Kapitel 3 - April

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Es wundert mich, dass ich in einem Krankenhaus liege und nicht zu Hause in meinem Bett. Ich fühle mich fremd und allein. Niemand ist in diesem komplett weißen Raum. Ich fühle sofort diesen Schmerz in meinem Bauch. Mein Gott...solche Schmerzen hatte ich noch nie gehabt. Behutsam versuche ich mich aufzusetzen und ein tiefer Schmerz durchläuft meinen Körper. Ich lasse mich wieder fallen und warte einfach bis der Schmerz einigermaßen nachgelassen hat. Das quietschen der Tür verrät mir, dass jemand in mein Zimmer getreten ist und als ich Christian erblicke bleibt mein Herz stehen. Was hat er hier zu suchen?!

>>Was machst du hier?<<, frage ich schroff.

>>Ich habe dich gerettet April und bin vor Sorge gestorben<<, er hatte Sorgen um mich? Das ich nicht lache. Dieser Mensch..ich hasse ihn und er hasst mich und jetzt wo ich im Krankenhaus liege macht er sich Sorgen? Dieser Junge macht mich selbst in dieser Situation wütend. Christian schaut mich verdutzt an. 

>>Wieso schaust du mich so misstrauisch an? Es ist wahr. Frag doch deinen geliebten Daniel oder einer der Schwestern wer dich hier her gebracht hat. Ohne mich wärst du jetzt Tod und deine Familie ist ebenfalls dankbar. Wir haben gesehen, dass du wach geworden bist und sie haben mich deswegen als erster rein gelassen, zu deren Tochter, haben sie mich als erstes geschickt, weil du nur noch wegen mir lebst. Auch wenn du mich hasst hättest du ein wenig Dankbarkeit zeigen können. Naja, hier sind Blumen für dich. Gute Besserung. Hoffentlich bleibst du noch Wochen hier liegen, damit ich nicht mit so einem undankbaren Mädchen zusammen arbeiten muss. <<, er legt die Blumen auf den Tisch und verschwindet bevor ich überhaupt antworten konnte. Er hat es wirklich geschafft, dass ich mich schlecht fühle. Nachdenklich lasse ich mich ins Kissen fallen und bemerke, dass ich wirklich einen Fehler gemacht hatte. Nur will ich nicht, dass er mich rettet..er hätte mich dort liegen lassen sollen. Ich will nicht in seiner Schuld stehen. Ich will ihn nicht auch retten müssen, wenn er verletzt ist. Dieser Gedanke tut mir nicht gut. Zum Glück erscheint meine Familie und leistet mir Gesellschaft. Ich erfahre was passiert ist und kann nicht glauben, dass Christian das für mich getan hat. Ich bin nervös. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll oder generell Christian jetzt begegnen soll. Muss ich ab jetzt nett zu ihm sein? Muss ich mich entschuldigen und dankbar sein? Er ist mein Feind und kein Mensch der mich einfach mal so gerettet hat wo ich das alles hätte tun können. Damit würde ich gegen mein eigenes Versprechen verstoßen. Tatsächlich spricht meine Familie mich darauf an und dass sie es nicht äußert beschämend fanden, dass ich kein bisschen dankbar war. Ich müsste verstehen, dass es um mein Leben ging, dass ich beim Schlaganfall hätte sterben können. Es kommt mir vor als müsste ich mich nahezu vor Christian auf Knien begeben. Ich werde ihm schon Dankbarkeit zeigen aber auf meine Art und für den Rest des Krankenhaus Besuches denke ich nicht mehr an ihn ganz einfach. Ich werde es genießen, dass ich in der Nähe von Daniel bin und vielleicht schafft er es mich zum lachen zu bringen.  

Nach 2 Stunden kam er auch durch die Tür wegen der Visite. Was mich ersichtlich erfreut, denn ein lächeln umgibt meine Lippen dank seiner Schönheit die nicht zu beschreiben ist. Seine Hellbrauen Augen die leuchten wie Sterne und dieser weiße Kittel der sich um seinen weißen Rollkragen Pullover schmiegt. Es steht ihm einfach so unglaublich gut, dass dieser Anblick mein Herz zum schmelzen bringt. Sein schwarzes Haar ist ein wenig durcheinander. So gut wie ich Daniel kenne hatte er ein wenig Stress, denn dieser Junge geht tausend mal durch seine Haare wenn er gestresst ist und das Ergebnis ist dann eben dass sie durcheinander bleiben. Es fasziniert mich. Jede kleinste Stelle an Daniel fange ich an zu lieben. 

>>Warum starrst du mich so an?<<

>>Weil du mein bester Freund bist und ich hoffe, dass du mich zum lachen bringst<<

>>Du lachst doch schon, ich muss nur Anwesend sein<<, er zwinkert mir zu und legt das Brett mit seinen Notizen liegen. Er wechselt meine Infusion und streicht meine Haare beiseite als er fertig ist. Mein ganzer fängt an zu kribbeln. Was machst du eigentlich mit mir Daniel? Mein Herz rast als er mir näher kommt. Ich schließe schnell meine Augen und spüre seine Lippen auf meiner Stirn.

>>Mach mir bitte nie wieder so eine Angst, okay? Ich will dich nicht verlieren.<<

>>Wirst du nicht, keine Sorge<<, somit drehte er sich um nahm sein Brett und verschwand durch die Tür. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Ich konnte nicht fassen, dass Daniel dass wirklich getan hat. Alles in mir kribbelt und steht unter Strom. Ich schließe meine Augen und stelle mir das von eben in Dauerschleife vor. Dieses Gefühl war so wundervoll, dass ich es sofort vermisse und am liebsten nach ihm schreien will, damit er dies nochmal macht...Nur weiß ich, dass das nicht mehr geht und er es vielleicht gar nicht nochmal machen wird. Ich genieße es einfach und falle in einen tiefen Schlaf. 

1 Woche später 

Völlig geheilt kann ich endlich nach Hause gehen. Der Medizin sei Dank. 1 Woche in diesem Zimmer hat mich förmlich umgebracht. Meine Narbe am Bauch ist noch da, aber Daniel hat mir versprochen, dass sie mit der richtigen Behandlung wieder verschwinden wird. Heute muss ich wieder zum S.D für eine Untersuchung. Ich muss allen ernstes geprüft werden, ob ich im S.D arbeiten darf. Wenn ich diese Prüfung nicht bestehe, kann ich wieder eine Woche zu Hause bleiben. Dementsprechend habe ich mir das Ziel gesetzt diese Prüfung zu bestehen. Ich würde zu Hause eingehen. Zu Hause angekommen begrüßt mich meine Familie mit einem Kuchen. Nachdem wir gegessen haben und als Familie viel gelacht haben begleitet mein Vater mich zum S.D. Er wollte mich nicht alleine lassen. Ich merke ihm seine Sorge an.

>>Mir wird sowas nicht nochmal passieren. Ich verspreche es.<<, da wir schon vor dem Tor des S.D's waren gebe ich meinem Vater einen Kuss auf die Wange und lächle ihm sicher zu. Ich gebe meinen Code ein und das Tor öffnet sich. Glücklich über meine Rückkehr gehe ich in den Untersuchungsraum und gebe mein bestes. Es sind viele sportliche Prüfungen, aber ich denke ich habe bestanden. Nach der Prüfung muss ich 10 Minuten warten, so sitze ich auf der Bank und warte ungeduldig auf mein Ergebnis. Als der Arzt nach gefühlten 30 Minuten nach draußen kommt und mir das Schreiben überreicht wo Fett drauf steht, dass ich wieder anfangen kann springe ich so sehr auf und ab und laufe zu den Treppen um mich in mein Büro zu setzen und diese Atmosphäre wieder zu spüren.

Während ich so schnell wie ich kann die Treppen runter laufe, laufe ich leider in jemanden hinein. Dabei stolpere ich so sehr und mache mich gefasst mich hinzulegen, doch das Gegenteil passiert. Gegen den ich gelaufen bin hält mich am Arm fest und zieht mich zu sich. Ich pralle gegen seinen Oberkörper und sein anderer Arm legt sich um meine Taille, damit ich nicht runter falle. Als ich nach oben Blicke sehe ich in die schönsten grünen Augen die ich je gesehen habe. Nur bemerke ich, dass diese Augen von Christian sind. 

Island- Die VerfolgungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt