𝗬𝗼𝘂 𝗡𝗲𝘃𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗼𝘄 ✧ CHANLIX

Chapter 35 🍀

Weitere Wochen waren vergangen, in denen Felix wieder nach Hause gehen konnte und in denen er täglich ins Krankenhaus gehen musste, um seine Bestrahlung zu bekommen. Bisher hatte er keine Nachwirkungen von seiner Operation und auch sonst ging es ihm mehr als gut. Das letzte Mal hatte er mit starker Übelkeit zu kämpfen, als auch mit unfassbar starken Kopfschmerzen. Aus diesem Grund hatte er eben sehr große Bedenken gehabt, ob es dieses Mal auch der Fall sein würde. Tatsächlich war es das nicht und darüber war er mehr als froh gewesen. Doch er wurde dennoch zu einer gewissen Bettruhe gezwungen, obwohl er liebend gern sein Leben normal weiterführen wollen würde, als stände die Operation vor einigen Wochen und die Strahlentherapie nicht in seinem Weg.

Nichts desto trotz hätte Felix nichts dagegen gehabt, dass er sein altes Leben wiederhätte. Aber er müsste eben noch warten bis er die Therapie abgeschlossen hatte und er zu seiner Abschlussuntersuchung konnte, denn erst dann konnte gesagt werden, ob er den Krebs besiegt hatte oder ob er sich einer weiteren Therapie unterziehen musste. 

Müde schloss er seine Augen, lehnte seinen Kopf gegen die Fensterscheibe des Autos. Eine Sache hatte sich aber nicht geändert. Chan war nach wie vor da gewesen, obwohl er ihm klar gesagt hatte, dass ihn seine Eltern ebenfalls in die Klinik fahren konnten. Aber irgendwie hatte der Ältere es als Aufgabe angesehen ihn zu begleiten. Er wollte bei ihm sein, um ihm beistehen zu können, obwohl Felix das Schlimmere schon überstanden hatte. Mittlerweile hatte er nichts mehr dagegen sagen können. Er konnte Chan einfach nicht davon abbringen und manchmal wurde er das Gefühl nicht los, dass der Ältere mit einem schlechten Gewissen nach wie vor zu kämpfen hatte, obwohl er über all das schon drei Wochen bescheid wusste. Bis dato hatte er nie den Mut gefunden ihn darauf anzusprechen. Er genoss einfach die Anwesenheit des Älteren und war mehr als nur dankbar, dass er da war. Genauso wie Seungmin und Jeongin da waren und sich versuchten gut um ihn zu kümmern. 

Regelmäßig schrieb er auch mit Minho, mit dem er sich irgendwann auch wieder treffen wollte. Bisher kam aber immer etwas dazwischen, was keineswegs schlimm war. So langsam spürte Felix, wie Chan ein bisschen seltsam wurde, wenn er über Minho sprach. Obwohl sie beide einfach nur gehörlos waren und sich ein wenig austauschten. Nach wie vor war es für Felix ein seltsames Gefühl, wenn er seinen Alltag versuchte zu bewältigen und er nichts hörte. Außer wenn Türen oder Fenster zuflogen und das Scheppern durch die Wände drang. Manchmal kam Felix sogar der absurde Gedanke, dass der Ältere ein kleines bisschen eifersüchtig war, dass er ziemlich schnell jemanden gefunden hatte, mit dem er sich unterhalten konnte. Doch Minho war einfach nur eine Bekanntschaft, woraus sich früher oder später eventuell eine Freundschaft entwickeln konnte. Aber das war noch lang nicht vergleichbar zu der Beziehung mit Chan. 

Ja, mittlerweile war er sich ziemlich sicher, dass er Gefühle für ihn hatte, denn sonst hätte er ihn damals nicht geküsst. 

Und der Wunsch, dass seine Gefühle nicht unerwidert bleiben würde, zwang ihn dazu zu denken, dass Chan eifersüchtig war und dass dieser etwas gegen Minho hatte. Aber wie gesagt, es war ein Wunsch und so wie es ausschaute interpretierte Felix zu viel in das Verhalten seines Freundes hinein, wo in Wahrheit nichts war. Die Chancen, dass Chan sich in ihn verlieben würden, waren gering und manchmal dachte er sich auch, dass es gar unmöglich erschien. Aber irgendwann würden die Gefühle für ihn auch ersticken. Da war sich Felix sicher und dann würde es ihm alles viel weniger ausmachen. Vor Chan wäre er nicht mehr derartig verwundbar und somit würde dann alles besser werden. 

Aber auch das war nur ein Wunsch von Felix gewesen, der noch so weit entfernt schien.