Stille im Lärm

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Es war einer dieser Tage, wo man merkt das alles schief geht. Man verschläft, das Wasser wird beim duschen nicht warm und der Zug kommt nicht. Als würde das nicht schon reichen reißt dann noch die Tasche. Alle sind in Hektik und man hat das Gefühl alle würden durcheinander schreien und keiner Schaltet mehr ab. Es ist einer dieser Tage wo dein Leben förmlich explodiert und jeder etwas von dir will. Dein einziger Gedanke ist dann nur noch ich will hier raus.

"Ich will hier raus. Raus aus dieser enge der Stadt. Weg von den Hochhäusern die meine Seele verbauen. Ich will endlich mal wieder die Sonne wiedersehen und ihre Wärme auf meiner Haut spüren. Ich will wieder frei atmen können."

Max schaut von seiner Arbeit auf und schaut sich um. Dann lächelt er mich an und sagt: "Dann komm."

Verwirrt blick ich ihn an. "Du meinst jetzt einfach gehen? Einfach weg sein?"

Er blickte mich mit einem aufgeregten glitzern in den Augen an: "Ja einfach raus."

Und so laufen wir los. An uns laufen gehetzte Menschen vorbei. Man spürte die Anspannung, diesen Druck überall schnell zu sein, ständig erreichbar zu sein und doch auf der Stelle zu treten. Wir laufen immer schneller und schneller die Treppen hoch. Immer und immer weiter ohne festes Ziel. Ich lasse mich einfach von Max mitziehen. Weg von all den Menschen die uns Fragen stellen. Wir kommen an einem Park etwas außerhalb gelegen an. Endlich hört man nichts mehr. Stille nach dem Lärm. Ich atme tief durch und wir lassen uns ins Gras fallen. Ich schließe die Augen und nehme neue Geräusche wahr. Da höre ich Vogelgezwitscher und kinderlachen vom weiter entfernten Spielplatz und plätschern des Wassers. Die Luft riecht so frisch und endlich kann ich wieder durchatmen. Ich spüre die Sonne auf meiner Haut und genieße alles hier. So liegen wir lange Arm in Arm und genießen einfach nur die Stille, die Sonne, genießen uns- die Zeit zu zweit, ohne das Chaos in dem unser Leben sonst versinkt.

Plötzlich fängt ein warmer Sommerregen an und während man vom weitentfernten Spielplatz Menschen flüchten hört, sehen wir uns einfach nur an und ich sehe wie es in seinen Augen aufblitzt. Er steht auf und zieht mich mit hoch. Ohne ein Wort zu sagen fängt er an im Regen zu Tanzen. Ich tanz einfach mit ihm und wir drehen uns und lachen und jubeln ausgelassen. Ich fühle mich endlich wieder frei und lebendig. Er hebt mich hoch und dreht sich mit mir in seinen Armen. Ich lache laut auf. Beim absetzen küsst er mich liebevoll und ich denke nur bei all dem Lärm um mich herum und all dem Chaos und dem rumgezerre ist er meine Stille im all dem Lärm.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 12, 2020 ⏰

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