Auf dem Weg war ich extra vorsichtig, dass mir niemand folgte. Es war besser so. Zuschauer oder heimliche Lauscher konnte man nie gebrauchen.
Da war er. Der Drachenfelsen. Laut einer Legende hatte hier der Drache Drevior gelebt. Aber Legenden aus dieser Gegend konnte man nie wirklich Glauben schenken. Diese wurden nur dafür erschaffen, um die adeligen und reichen besser aussehen zu lassen als sie sind.
Alles Lügen. Fluchte ich in Gedanken.
Hätte es sie nicht gegeben, müssten Kiley und ich vielleicht nicht in Angst und Schrecken, vor den wahren Monstern in Rhymina leben.
Und dort stand auch er. Erleichterung machte sich in mir breit. Er war wirklich da! Aber wieso freute mich das so?
Er stand locker angelehnt an den riesigen Fels und starrte nachdenklich in die Ferne.
Als er bemerkte, wie ich langsam näher kam, fing er an zu grinsen.
Seine pechschwarzen Haare hingen ihm, zerstört vom Wind im Gesicht. Sein königsblauen Augen stachen schon von weitem aus dem Orange des Himmels und dem Grün der Wiese hervor.
Und beim Dremin, dies sah im Zusammenspiel verdammt scharf aus.
„Genau zur richtigen Zeit Feuerengel." begrüßte er mich mit seiner tiefen samt Stimme.
„Komm hier her." er deutete flüchtig auf den Weichen Wiesenboden neben sich, auf den er sich so eben fallen gelassen hatte.
Ich erwiderte nichts und folgte seinem Befehl. Ich war wieder einmal unfähig zu sprechen...als hätte ich es verlernt..
„Also Feuerengel, mich wundert es, dass du als Werwolf eine solch außergewöhnliche Haarfarbe hast und zudem keines Weges so stark bist wie einer. Gibt es dafür irgendeinen bestimmten Grund?"
Ich merkte wie ich mich verkrampfte. Ich redete nicht gerne über meine Kräfte. Da es nicht die meinen waren.
Ich war kein Werwolf. Klar war ich solche Fragen gewöhnt...aber bei Nail war da so ein eigenartiges Gefühl. Irgendetwas in mir sagte mir, dass er anders als die minderwertigen Werwölfe...und dass er zu viel wusste.
Er war schon immer jemand, der die Dinge so wie sie waren, hinterfragte.
Ich kannte ihn schon lange. Doch ich wusste nicht viel über ihn. Einerseits, da meine Eltern mir, als sie noch da waren, verboten hatten mit anderen Kindern zu sprechen, da ich mich sonst verraten könnte. Andererseits, da ich es aufgegeben hatte, mich mit anderen zu unterhalten. Sei es wegen ihrer Abwesenheit mir und Kiley gegenüber oder wegen dem Vertrauen, was ich in dieser Hölle längst zu allem und jedem verloren hatte.
„Die Haare habe ich, wie du sicherlich schon weißt, von meiner Mutter. Ebenso wie Kiley. Ich -"
Schlagartig hörte ich auf zu sprechen.
Ich schlug meine Hände flehend gegen neuen Kopf, um die Schmerzen, die ihn fasst zum explodieren brachten zu unterdrücken. Es half nichts. Das Pochen an meiner Schlagader wurde nur verstärkt.
Nail blickte mich vorerst überrascht an. Seine Stirn runzelte sich und er musterte mich angestrengt. Langsam veränderte sich die Verwunderung zu Besorgnis.
„Alles in Ordnung?" fragte er zaghaft und zugleich interessiert.
„Sehe ich so aus?!" giftete ich ihn an.
Das Pochen wurde weniger und verwandelte sich schließlich in leise, einsame Schreie. Die immer wieder in meinem Kopf hallten.
Sie wurden schnell lauter und lauter, und ich konnte verstehen, was sie mir zu schrien: „Loumara Hilfe!"
Als ich die zaghafte Stimme meiner kleinen Schwester erkannte, sprang ich ruckartig auf und sprintete aus der Lichtung. Nail ließ ich eiskalt sitzen.
Ich spürte noch kurz seine Blicke auf mir, bis ich ihn noch leise zu sich selber sagen hörte: „Was zum?!"
Vor unserem Haus angelangt, blickte ich mich schnell nach Kiley um. Ich trat in meiner Eile die Tür ein und rannte zum hinter Eingang, der zum Garten führte.
„Kiley!" sie stand in der Mitte, umzingelt von zirka 10 Amoris, die sie mit ihren verrückten Augen, begierig anstarrten. Es waren keine städtlichen. Das erkannte ich sofort, an ihren Aquamarinfarbenen Augen. Kalt und leer. Ohne Pupillen.
„Weg von ihr!! Oder ihr werdet, und das schwöre ich euch beim Dremin, es bereuen!!" fauchte ich sie giftig an und stellte mich angriffs bereit, breitbeinig hin.
Neben unserem Garten, hatten sich an sem kleinem Zaun einige der Stadtbewohner zusammen gefunden.
Von denen keiner auf die Idee kam uns zu helfen.
Uuuuunnnd daaahaaaas nääahhhäachssteee Kaaapitteeelll. ^^ Hoffe es gefällt euch♥
Eure Elli♥
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Die Flucht - Wenn dir die Maske abfällt -
FantasíaDie Welt wird regiert von Hass, Eifersucht und Grausamkeit. nur wenige haben das Glück, einen Blick auf Zuneigung oder sogar die Liebe zu werfen. Nichts und niemand ist normal. Normal... was hat dieses Wort in meiner Welt schon noch für eine Bedeutu...