Von Wetten & Lavendelsommernächten

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„Ok, es läuft alles nach Plan... Meinst du wir sollten die Durchsage jetzt schon machen? Oder erst in zehn Minuten? Oder erst in zwölf?" 

Hermine lief hektisch im Schulsprecherturm umher, das Klackern ihrer Absätze durch den Teppichboden gedämpft, und raufte sich nervös die Haare.

 „Du ruinierst meine ganze Arbeit", schnaubte Pansy, die die Beine überschlagen auf dem Sofa saß, einen grellvioletten Hosenanzug tragend, der förmlich um Beachtung zu betteln schien und – zumindest tat sie so – ein Buch lesend.

 „Herr Gott nochmal, Parkinson, hör' auf zu rauchen!", fauchte Hermine dann, als Pansys lange Finger zum dritten Mal in der letzten Stunde zu der, mittlerweile zerknitterten Zigarettenschachtel zu wandern schienen. 

Mit einem Augenrollen warf sie die Schachtel über die Sofalehne und stand dann auf, das Buch achtlos zur Seite fallend lassen. 

„Hey, es ist alles gut, Süße. Wir haben gestern alles hergerichtet, das wird genial", sie umarmte Hermine sanft und diese gab ein leises Seufzen von sich, bevor sie sich an ihre feste Freundin schmiegte. 

„Ich weiß... Es ist nur... Wir haben da so viel Mühe reingesteckt, was, wenn die anderen nicht damit zufrieden sind?"

 „Dann komme ich und gebe ihnen ein Highfive. Mit einem Stuhl. In ihr Gesicht.", erwiderte Pansy voller Inbrunst und Hermine unterdrückte ein Glucksen. 

„Du willst Snape einen Stuhl ins Gesicht schlagen?" „

Alles für dich, Liebste"

Schnippisch hob Pansy ihre perfekt nachgezogenen Augenbrauen. 

„Na, Angst, Granger?"

 „Hättest du wohl gerne, Parkinson"

 Kurz war es still, dann fingen die beiden herzhaft an zu lachen und die Spannung fiel spürbar von ihnen ab. 

„Oh Gott, das ist so bescheuert", Pansy japste nach Luft, „Meinst du, sie machen das immer noch?"

 „Definitiv... Ich hab' sie sich gestern wieder angiften hören", antwortete Hermine, den Kopf schüttelnd.

 „Ich weiß schon, wieso ich lesbisch bin..." Aber bevor sie dazu kam, eine ihrer Meinung nach, logische Begründung zu liefern, viel Pansy ihr ins Wort. 

„Weil ich so unfassbar heiß und sexy bin, nicht wahr?" Sie warf arrogant ihre Haare zurück, bevor sie auf die silberne Uhr an der Wand über der Küche schielte.

 18:25. 

„Ich glaub', ich simse McGonagall schnell, dass sie die unseren Jahrgang jetzt runter schicken soll...", murmelte sie dann gedankenverloren und griff nach Hermines Handy.

-D-R-A-R-R-Y

„Will jemand auf den Ausgang der Wahlen wetten? Zehn Sickel, dass Snumbledore mindestens sieben Stimmen hat!", schallte Seamus Stimme durch die Menge an Achtklässlern, die sich alle durch die engen Flure von Hogwarts drängten. 

„Finnigan, wetten ist sowas von billig, es-", Dracos Stimme wurde urplötzlich von irgendetwas erstickt und ging somit in der allgemeinen Geräuschkulisse unter. Wäre es nun nicht so voll gewesen, hätte man vielleicht erkennen können, dass der Grund für Dracos plötzliches verstummen Harrys Lippen waren.

 Während sich also der gesamte achte Jahrgang zur Völkerwanderung zusammengeschlossen hatte, wuselten Hermine und Pansy eifrig in der großen Halle herum.

 Dort hatte sich nämlich das gesamte Lehrerkollegium auf McGonagalls Anweisung hin versammelt und nun mussten Hermine und Pansy gerade feststellen, dass ein Haufen Lehrer nicht einfacher zu koordinieren war, als eine Quidditchmannschaft. 

𝕚 𝕤𝕙𝕚𝕡 𝕚𝕥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt