Die Chroniken von Volcan - Die Prophezeiung

Kapitel 6 - Schlechte Neuigkeiten (kurzes Kapitel)

ZISCH!

Cils schloss die Augen und wartete auf den erlösenden Schmerz...

...die Sekunden zogen sich hin, alles war wie in Zeitlupe,bis der Werwolf...

...mitten im Schlag erstarrte und mit einem Brandloch in der Brust nach hinten kippte. "Passt auf! Er fällt in eure Richtung!", brüllte Cils nach einer Schrecksekunde. Als er sich umblickte, sah er den Grund seiner plötzlichen Rettung: Über ihm auf dem Wachturm stand eine vertraute Silhouette; ein massiver Bogen lag ihn ihrer Hand und ein Pfeilköcher war um ihre Schultern gehängt. 

"Panther!"

Noch nie war Cils so froh gewesen, das Gesicht einer vertrauten Person zu sehen. Lysanders orange Augen schenkten ihm einen 'Sehe-ich-so-aus-als-ob-ich-dich-jetzt-einfach-schon-verrecken-lasse'-Blick und der Braunhaarige hob die Hand an die Stirn und salutierte spaßeshalber. Aber er fühlte sich, als hätte er irgendein Detail übergangen. Jetzt, da er darüber nachdachte, hatte Lysander ganz anders gewirkt als sonst. Irgendwie zuversichtlicher und stärker. Und...seine Kleidung war weiß gewesen. Weiß-schwarz-orange. Eher ungewöhnlich für seinen besten Freund. Aber an ihm nagte immer noch Gefühl, etwas wichtiges übersehen zu haben.

Klar! Lysander's Augen! Normalerweise waren sie von einem hellen Waldgrün, doch gerade eben waren sie orange gewesen. Wie die untergehende Sonne über dem Schlachtfeld; als ob sich das Sonnenlicht in ihnen spiegeln würde. Merkwürdig, dachte Cils. Doch sofort danach mahnte er sich selbst wieder in Gedanken, sich auf den Kampf zu konzentrieren. Seine Augen prüften das Schlachtfeld. Getrocknetes Blut klebte hier und da und inzwischen waren ungefähr zwei Zehntel der Angreifer in die Festung eingedrungen. Mist, was machen wir bloß? So kann das nicht weiter gehen, schoss es Cils durch den Kopf. 

Sein Gehirn suchte auf Hochturen nach einer Lösung während er sich mit seinem Schwert den Weg durch die Feindesmassen bahnte. Er war bereits lange genug hier, um zu wissen, was die Notfall-Waffenkammern alles lagerten. Zumindest konnte er es sich grob vorstellen. Eine Idee nahm immer mehr in seinem Kopf Gestalt an, doch er würde Hilfe brauchen; viel Hilfe. Clis rannte zu Ausbilder Milan, um ihm von seiner Idee zu berichten. Doch viel Unterstützung würde er nicht bekommen; vielleicht drei oder vier Personen. Das musste reichen. Mit Milan's Bestätigung, Explosionsmeister Sharan und zwei weiteren Soldaten begab er sich zur Waffenkammer.