Die Aufgabe des dunklen Lords

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Lang war es her, dachte sich der Blondschopf, als er es sich in dem Gemeinschaftsraum der Slytherins auf einer länglichen Couch gemütlich machte. 

Er war mittlerweile sehr viel größer, älter und reifer geworden als zu jenem Zauberduell.

Zu der Zeit war er noch zu naiv und dumm gewesen, verschmähte er sich selbst in seinen Gedanken. Natürlich konnte er dadurch nie sein wahres Potenzial unter Beweis stellen. Bis heute hatte ihm sein Vater nicht den nötigen Respekt verliehen, den er verdient hätte. Darüber ärgerte er sich zum Teil nächtelang und verlor dadurch Unmengen an wertvollen Schlaf, denn er hatte eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. 

Der dunkle Lord selbst hatte es ihm nämlich zur Aufgabe gemacht, Albus Dumbledore ein für alle mal zu ermorden, damit auch der größte Zauberer lernte, sich nicht in die Quere zu stellen. 

Natürlich war es ein beschwerlicher Auftrag, den der junge Malfoy zu erfüllen hatte. Doch, wenn dies bedeutete, dass sein Vater ihm endlich seinen Stolz und seine Liebe zeigen würde, wäre es das alles wert gewesen. Zudem könnte er den Namen "Malfoy" eigenhändig wieder bereinigen und die Fehler seines Vaters ausgleichen, sodass der dunkle Lord ihn verschonen würde. 

Müde gähnte er und krempelte sich die Ärmel von seinem Umhang hoch. Er starrte geradewegs auf sein dunkles Mal und erstarrte dann. 

Da war es. Das berühmte dunkle Mal, das jeder Todesser zu seinem Einstieg in Voldemorts Clan eingebrannt bekam. Im üblichen Fall tat es nicht weh und war dadurch leicht zu ertragen. 

Doch bei Draco machte der dunkle Lord eine fürchterliche Ausnahme, um seinem Vater eine weitere Strafe zu erteilen.


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"ER IST HIER!" schrie Narcissa Malfoy in einem schrecklichen Tonfall und rannte verzweifelt zu ihrem einzigen Sohn, der erschrocken zurückwich. 

"Wer ist hier?", fragte dieser verwirrt und schaute hinter ihr. 

Doch Niemand. 

Nun kam auch Lucius Malfoy zu den beiden und griff die Schultern von seiner geliebten Ehefrau. "Narcissa, hör sofort auf. Wenn er hört, was du für einen Aufruhr machst, wird er no-" 

Mit einem Mal sprang Lucius in die Höhe und katapultierte gegen die Wand seines Hauses. Man hörte ein lautes Krachen und das Aufheulen des blonden Mannes. Schnell rannte Narcissa zu diesem und kniete sich zu ihm. Draco war derweil erstarrt und schaute nur kreidebleich nach vorne, um seinen gegenüber zu erblicken. 

Es war Voldemort mitsamt seiner urtypischen Gruppe, den Todessern und der verrückten Bellatrix Lestrange, welche bereits wild über die Schmerzen seines Vaters kicherte. 

Zeit, um sich über diese Demütigung zu ärgern, gab es allerdings nicht, denn Voldemort war bereits zu viele Schritte auf den Jüngsten der Familie Malfoy zugegangen. In seiner Schockstarre schluckte er schwer und blinzelte nicht einmal. 

Er hörte, wie seine Mutter laut seinen Namen schrie und befahl, zu ihm zu kommen. Doch er konnte sich einfach nicht bewegen und irgendwie wollte er das auch nicht. 

Sein Vater hatte den dunklen Lord bereits viel zu oft enttäuscht und der Familie Malfoy Schande bereitet. Es war nun an ihm, den Namen der Familie zu schützen.

"Mutig, der junge Malfoy.", hauchte der bleiche Mann vor seiner Gruppe und ging weiter auf den Jungen zu. "Ich bestaune schon länger diesen ....Mut." Bei dem letzten Wort stand er direkt vor Dracos Nase und starrte diesen kühl an.

Ein kalter Schauder lief über den Rücken des jungen Mannes und ließ ihn leicht frieren. Voldemort hatte eine furchtbare Aura, die nur so durch den Körper drang. 

Draco versuchte genauso kühl zurückzuschauen und spürte jedoch, dass sein Herz ihm fast aus der Brust sprang. Bellatrix musste dies wohl spüren, denn sie packte ihn plötzlich von hinten und fasste ihm an seinen Oberkörper. "Dein kleines Herzchen puckert ja ganz schön, mein Schöner." Sie küsste ihn auf dem Hinterkopf und legte ihren Kopf auf seine Schulter.

"NIMM SOFORT DEINE FINGER VON MEINEM JUNGEN!", schrie Narcissa und stand auf einmal direkt neben Bellatrix, um diese ruckartig von ihrem Sohn zu schubsen. Wutentbrannt hielt sie ihren Zauberstab auf Bellatrix und zuckte nicht einmal. Draco versuchte sich weiterhin nicht zu bewegen, um nicht für weitere unerwartete Aktionen zu sorgen und hörte plötzlich einen lauten Knall.

Lucius hatte Narcissa geohrfeigt und damit zu Boden gebracht. "Wie kannst du es wagen, dich so vor dem dunklen Lord zu benehmen, Narcissa?" zischte er zornig und drehte sich zu Voldemort. 

"Verzeihen Sie meine Frau, dunkler Lord. Sie ist nur etwas aufgewühlt." Unbeeindruckt schaute Voldemort zu dem Blondhaarigen und seiner am Boden liegenden Frau. 

Selbst jetzt hatte Draco es nicht geschafft, sich einmal zu regen. Seine Angst war einfach zu groß und hatte sämtliche Kontrolle über ihn eingenommen. Er wollte seiner Mutter unbedingt zur Seite stehen, doch es schien einfach unmöglich. 

Erneut umarmte Bellatrix Draco von hinten und schmiegte sich an ihm. "Der dunkle Lord hat eine wichtige Aufgabe für dich, mein Junge." säuselte sie und streichelte ihn dabei quer über seine Brust. 

Eine Aufgabe?


Für mich?

DRARRY // Kiss of a SnakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt