese Dinge für mich tun?

„Das dachte ich mir.." Cedric kam etwas näher auf mich zu „D/N. Ich bitte dich. Lass dich nicht auf ihn ein. Sag ihm, er soll mit seinem Vater reden. Und such  dir einen Jungen der Anstand und Ehre besitzt. So einen Jungen wie mich."

„Wie dich?" Nun war ich nicht mehr genervt, sondern  fassungslos gewesen „Du hast mich für Cho Chang sitzen lassen! Du bist mir damals fremdgegangen mit ihr! Du hast mein Vertrauen missbraucht und mir am Ende noch gesagt, dass wir dennoch Freunde bleiben könnten. Also was weißt du schon."

„Ich weiß dass das mies war, aber-"

„Mies?" Fiel ich ihm diesmal ins Wort „Mies? Du hast mir mehr als nur wehgetan. Seitdem habe ich nie wieder einen Jungen an mich ranlassen können, weil ich dachte, dass er mir ebenfalls so sehr wehtun würde, wie du es getan hast. Wegen dir konnte und wollte ich keinen Jungs mehr vertrauen. Und jetzt stehst du hier und willst mir erzählen, was richtig für mich ist? Du hast doch keine Ahnung von irgendetwas!"

Oh ja, ich war sauer gewesen. So sauer, dass ich ihm am liebsten eine runtergehauen hätte.

„Doch! Wovon ich eine Ahnung habe sind Gefühle, weil du meine gerade verletzt." Fuhr nun er mich an.

„Ich dich verletzte? Womit das denn?"

„Mit Malfoy!"

„Mit Malfoy? Wieso sollte dich das verletzen?"

Cedric sah mich einen Moment einfach nur an, seine Wangen nahmen einen roten Schimmer an, dann sagte er, etwas ruhiger; „Weil, Weil ich dich immer noch liebe."

Es war, als hätte jemand eine Bombe platzen lassen, ohne jegliche Vorwarnung. Als würde die Explosion alles in Nebel hüllen, bevor man darüber nachdenken konnte. Einen Moment brauchte es bis ich mich wieder gesammelt hatte. Damit hatte ich nicht gerechnet gehabt. Nicht nach allem, was passiert war.

„Wie kannst du es wagen, mir zu sagen dass du mich noch liebst, nach allem was du mir angetan hast? Ich gebe dir einen guten Rat, Cedric Diggory. Lass mich in Ruhe. Es wird weder eine Freundschaft noch irgendwas anderes zwischen uns geben. Ab diesem Tag an sind wir Fremde."

Dann drehte ich mich um, doch er zog mich zurück „Nein. D/N. Bitte. Bitte mach das nicht."

„Lass mich los!"

Sein Griff wurde noch fester.

„Ich glaube, du scheinst sie nicht recht verstanden zu haben." Erklang eine Stimme hinter mir „Sie hat gesagt, dass du sie loslassen sollst."

Auch ohne mich umzudrehen wusste ich, dass es Draco gewesen war.

„Das hier geht dich nichts an, Malfoy." Kam es als Antwort von Cedric und er sah ziemlich wütend dabei aus.

„Ist das so? Ich denke, dass das Mädchen, welches du gerade gegen ihren Willen anpackst, mehr oder weniger mein Mädchen ist."

Ich konnte mir ein kleines Grinsen nicht verkneifen.

Draco Malfoy- Der Junge den ich lieben mussteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt