Angst, Malfoy?

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"Wir können nichts mehr für ihn tun!" erklärte Lucius Malfoy und umarmte seine Frau kläglich. Diese war jedoch völlig außer sich und wehrte sich weiterhin gegen den Griff des Blonden.

"LASS MICH SOFORT LOS! DU BIST EIN VERDAMMTER FEIGLING, LUCIUS!", brüllte sie lautstark und führte zu einem weiteren inneren Konflikt von Draco. Er wollte nicht, dass sich seine Eltern vor ihm so zerfetzen. Er hatte doch seine Entscheidung bereits getroffen. Es lag an ihm, den Namen der Malfoys rein zu waschen. Wieso wollte das seine Mutter nicht einfach akzeptieren?

Voldemort ließ das ganze Familiendrama völlig kalt, also widmete er sich weiterhin seiner Aufgabe, aus dem Jungen einen Todesser zu machen. "Offenbare deinen Arm, junger Malfoy!" befahl dieser und richtete seinen knochigen Zauberstab auf dessen Ärmel.

Ohne zu Zögern krempelte Draco den Ärmel seines Hemdes hoch und wich nicht einmal mit seinem Blick von dem dunklen Lord zurück. Nun war es soweit. Er wird nun gleich ein echter Todesser sein, so wie seine Familie.

"Das dunkle Mal", hauchte Voldemort, "ist nicht mit einem schmerzvollen Akt verbunden, jedoch." Er pausierte dramatisch und schaute auf den am Boden kauernden Lucius Malfoy mit seiner Frau. "wurde ich von deinem Vater nun mehrmals enttäuscht, weswegen ich an eurer Loyalität zweifle." Die Worte sprangen wie spitze Dolche gegen die Brust Dracos. Er kannte bereits den Zorn des dunklen Herrn gegenüber seinem Vater und fürchtete sich schrecklich vor den Konsequenzen. Würde sein Vater deswegen einst den Tod finden? Es schauderte ihn und ließ ihn dauerhaft unruhig schlafen. Vermutlich auch seine Mutter.

Doch nein, diesmal würde sich die Bestrafung seines Vaters an Draco selbst richten. Das wäre die größte Bestrafung von allen und würde seinem Vater auf Ewig mit Gewissensbissen plagen. Ängstlich richtete Draco seinen Arm in Richtung Voldemort und zitterte nun doch wie ein kleines Kind. Das gefiel dem dunklen Lord und natürlich auch der sadistischen Bellatrix Lestrange. "Angst, Malfoy?" verspottete sie ihn und lachte höhnisch.

Als der dunkle Lord seinen Zauberstab auf den dünnen Arm des Jungen hielt, leuchtete dieser kurz auf, um danach einen ersten schwarzen Fleck zu offenbaren. Jedoch war dieser vollkommen angeschwollen und breitete sich langsam und gleichmäßig aus. Der Arm des Jungen begann zu qualmen und stieß kleine Nebelwölkchen in die Luft.

Ein stechender Schmerz machte sich in Dracos Arm breit. Es war, als würde sein Arm komplett verbrannt werde. Schlagartig kniff er seine Augen zusammen, um den empfundenen Schmerz etwas zu unterdrücken und keine Schwäche zu zeigen, doch es war vergebens. Es tat so höllisch weh, dass er reflexartig seinen Oberarm griff, damit der Schmerz etwas ausgeglichen würde, aber auch das schlug komplett fehl.

Das Kreischen von Narcissa erklang schrecklich im Hause der Malfoys. Draco hörte dies allerdings nur abgedämpft, da sich nun ein grausames Piepen in seinen Ohren breit machte. Wenn sich Draco nicht so sehr auf das Erscheinen des Mals konzentrieren würde, wäre er sicher schon längst ohnmächtig geworden vor Schmerzen.

Als sich dann plötzlich der Schmerz verschlimmerte und das Stechen intensiver wurde, riss Draco seinen Arm weg und hielt sich diesen aufgebracht fest. "ICH KANN DAS NICHT!", schrie er verzweifelt und fing sofort an, laut zu weinen. "ICH KANN DAS NICHT! ICH KANN DAS NICHT! ES TUT SO WEH! MEIN ARM STIRBT AB!" Völlig außer sich wollte er gerade zu Boden gehen, als Voldemort laut zischte: "HALTET DEN JUNGEN FEST!" Sofort standen die Todesser bereit, um sich an den Jungen zu klammern und diesen wieder hochzuheben. Sie waren grob und skrupellos beim Festhalten des weinenden Slytherins. Niemand hatte nur eine Spur von Empathie für Draco.

Aufgelöst versuchte sich Draco von den Fesseln der Todesser zu befreien, doch es war aussichtslos. Sie hatten ihn fest im Griff. Voldemort erhob erneut seinen Zauberstab und richtete diesen auf Dracos Arm, um ihm das dunkle Mal ein für alle Mal zu brandmarken.

Wieder schrie der Junge vor Schmerzen auf und hörte nun, wie beide seiner Eltern, zu weinen begannen. Warte. Vater weint um mich?

Etwas Freude machte sich in dem Blondschopf breit, als die Schmerzen seinen Arm erstreckten. Sein Vater kümmerte sich doch um ihn, dachte er freudig und weinte nur noch stärker bei dem Gedanken.

Das Stechen des Zaubers umklammerte seinen Unterarm weiterhin, bis das Abbild vollständig erschien und die Schlange mit dem Totenkopf darüber zu identifizieren war. Ein letztes Mal blubberten einige Stellen auf seinem Arm auf und hinterließen schreckliche Schmerzen, die Draco zusammenzucken ließen.

Seine Mutter war mittlerweile vollkommen bewusstlos geworden und wurde von dem tränendurchflossenen Lucius Malfoy in den Armen gehalten. Dieses Bild erschütterte Draco schrecklich. Doch er konnte nicht zu lange auf beide achten, denn der dunkle Lord hatte seine eisblauen Augen erneut fixiert.

"Nun denn. Ich heiße dich nun vollständig willkommen, junger Malfoy."

DRARRY // Kiss of a SnakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt