Ein altes Haus

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Sie betritt den Flur welcher zur Treppe führt.
Alles ist ruhig. Sie läuft auf die, aus Tropen Holz bestehende Treppe zu. Da. Zwei Schluchzer. Wie von einem Kind was sich versucht nach dem Weinen wieder zu beruhigen. Es scheint so als würde es aus der Wand kommen. Sie betritt die erste Stufe. Wieder das Herz zerreißende Schluchzen. Sie macht einen weiteren Schritt. Sie hört in den Raum hinein. Es ist alles ruhig. Niemand ist außer ihr in dem großen Haus. Sie läuft drei weitere Stufen, die alte und abgenutzte Treppe, hinauf. Sie horcht. Es ist immer noch alles ruhig. Sie atmet die angehaltene Luft wieder aus. Sie hatte nicht bemerkt dass sie diese Angehalten hatte. Vielleicht war es ja auch nur Einbildung? So will sie sich davon überzeugen, nichts gehört zu haben. Sie geht die Treppe weiter hinauf. Gerade will sie den linken Fuß auf die letzte Stufe stellen, als sie wieder das Schluchzen hört. Es ist genauso wie das andere Mal, wieder so Herz zerreißend, das sie denkt dass ihr Herz gleich zerbrochen auf der Treppenstufe vor ihr liegt. Sie setzt den Fuß nun ganz auf die Stufe auf. Sie horcht. Doch sie hört nichts. Sie zieht den anderen Fuß hinter her. Setzt ihn zu dem anderen. Wartet. Horcht. Wartet dass etwas passiert. So steht sie da. Auf einer alten, braunen, von der Zeit abgenutzten, Tropen Holz Treppe. Wartet dass sie etwas hört. Wartet dass etwas passiert. Doch es passiert nichts. Sie geht weiter. Setzt den rechten Fuß quälend langsam auf den Treppenabsatz. Horcht. Hört nichts. Zieht den linken Fuß zu dem rechten. Horcht. Da. Da war es wieder. Aber diesmal ein Geräusch volles Nase hochziehen. Sie zuckt zusammen als sie es hört. Sie blickt sich um. Sie ist nun auf der ersten Etage, des alten Bauernhauses. Welches weit außerhalb des Dorfes steht, in welchem sie lebt. Sie blickt sich um. Vor ihr liegt ein Flur und von diesem gehen fünf Zimmer ab. Sie horcht wieder nach dem Schluchzen. Aber sie hört nur das Tröpfeln des eiskalten Regens, auf das große Dachschrägen Fenster. Sie läuft auf das erste Zimmer zu. Öffnet die Tür. Blickt hinein. Doch alles was sie sieht, ist ein Fenster. Durch welches etwas Licht in den Dunklen Raum fällt. Sie öffnet die nächsten drei Türen wo sie auch nur ein Fenster vorfindet. Dieses lässt sie die Staubkolonien genauer sehen. Sie tanzen durch die Luft. Wie ein Ballett Stück nur ohne Musik. Sie verlässt das vierte Zimmer wieder. Geht auf die letzte Tür zu. Legt die Hand auf die Türklinke. Dreht sich einmal um sich selbst, als wollte sie sich vergewissern dass sie auch wirklich allein ist. Ihr Körper dreht sich wieder der Tür zu. Sie drückt nun mit der linken Hand die Türklinke hinunter. Öffnet sie. Blickt in ein dunkles Zimmer. Sie tastet an der rechten Seite nach dem Lichtschalter. Doch findet ihn nicht. Dafür etwas kaltes, spitzes. Sie wundert sich was sie dort ertastet hat. Sie wendet sich der linken Seite zu. Findet den Lichtschalter und drückt ihn nach unten. Der Raum erhält sich. Da sie sehr neugierig ist, will sie wissen was sie den dort auf der rechten Seite ertastet hat. Sie dreht sich also von links nach rechts. Aber blickt dort in die leblosen Augen eines kleinen Mädchens. Das was sie vorhin als kaltes und spitzes gefühlt hatte, ist ein Messer, welches der kleinen durch den Magen gerammt wurde. Sie will weg sehen doch kann ihr Augen nicht von dem Körper der kleine lösen. So sieht sie an dem Mädchen hinunter. Sie hält die Luft an und ihr kommen die Tränen. Zwei laufen über ihre mit Rush geröteten Wangen Knochen. Ihre Wimperntusche verläuft etwas. Wer kann nur so grausam sein, und einem so jungem Wesen die Arme als auch die Beine vom Oberkörper abtrennen. Das kleine Kind hängt nur an einem Seile, welches mit einer Schlaufe um ihren Hals gelegt wurde und an einer Verankerung an der Decke befestigt wurde. Das Seil sieht schon alt aber dennoch robust aus. Sie blickt auf den Boden vor sich. Dort liegen zwei kleine patsche Hände, abgetrennt von den Armen. Die Füße sind genauso von den Beinen abgetrennt, wie die Hände von den Armen. Die Füße stehen so da, als hätte die kleine sie vorher wie Schuhe abgestellt. Die Hände liegen wie Handschuhe daneben. Die Arme und Beine sind fein säuberlich daneben abgelegt worden. An ihnen ist kein einziger Blutstropfen zu sehen. Anders ist es mit dem Oberkörper des Mädchens. Welcher Blut über strömt ist. Auf ihrem Gesicht kann man den schrecken und auch die Angst sehen. Von ihren Augen aus fließt eine kleine Blutspur hinunter. Sie endet kurz über dem Mund. Sie sieht aus wie eine Tränen Spur. Nur eben aus Blut.
Sie sieht das Mädchen an. Merkt nicht wie sich die Hände der kleinen, ihren Füßen nähern. Merkt nicht wie sich die Arme auf die Unterarme aufsetzen. Die Hände des Mädchens umfassen nun ihre Knöchel. Sie sieht an sich hinunter. Sieht die selbständigen Händen. Bricht nun komplett in Tränen aus. „Pass auf!" hört sie nur das Tote Mädchen flüstern. Mehr sieht, hört, riecht, schmeckt und fühlt sie nicht mehr.

Sie sah die Händedes Mädchens zu letzt.
Sie hörte die Stimme des Mädchens zu letzt.
Sie roch die Verwesung der Leiche zu letzt.
Sie schmeckte den Geschmack ihres Kaugummis zu letzt.
Fühlte das Messer in ihrem Rücken zu letzt.

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