Indyllische Alltags-Hölle

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„Kiley? Komm jetzt! Wir kommen sonst zu spät!"

Meine kleine Schwester kam hinter der kleinen Trennwand hervor. Sie trug ihre geliebte blaue Tunika. Die am Saum mit silbernen Verzierungen geschmückt und der ledrige Gürtel, der es zusammen schnürte, wies ebenfalls einige auf.

Über die Schultern hatte sie sich mein weißes Wolltuch gehangen. Sie zog sich noch die ledrigen Handschuhe bis unter die Armbeuge und warf sich ihre Tasche über die Schultern.

„So! Ich bin fertig!" gab sie schließlich bekannt und stellte sich, bereit zum gehen zur großen Holztür.

Ich lachte kurz auf und warf noch einen Blick in den Spiegel.

Ich hatte wie immer meine enge Lederhose mit Gürtel an, darüber die etwas dunkleren Stiefelletten, die mir bis zu den Kniekehlen gingen mit den kleinen Riemchen an der Seite, die ich mir zu kleinen Haltern umfunktioniert hatte.

Meine weiße Bluse hatte ich in die Hose hineingesteckt. Die ledrigen Handschuhe hatte ich so weit, wie möglich nach oben gezogen und hatte die Fingerspitzenöffnungen geöffnet, weil ansonsten einfach meine Hände vor Hitze abgestorben wären.

Die goldblonden Haare fielen mir locker über die Schultern und endeten in einem feurigen rot knapp über meinem Dekolleté.

Ich wurde mit dieser Haarfarbe geboren. Schon damals, als noch keiner über mein Geheimnis bescheid wusste, war ich anders.

Kiley war das genaue Gegenteil von meinen Haaren. Sie hatte die feurigen Haare zu einem Zopf geflochten und die hell blonden Spitzen offen gelassen. Schon eigenartig...

„Luluuuu!! Mir müssen jetzt looohooos!!" Kiley zerte mir drängelnt an meiner Hose.

Ich schnappte mir meine kleine Tasche von einem der kleinen Holzstühle und schob eilig Kiley vor mir aus der Tür.

Ich zog noch einmal den gewohnten Duft unseres zu Hauses ein und trat hinaus in meine 'ach so verhasste Alltags-Hölle'.

Sofort kam mir der Gestank von Rauch entgegen. Ich sah mich in der Gegend um und suchte nach den heutigen Opfern der Amori.

Amori sind lästige und bei den meisten unbeliebte Wesen. Sie konnten sich in jedes erdenkliche Tier, dass entweder einen giftigen Biss, oder Stich abgeben konnte, verwandeln. Von der kleinen Mücke bis hin zur Cobra.

Nur ist ein Biss eines Amoris um einiges giftiger als der einer Cobra.

Es gibt zwei Arten von ihnen: die städtlichen und die freien Amoris. Den stättichen war es untersagt 'Menschen' zu töten oder zu verletzten. Was diese allerdings nur als Aufforderung sahen, Unruhe in den Städten zu stiften und sie durch einen 'Unfall', für den sie natürlich selber Schuld sind, zu verletzten.

Den freien Amori war nichts verboten. Wie auch? Versucht mal, einer wilden Cobra zu sagen, sie dürfe niemanden mehr beißen. Unmöglich.

Durch die zierliche Hand meiner Schwerster, die meine vorsichtig umschlang, wurde ich aus den Gedanken gerissen.

„Lulu? Ich hab Angst.." Ich hockte mich vor ihr hin, um ihr besser in die giftig grünen Augen, die die selbe Farbe hatten wie meine, sehen zu können.

„Das brauchst du nicht. Du weißt doch, Werwölfe sind besonders!" ich grinste sie über beide Ohren hinweg an.

Auf ihren Lippen bildete sich ein leichtes Lächeln. Sie schien zu verstehen, was ich meinte.

Hastig fiel sie mir um den Hals. „Ich hab dich lieb!" flüsterte sie zufrieden.

Ich drückte den kleinen Körper fest an mich und wisperte ich ihr leise ins Ohr: „Ich dich auch!" langsam löste ich mich von ihr.

Kiley ließ mich widerwillig los und lächelte mich etwas an. „Und jetzt komm! Bevor die Amori auf die Idee kommen unser Haus auch noch an zu zünden!" Ich richtete mich wieder auf und hielt Kiley meine Hand entgegen, die sie dankend annahm.

Und der erste Teil! Ist das so von der läge her okay? Wie ist die Story bis jetzt? Lasst Kommi's und Votes da, wenn es euch gefallen hat! Am Samstag geht es weiter!

Eurs Ellii:** ♥♥

Die Flucht - Wenn dir die Maske abfällt -Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt