Mängel und Mitleid

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Vielleicht, kommt jemand. Sie lächeln und geben mir die Hand. 

Ein Händedruck ohne Schweiß. Ein Grüßen ohne Brechen der Stimme. Ein müheloses Spazieren. Kein erbärmliches falsches Lachen. 

Aber wo soll das anfangen? Alles was ich zu Stande bringe ist ein Verhöhnen deiner Schwäche. Dabei bin ich derjenige der nie weint. Dabei bin ich der, der wegstoßt. Wiederwertig. Doch kann ich dich nicht verleugnen. Verzweifelt hälst du fest, wobei es schon längst vergangen scheint. Geb zu ruh, kleines. Deine Mutter kommt heut' nicht. Morgen ist ein neuer Tag.

Dir scheint alles ins relativ gestiegen zu sein. Dabei wächst du mit jedem Pilz, jedem Kraut und all dem Gestrüpp. Sie scheinen begeistert. Überrascht. Verängstigt. Angewiedert. 

Ein Zögern. Ein Abwenden. Ein Gehen. Bin ich wirklich so grob? Zum Fürchten?

Licht und Blatt lassen mein Herz höher schlagen, meine Augen wundern. Doch wenn ich sie zu weit aufreiße, mögen sie wohlmöglich hindurch stechen. Tief hinein. Zu tief. Zu weit. Zu viel.

Und zugleich will ich dass du mein Wesen kennst. Zugleich will ich deins zu schätzen wissen.

Nähe. Meine Hände taub und Nase pink, sehn ich mich nach etwas Warmen. Ich kann deine Farben von Weitem erblicken. Fröstelnd neben meiner Hütte beobachte ich dich wie du an mir vorbei schreitest. Ein mildes Lächeln und eine Willkommende Hand. Ein Zögern. Doch ein Händedruck ohne Schweiß. Ein Sprechen ohne Brechen der Stimme und ein müheloser Spaziergang. Ehrliches Kichern.

Unwissen. Bange und Stolpern. Doch auch Möglichkeiten. Ungenaue Gewissenheit mit Freude entfangen. Ein Erlernen. Gemeinsames Schreien und Weinen. Ich mag dich. Ich hab nur dich. Nur du und ich. Ein endloser Monolog.

of beetles and frogsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt