Finale

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Mein Mund schmeckte trocken und Gänsehaut bedeckte meinen ganzen Körper, die mich am ganzen Leib zittern ließ. Mit großer Anstrengung öffnete ich meine müden, geschwollenen Augen, doch viel erkennen konnteich nicht. "Se...Seve...", versuchte ich zu sprechen, doch ich wurde von einer schrecklich hohen, lachenden Stimme direkt neben meinem Ohr unterbrochen: "Wie niedlich, sie versucht doch tatsächlich, diesen Verräter Snape zu rufen. Hör mal, dein kleiner Professor, oder sollte ich sagen Liebhaber, wird nicht kommen. Du bist ihm nicht wertvoll genug, glaub mir." Abwertend musterte sie mich kurz, dann fuhr sie fort: "Aber wer würde dich auch retten wollen?" Das tat weh.
Aber sie hatte recht, wer würde mich retten? Wusste überhaupt jemand, dass ich weg war? Entführt worden bin, von...Moment, wer war sie eigentlich? Mit letzter Kraft hob ich meinen Kopf. Ich war zwischen 4 schweren Eisenketten mitten in der Luft aufgehängt worden, die Handgelenke schmerzten mir bereits und mein linkes Bein war fast komplett taub. Nachdem ich die Augen etwas geöffnet hatte, erkannte ich eine Frau, die früh gealtert zu sein schien. Ihre Haut war sehr hell und ihre Augen eingefallen, die langen, lockigen schwarzen Haare hingen ihr tief ins Gesicht.
Mit einem bösen, sadistischen Grinsen musterte sie meinen erstaunten Gesichtsausdruck. Es war Bellatrix Lestrange. "Wartest auf Snape, was? Der kommt nicht, garantiert. Interessiert sich nur für sich selbst...und Dumbledore. Er hat den dunklen Lord betrogen, dafür wird er nun büßen. Ich sehe schon die Schlagzeile "Schülerin aus Slytherin zu Tode gefoltert, Severus Snape hat sie, wohlwissend um ihren Aufenthaltsort, nicht befreit, nun droht ihm Askaban...", sie lachte erneut boshaft. "Damit werden Sie nicht durchkommen! Sie widerliche Frau!", schrie ich. Ihr Lachen verschwand augenblicklich, mit ihrem langen Gewand schritt sie furchteinflößend auf mich zu. Etwa 5 Zentimeter vor meinem Gesicht machte sie halt, dann flüsterte sie:" Das...wirst du bereuen. CRUCIO!" Für eine Sekunde dachte ich, es wäre vorbei. So einen unerträglichen Schmerz hatte ich noch nie in meinem Leben gefühlt, dabei dachte ich immer, schlimmer könnte es nicht mehr werden. Ich schrie aus Leibeskräften, dachte an Severus, dass ich doch wenigstens einmal diese Samtweichen Lippen berühren musste, seine Hand auf meiner Hüfte spüren wollte..."AHHHHH...AUFHÖ-AH..", wieder einmal versagte meine Stimme. Bellatrix ergötzte sich noch einige Zeit an meinem Leid, dann ließ sie den Zauberstab sinken. Schlaff hing ich in den Eisenketten, unfähig, mich zu bewegen, oder auch nur einen Muskel anzuspannen. Sogar mein Gehirn schmerzte. Denken tat weh. "Severus", hauchte ich zu meinem eigenen Erstaunen, beinahe lautlos. Wenn er doch nur hier wäre... Bellatrix begann wieder zu sprechen:"Dieses Schwein hat uns etwas verschwiegen, er hielt es nicht für wichtig, uns zu sagen, was er für dich empfindet. Er hat uns geschworen, ihm geschworen, dass in ihm keine Liebe mehr schlummert, und doch hat er wieder gelogen...wieder und wieder und immer wieder..Doch wir haben ihn enttarnt. Der dunkle Lord hat in seine Gedanken gesehen, dich erkannt, eine Schwachstelle...aber wir haben auch gesehen, dass seine Treue Dumbledo- ich hasse diesen Namen- gilt..jetzt musst du sterben, als Strafe für diese Lügen." Sie schloss ihre Unterredung mit einem Seufzen. Erregt berührte sie ihren Unterarm, an dem das dunkle Mal prangte. Es begann sich zu winden und plötzlich wurde es sehr kalt, eine hohe, anwidernde Stimme füllte den Raum mit Trübseligkeit und Angst. Voldemort hatte den Raum betreten. "Ist sie das?", fragte er kühl, er schien nicht den kleinsten Funken Sympathie für sie zu empfinden, doch Bellatrix legte sich ihm zu Füßen und antwortete untergeben:"Ja, Herr. Das ist die Kleine. Der Schwachpunkt. Die Waffe." Mit einem zufriedenen, zischelnden Schnauben schlängelte sich die fahlhäutige Kreatur zu mir heran, um sich meinem Gesicht zu nähern, so wie Bellatrix zuvor. Er beäugte jeden Zentimeter davon, versuchte, dass zu finden, an dem Severus angeblich so interessiert sein soll, ließ dann jedoch enttäuscht von mir ab. "Ich dachte, sie wäre vielleicht besonders. Wertvoll. Bist du ein Reinblut, Mädchen?" "I- Ich..ja." Nach kurzem Zögern schien es klüger, ihn anzulügen, sonst wäre ich wahrscheinlich gleich tot. "LÜGE!", kreischte die herrschsüchtige Frau hinter ihm aufgebracht, dessen Namen nicht genannt werden darf, und er wandte sich mir wütend erneut zu. "Stimmt das? Lügst du mich an? Mich, Lord Voldemort, den, den jeder fürchtet und-" "Ich fürchte Sie nicht! Sie haben keinen Funken Respekt verdient, nicht den kleinsten! Krabbeln Sie zurück in ihr Schlangennest, aus dem Sie gekommen sind!", entgegnete ich wutentbrannt. Das sollte ich jedoch schnell bereuen, Voldemort wandte den Cruciatus-Fluch auf mir an. Der zuckende Schmerz durchfuhr erneut meinem ohnehin geschwächten Körper, doch diesmal war etwas anders, es waren auch seelische Schmerzen, es war viel schlimmer. Ich sah, wie Severus gequält wurde und hörte seine Schreie in meinen Ohren widerhallen. Ich hatte ihn nie schreien hören, nicht so aufrichtig und verwundbar. Meine Schreie durchrangen den gesamten Raum, sie waren viel lauter als zuvor bei Bellatrix' Fluch. Nach etlichen Minuten endete der Schmerz mit einem mal und wieder wurde alles schwarz, ich war bewusstlos geworden.

Severus Snape x Rina Lancaster: OneshotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt