Chapter 41 🍀

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Mit einem Lächeln auf den Lippen hatte sich Felix an den Körper des Älteren geschmiegt und schien zu diesem Zeitpunkt mehr als nur glücklich zu sein. Die Nervosität am Anfang ließ ab, sodass er nun viel eher die Zeit genoss. Es war immerhin das erste Mal gewesen, dass er bei Chan war und auch bei diesem übernachten würde. Und dementsprechend würde auch Jeongin nicht einfach so vorbeischneien, ihre Zweisamkeit stören. Sowas passierte gern mal, wenn der Jüngere da war und mit der Zeit war Felix sogar genervt davon. Aber er beschwerte sich nicht, denn auch wenn er gerade ein wenig mehr Zeit mit dem Australier verbrachte, würde es wieder eine Zeit geben, da verbrachte er diese mit Jeongin. Außerdem war schon bald Jeongins Geburtstag und auch wenn der Jüngere nicht wirklich etwas von Geburtstagsfeiern hielt, würde er sich Felix nicht nehmen lassen und ihm zumindestens einen kleinen Kuchen backen. Bisher hatte er das immer und auch dieses Mal hatte er es sich fest vorgenommen. Auch wenn es nicht sonderlich ideenreich war, aber Felix steckte all seine Mühe, als auch Liebe hinein und das spürte man.

"Wenn du müde bist, solltest du ins Bett gehen...", meinte Chan irgendwann. Wieder einmal hatte er für den Moment vergessen, dass der Jüngere ihn nicht hören konnte. Doch Felix hatte mitbekommen, dass er etwas gesagt hatte, sodass er seine Augen wieder öffnete und ihn mit einem etwas verschlafenen, zugleich verwirrten Blick musterte, sodass sich sein Kopf vom Körper des Älteren distanzierte und innerlich bereute Chan schon etwas dagegen gesagt zu haben. Eigentlich mochte er die Nähe und er hatte auch kein wirkliches Problem, wenn Felix auf ihm einschlafen würde. Nur konnte das nicht allzu gut für den Rücken sein und im schlimmsten Fall würde sein Besuch auch noch Schmerzen davon bekommen. Daher wollte Chan eben sichergehen, dass dies nicht passierte. 

"Hast du was gesagt?" Felix rieb sich die Augen, blinzelte mehrere Male, ehe er den Älteren mit großen Augen anschaute. Man konnte deutlich sehen, wie er fast davor gewesen war einzuschlafen und Chan hatte ihn kurz davor aus seinem Schlaf gezogen. Das Licht stach in seinen Augen und auch sein Körper sagte ihm, dass er besser schlafen sollte, als irgendetwas anderes zutun. Aber er wollte auch nicht unhöflich sein und Chan einfach ignorieren. Schließlich hatte er mitbekommen, dass etwas gesagt hatte. Ob es zu ihm war oder einfach nur daher gesagt, wusste er immerhin nicht. 

Chan entschied sich dazu, Felix' Kopf wieder an sich zu drücken, sanft durch sein Haar zu streichen und ihm somit zu symbolisieren, dass nichts war. Am Ende würde er ihn einfach ins Bett tragen, wenn er sich sicher war, dass der Jüngere eingeschlafen war. Durch die ganze Prozedur mit Operation und Bestrahlung, hatte er leider einiges an Gewicht verloren. Seine Wangen waren mit den Wochen schmaler geworden und auch seine Haut wurde stückweit bleicher, wodurch seine Sommersprossen umso mehr herausstachen. Das war auch das Erste, was ihm bei Felix aufgefallen war. Seine Sommersprossen, die ihn viel zu niedlich und unschuldig machten. Zwar hatte Chan selbst auch welche, doch die waren im Vergleich zu Felix' kaum existent. 

Aber der Jüngere war bereits auf dem Weg der Besserung. Er gewann wieder an Kraft, nahm zu und auch seine Haut nahm wieder den alten, goldigen Ton an. Auch wenn Chan an einigen Tagen Überzeugungsarbeit leisten musste, damit Felix überhaupt etwas aß. Entweder fehlte ihm die Kraft oder er bekam absolut nichts runter. Ab und an war das noch immer der Fall gewesen, besonders wenn er durch die Bestrahlung doch einmal stärkere Nebenwirkungen hatte, als dass es ihm lieb war. Aber das war der seltenere Fall gewesen. Nun würde er nur noch zwei Termine wahrnehmen müssen, ehe er seinen letzten Kontrolltermin hatte, der bekannt gab, ob er den Krebs ein zweites Mal  in seinem Leben besiegt hatte oder ob er immer noch da war. 

Chan selbst hatte wahrscheinlich viel mehr Angst, als es der Jüngere hatte, dass etwas schlechtes passierte. Denn so dumm es auch war, man konnte ihn nicht davon abbringen irgendwelche Erfahrungsberichte zu lesen, die von Geschichten erzählten, wie beliebige Menschen gegen den Krebs kämpften. Welche Rückschläge sie erleiden mussten und manchmal stellte er sich unbewusst vor, wie Felix dasselbe passierte. Dass die Krankheit noch immer da war, der Krebs streute und er Metastasen in seinem gesamten Körper verteilt hatte. Sowas wollte er wirklich nicht erleben, dass seine Angst zur Realität wurde. Darüber hatte Chan aber nie gesprochen und vielleicht würde er das auch nie, weil er wusste, wie schuldig sich Felix am Ende dadurch fühlen würde.

"Ich liebe dich, Channie~", säuselte der Jüngere im Halbschlaf, kuschelte sich umso dichter an ihn. Ein leises, von Tränen ersticktes Seufzen entkam Chan. Seine Gedanken fraßen ihn auf, die er niemand in dieser Zeit zeigte. Schließlich musste er stark bleiben, denn nur so konnte er jemanden helfen. Doch in diesem Moment brach einiges in ihm zusammen. Nicht nur seine Angst, sondern auch die Tatsache, dass die Gefühle für den Jüngeren stärker wurden und seine Worte in ihm etwas auslösten. Die Tatsache, dass Felix nicht mehr nur ein einfacher Freund für ihn war. 

𝗬𝗼𝘂 𝗡𝗲𝘃𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗼𝘄 ✧ CHANLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt