Der Kellner und die Diva

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Es begann alles auf dem Straßenfest, auf dem ich als Kellner angestellt war. Es war warm, voll und laut. Ich war bereits leicht genervt und froh wenn die Schicht endlich endete und ich endlich nach Hause konnte. Ich war also in eile und in Gedanken möglichst schnell, die Bestellungen von drinnen abzuholen, damit ja niemand sauer wurde. Denn auf Stress mit Kunden konnte ich heute echt verzichten, so passierte es, dass jemand in mich rein rannte. Soweit so gut wenn mich derjenige nicht mit Farbe übergossen hätte, sodass ich einem Papagei hätte Kongruenz machen könnte. Und anstatt sich nun zu endschuldigen, fängt Sie an mich fürchterlich zu beschimpfen.

"Kannst du nicht aufpassen! Weißt du eigentlich wie teuer diese Farben waren? Kleiner Tipp für dich, du hast Augen im Kopf also benutze sie auch."

Und bevor ich auch nur ein Wort hätte sagen können, war Sie weg. Ist ja nicht so als wäre ich jetzt der Papagei und könnte nun meine Schicht vergessen. Was im Endeffekt für mich heißt weniger Gehalt für heute. Ganz toll. Ich berichtete meinem Chef davon und er schickte mich direkt nach Hause. Ein bunter Kellner der nach Farbe stank war auch nicht gerade Geschäftsfördernd. Zuhause angekommen, duschte ich erstmal und entschied mich dann fern ab von allem eine Runde Joggen zugehen. Scheinbar war das Glück (man beachte meine Ironie) heute auf meiner Seite. Den Miss -die Farben waren Teuer- lief mir direkt in die Arme. Diesmal wollte ich Sie nicht einfach abhauen lassen. Ich stoppte Sie in ihrem Lauf.

"Hey was fällt dir ein mich so anzumotzen und dann einfach abzuhauen ohne eine Entschuldigung?", fragte ich Sie wütend.

Sie schaute genervt auf und meinte, "Was willst du von mir? Ein sorry? Okay hier bitte, Sorry das ich deine hübsche Kluft versaut habe aber hey es ist alles ab und du warst ein lebendes Kunstwerk. Vielleicht hättest du damit mehr verdient als mit deinem Job. Weißt du überhaupt wer ich bin?

Ich schaute Sie perplex an. Sie kann unmöglich so arrogant und herablassend sein oder? "Nein weiß ich nicht und jetzt? Sollte ich dich kennen? Dank dir habe ich heute nicht mal die Hälfte verdient. Also danke dir." Meine Wut auf Sie wuchs noch mehr als Sie arrogant auf mich herab blickte und meinte Sie wäre eine berühmte Künstlerin. Jetzt platze mein Kragen und ich antwortete, "Weißt du möglicherweise waren es teure Farben, sorry aber du könntest Sie dir jederzeit wieder kaufen. Ich hingegen bin auf jeden verdammten Cent angewiesen aber wie sollst du verwöhnte Prinzessin das auch wissen." Mit diesen Worten drehte ich mich um und lies Sie einfach stehen.

Es vergingen einige Tage als ich in meinen Briefkasten einen mit Farbklecksen übersäten Briefumschlag fand. In diesem fand ich Geld und einen Zettel mit den Worten "Sorry, die verwöhnte Prinzessin!" Ich musste schmunzeln, mittlerweile dachte ich, dass wir beide einen schlechten Tag hatten.

"Woran denkst du?", frage meine Frau.

"Daran wie du mir die Farbe über den Körper geschüttet hattest."

Sie währte sich, "Hey das war aber nicht nur meine Schuld aber ich bin froh das es passiert ist sonst hätte ich dich heute nicht Heiraten können."

Ich lächelte Sie liebevoll an, "Stimmt wir haben alle Probleme gemeinsam überstanden. Angefangen mit einem Knallbunten und nach Farbe stinkenden Kellner und einer scheinbar arroganten Künstlerin.

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