Chapter 17 🍀

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"Kannst du mich bitte einfach wegbringen? Ich will Jeongin nicht sehen, genauso wenig wie Seungmin, die wissen wollen, was sich aus den Untersuchungen ergeben hat." Flehend sah er Chan an, welcher ihm am liebsten den Wunsch erfüllen würde. Doch es würde nichts bringen. Wenn sie weg waren, lösten sich die Probleme auch nicht. Man ging ihnen lediglich aus dem Weg, versuchte sie zu ignorieren. Aber sie wären nach wie vor da und so schnell würden sie auch nicht gehen.

"Denkst du nicht, dass sie ein Recht haben zu erfahren, was mit dir ist? Sie sind deine Freunde und machen sich auch nur Sorgen um dich." Schwer atmend biss sich Felix auf die Lippe, zog an ihr und spürte, wie stark er an ihr zog, sodass sie einriss und blutete. Am liebsten wollte er Chan nicht recht geben, doch das hatte er. Und seine Freunde hatten bisher alles für ihn getan, damit es ihm gut ging. Also hatte er nicht das Recht sie so zu behandeln. Somit gab sich der Jüngere geschlagen, nickte nur, aber wollte am liebsten dieses Thema totschweigen. Auch wenn es unmöglich war. 

"Wir gehen zu dir, reden mit Jeongin und dann können wir sehen, was wir machen, okay? Aber sie müssen es wissen. Sie sind deine Freunde. Vergiss das nicht." Somit gingen sie endlich aus dem Krankenhaus, auch wenn sich der Nachhauseweg für Felix grauenhaft anfühlte. Sich wie eine Niederlage anfühlte, obwohl er nicht einmal einen Kampf gehabt hatte. Doch das Schweigen brachte ihn dazu immer an die Worte des Arztes zu denken. Seine Gedanken kreisten nur noch darum. Angefangen davon, wie er leise murmelte, meinte er sollte mit ihm mitkommen, weil er Auffälligkeiten erkannt hatte. Bis hin, dass er einfach nur da saß, der Mann seinen Befund deutete und ihm erklärte, wie die Vorgehensweisen sein würden und welche er ihm empfehlen würde. Doch wie sollte er eine Entscheidung fällen und sich sicher sein, dass es die Richtige war? Genau, niemand gab ihm die Sicherheit. Er konnte nur hoffen und bangen, wie alle anderen auch. Und am Ende würde immer noch eine Chancen sein, dass es Schäden geben würde, die keiner einberechnet hatte. Dieser Gedanke machte ihm besonders Angst, je länger er darüber nachdachte. Was war, wenn er eine Lähmung bekam, Hinschäden erlitt oder andere Probleme bekommen würde? 

"Es wird alles gut werden...", säuselte Chan, hatte nach der Hand des Jüngeren gegriffen, auch wenn es eher schwieriger war somit Auto zu fahren. Aber er konnte ihn nicht einfach so auf dem Beifahrersitz leiden sehen, noch ihm das Gefühl geben, dass er ihm egal war. Das war er gewiss nicht, auch wenn sie sich nicht allzu lang kannten. Felix war besonders und diese Besonderheit mochte er sehr. Normal war langweilig und es war ihm genauso egal gewesen, dass er bald nichts mehr hören würde. Das hatte er ihm schon des öfteren gesagt und das würde er ihm noch zig Male sagen, damit Felix das begriff, dass es nicht falsch war. Natürlich gab es schönere Dinge im Leben, als taub zu werden und doch würde es am Ende eine Chance geben, dass Felix wieder hören konnte, wenn der Ernstfall eintrat. Chan war sich sicher, dass der Jüngere daran nur wachsen würde, weil er sich eben jetzt noch so klein fühlte und er kein Licht am Ende des Tunnels sah. Jedenfalls noch nicht und das würde sich eben auch noch ändern. 

"Ich hab so Angst..." 
"Ich weiß", murmelte Chan, sodass es Felix nicht verstanden, noch wahrgenommen hatte und dieser somit für einen kurzen Augenblick dachte, dass er ihm egal war und dadurch mehr in Verzweiflung gehüllt war. Verzweifelt schnappte der Jüngere nach Luft, versuchte dieses ekelhafte Gefühl loszuwerden. "Ich glaub an Wunder und ich bin mir sehr sicher, dass es das letzte Mal sein wird, dass der Krebs zurückkommt. Du wirst in Ruhe dein Leben leben können, okay? Es wird alles."
"Ich weiß nicht, was ich denken soll. Absolut nicht."

𝗬𝗼𝘂 𝗡𝗲𝘃𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗼𝘄 ✧ CHANLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt