Kapitel 2

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Der Regen lief an dem Fenster der dreckigen Scheibe hinunter. Hermine mochte ihre Wohnung nicht und sie fühlte sich hier ganz und gar nicht wohl.
Jedoch war ihr klar, dass sie abseits leben musste.

Sie war nicht mehr in Gefahr wie zu der Zeit, als Voldemort noch an der Macht gewesen war, jedoch könnte sie sich unmöglich an großen, öffentlichen Plätzen sehen lassen, da sie mit Fragen bombardiert werden würde.
Über Harry, über den alles entscheidenden Kampf und über den Tod Voldemorts.

Haben sie es mit eigenen Augen gesehen? Waren sie dabei, als Harry Potter seinen Tod nur vorspielte?, die Fragen der vielen Reporter der Zaubererwelt schwirrten nur so in Hermines Kopf umher.

Sie wohnte in einer Gegend, in welcher kaum Zauberer lebten, hier wimmelte es nur so von Muggeln. Normalerweise hätte Hermine diese Nachbarschaft genossen, jedoch hatte der Krieg ihr nicht viel gelassen.

Sie hatte kaum noch Geld, obwohl sie nächtelang als Putzfrau und Kellnerin versuchte, ihr Vermögen etwas aufzubessern.
Diese schmutzige Wohnung in dem Elendsviertel war das, was sie gerade noch so schaffte zu finanzieren.

Ihren Eltern hatte sie erzählt, sie habe viel Geld und lebe in einer großen, schönen Wohnung, da sie nicht wollte, dass sie Geld für ihre Tochter ausgaben oder sahen, in was für einem Elend Hermine nun lebte.

Auch Harry hatte ihre Wohnung noch nie zu Gesicht bekommen, sie ließ sich immer neue Ausreden einfallen, um ihn von dieser fernzuhalten.

Hermine fror, obwohl sie bereits ihre drei dicksten Pullover (welche die einzigen waren, die sie besaß) übergezogen hatte.

Geld zum heizen hatte sie schon lange nicht mehr. Auch für Essen wurde es langsam knapp, da die Wohnung trotz ihrer kleinen Größe und ihrem Zustand längst noch kein Schnäppchen war.

Plötzlich hörte sie ein Geräusch. Es hörte sich an wie ein Klopfen.
Hermine ging auf das beschmutzte Fenster zu, welches durch den winzigen Garten ihrer Nachbarin zu erreichen war.

Sie blinzelte einige Male, um durch den Dreck der Scheibe und die Dunkelheit der Nacht, welche draußen herrschte etwas zu sehen.

Sie seufzte als sie erkannte, dass Malfoy ihr gefolgt zu sein schien. Sie wollte nicht, dass er sie in diesem Elend sah und sich womöglich noch über sie lustig zu machen, deswegen verschwand sie wieder von dem Fenster.

Er hörte jedoch nicht auf gegen die Scheibe zu klopfen und als es auch noch heftig zu regnen begann, ließ Hermine ihn widerwillig in ihre Wohnung hinein.

"Was willst du?", fragte sie unfreundlich.
Das Wasser tropfte von seinen blonden Haare und seine Augen funkelten sie an.
Diese sturmgrauen Augen, in denen man sich verlieren konnte, hatte sie nie vergessen können.

"Hermine, du musst mir zuhören. Du bist in Gefahr und ach verdammt... Ich weiß nicht, was ich tun soll. Es gibt noch Todesser da draußen und sie suchen dich und mich, weil sie... Nun ja... Rache an uns üben wollen, weil wir etwas getan haben... Aber verdammt, du kannst das nicht wissen weil dein Gedächtnis neu konstruiert wurde...", redete Malfoy.

Hermine sah ihn nur verwirrt und überfordert an.
"Darüber können wir später reden, jetzt müssen wir dich erst einmal in Sicherheit bringen, die Todesser sind hier in der Nähe. Und Mine, warum wohnst du in so einer Dreckshütte?", fragte er.

"Nicht jeder hat so viel Geld wie ein Malfoy", murmelte Hermine nur. Sie war überfordert von dem, was Malfoy gesagt hatte, glaubte ihm jedoch kein Wort.

"Du kannst dich gerne wieder irgendwo verkriechen und dich in Sicherheit bringen, aber ich werde mit dir nirgendwo hingehen", meinte sie.

In diesem Moment hörte man ein Knacken im Flur vor Hermines Wohnungstür, dann Männerstimmen und Schritte.

"Sie sind bereits hier", flüsterte Malfoy mit aufgerissenen Augen. Er riss Hermine am Arm mit sich und deutete ihr an, aus dem Fenster zu steigen.
Als sie nicht auf ihn hören wollte, hob er sie aus dem Fenster in den Garten und duckte sich mit ihr hinter einen Busch.

"Das ist also Malfoys genialer Plan? Sich hinter einem Busch zu verstecken?", grinste Hermine.

"Die Situation ist ernst", zischte Malfoy nur. Hermine verdrehte nur die Augen und folgte seinem Blick zu ihrer Wohnung.

Sie schnappte erschrocken nach Luft, als sie mehrere schwarz gekleidete Männer ihre Wohnung durchsuchen sah, in welcher sie sich vor einigen Sekunden noch befunden hatte - Todesser.

Draco griff nach ihrem Arm und bevor sie wusste wie ihr geschah war, apparierte er bereits.

Sky and SandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt