2. One Nightstand

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Ich stehe an der Bar im Butterfly74 und beobachte die Wassertropfen, die an meiner Bierflasche herunter laufen. Die Musik ist schlecht und es ist nicht viel los, aber ich will einfach sicher gehen, dass Carter nicht ohne mich herkommt und Stacey ihn wieder wie Abschaum behandelt. Man sieht mir an, dass ich eigentlich nicht in Feierlaune bin, denn ich trage einen einfachen Hoodie und Jeans zu meinen Docs und meine Haare sind nicht mal zu einem Zopf gebunden. Und ganz ehrlich, wer keine sehr kurzen Haare hat, weiß wie essentiell ein Zopf beim feiern ist. Schweiß in Kombination mit offenen Haaren ist einfach nur ekelhaft. Im Prinzip bin ich ganz um sonst hier, weil weder Carter noch Stacey zu sehen sind und ich damit keine Aufgabe hab außer rumzustehen und zu trinken obwohl das vielleicht nichtmal die schlechteste Beschäftigung ist, nachdem Carter und ich uns heute so gestritten haben. Ich bin mir nichtmal sicher, ob man das einen Streit nennen kann, weil es ja nicht wirklich einen Schlagabtausch oder sowas gab, aber es fühlt sich so an und mein schlechtes Gewissen will mich seit heute Mittag nicht mehr loslassen.
Ich habe nach Carter's verschwinden meine Bücher auf dem Campus abgeholt und direkt ein paar neue Kullis gekauft. Ich gehöre zu den wenigen Studenten, die noch auf Papier mitschreiben, aber ich mag das irgendwie lieber. Meine ganzen Lernzettel stecken in Ordnern in einem Regal neben meinem Schreibtisch und sind feinsäuberlich sortiert. Nach dem Studium werde ich sie alle wegwerfen, weil ich keine Lust habe etwas aufzuheben, das ich nie wieder brauchen werde. Es ist mir wichtig keinen Kram anzuhäufen. Das will ich auf keinen Fall, denn ich weiß wie es aussieht, wenn man nie richtig zum aufräumen kommt. Und während ich das denke leere ich mein Bier in einem Zug. Ich brauche dringend etwas stärkeres, aber eigentlich will ich mich nicht total abschießen.
Ich glaube, dass es besser währe nach Hause zu fahren, da ertönen die ersten Töne von einem meiner alten Lieblingssongs. Ich wollte wirklich aufhören diese Musik zu mögen, aber ich kann einfach nicht. Obwohl so viel Mist in mir hochkommt, wenn ich sie höre macht sie mich auch irgendwie glücklich. Ich begebe mich also auf die Tanzfläche und suche mir ein Plätzchen zwischen all den anderen Menschen, die im Gegensatz zu mir nicht allein hier sind und beginne zu tanzen. Die Musik zieht an mir vorbei und ich höre nicht mehr auf meine Gedanken. Sie stören mich nur beim tanzen und so geht ein Song in den nächsten über ohne das ich bemerke was um mich herum passiert.
Mittlerweile ist die Musik wieder schlecht und ich kann trotzdem nicht aufhören. Ich würde nicht sagen, dass ich gut tanzen kann, aber es ist mir egal was die Menschen um mich herum davon halten, zumindest im Moment. Als ich fast über meine eigenen Füße stolpere und immer wieder ins stocken komme beschließe ich genug zu haben und gehe zurück zur Bar, fest entschlossen mich jetzt doch zu betrinken.
Ich will gerade mein viertes Bier bestellen, da schiebt mir der Barkeeper einen Drink zu und ich schaue verwundert auf. Aus dem Augenwinkel sehe ich zwei Unterarme, die sich neben mir auf den Tresen schieben und abstützen. Mein Blick fällt auf die dazugehörigen Hände und ich weiß, dass ich jetzt verloren bin. Es sind große Hände mit schlanken Fingern, die trotz ihrer Länge nicht spinnenartig wirken. Ich bin kein Handfetischist, aber darauf stehe ich. Wirklich. Ich räuspere mich und wende mich dem Kerl zu, der neben mir steht und mir gerade einen Drink spendiert hat. Er ist auf jeden Fall sportlich und der Dreitagebart in Kombination mit seinem blonden Haar, dass er zu einem duttähnlichen Gebilde im Nacken zusammengebunden hat sieht wirklich gut aus. Auf einer Skala von eins bis zehn auf jeden Fall eine solide acht und er hat noch nicht mal den Mund aufgemacht. Oh Gott bin ich oberflächlich.
Er grinst mich herausfordern an und ich überlege nicht lange bis ich entscheide es ihm nicht so leicht zu machen. Wer so aussieht, darf sich durchaus ein bisschen anstrengen. Sonst wäre es ja ungerecht. Ich grinse herausfordernd zurück und sehe ihm mitten ins Gesicht. „Kommt da jetzt noch was, oder willst du mich einfach nur abfüllen und dann mitnehmen um deinem Testosteron überladenen Ego einen extra Kick zu verpassen?" Ich bin tatsächlich ziemlich stolz auf meinen Spruch und sehe den Kerl mir gegenüber herausfordernd an. Wenn er jetzt gut kontert werde ich ihn vielleicht mit nach Hause nehmen. Andererseits habe ich schon getrunken und bin mir nicht sicher ob ich in meinem aktuellen Zustand noch Auto fahren will. Aber darüber sollte ich jetzt definitiv nicht nachdenken.
Der Typ scheint noch immer etwas verwundert zu sein, aber ich glaube er fängt sich langsam. „Also ehrlich gesagt hab ich mir das noch nicht so weit überlegt. Normalerweise fangen die Frauen dann immer mit ihrer Hinschauen und Wegschauen Nummer an." Ich pruste los, total begeistert von seiner Verlegenheit. „Okay entschuldige, aber so viel Zeit hab ich nicht und mal davon abgesehen bist du doch der Part der Interesse zeigt. Immerhin hast du mir einen Drink spendiert." Um meine Aussage zu unterstreichen greife ich nach dem Glas, das vor mir auf dem Tresen steht und nippe daran. Es ist irgendeiner dieser nullachtfünfzehn Cocktails. Na toll. „Okay jetzt wo du es sagst macht das irgendwie Sinn 'tschuldigung." Er sieht mich verlegen an und ich bemerke seine gräulichen Augen. Wirklich bildhübsch.
Ich gebe mir einen Ruck, weil der Kerl vor mir wirklich attraktiv ist und ich die Ablenkung gut gebrauchen kann. „Also gut. Ich verzeihe dir deine mangelnde Flirtkompetenz, wenn du mit mir tanzt, ohne dich dabei furchtbar dumm anzustellen. Danach können wir zu dir nach Hause gehen, Sex haben und dann hau ich wieder ab. Einverstanden?" Ich bin bei sowas lieber direkt und ehrlich, weil ich keine Lust auf das ganze Vorgeplänkel habe obwohl wir doch beide wissen wie das ganze enden wird. Er hingegen hat damit offenbar nicht gerechnet und brauch etwas mehr Zeit für seine Antwort. „Sicher, können wir machen." Ich nippe nochmal an meinen Drink und wir gehen gemeinsam auf die Tanzfläche. Der Kerl stellt sich gar nicht so dumm an und ich habe bereits entschieden mich von ihm flachlegen zu lassen. Das letzte Mal ist nämlich schon wieder viel zu lange her und die ganze Selbstbefriedigung ist auf Dauer eben auch nicht mehr befriedigend. Leider stellen wir beide schnell fest, dass die Musik zum tanzen im Moment völlig ungeeignet ist und er entscheidet die Sache abzukürzen. „Also ich würde vorschlagen, dass wir den Teil mit dem tanzen einfach überspringen, oder?" Er hat mein Tempo also endlich verstanden und ich bejahe die Frage. Dann gehen wir gemeinsam Richtung Ausgang.
Die Luft draußen ist angenehm frisch im vergleich zum stickigen Club und es ist trotzdem immer noch angenehm warm, sodass ich in meinem Hoodie nicht mal eine Jacke brauche. Zwei Straßen weiter kommen wir vor einem Wohnhaus zum stehen, dass meinem nicht unähnlich ist und der Typ beginnt in seinen Taschen nach seinem Schlüssel zu kramen. Ich stehe etwas unschlüssig daneben und warte ab. Dann zieht er einen Schlüsselbund aus einer seiner Jackentaschen und sieht mich an. „Also gehen wir jetzt hoch?" Die Frage kommt ganz klar bei mir an und ich halte sie für überflüssig, bis mir klar wird was er da gerade macht. Also denke ich wirklich kurz darüber nach ob ich das will und nicke dann. „Klar."
Keine zwei Minuten später stehen wir oben in seiner Wohnung, die ganz offensichtlich eine reine Männer WG ist und er wirft seine Jeansjacke achtlos über einen Stuhl neben der Tür. Dann sieht er mich kurz unschlüssig an und beugt sich zu mir um mich zu Küssen. Er ist viel vorsichtiger und sanfter als meine üblichen One Nightstands und ich muss zugeben, dass mir das gefällt. Andererseits habe ich das Bedürfnis nach mehr und fasse zielstrebig in sein Haar, während ich meinen Mund öffne um seiner Zunge Einlass zu gewähren. Mein Gegenüber scheint dem schnelleren Tempo nicht abgeneigt zu sein und schiebt seine Hände an meine Taille. Ich ziehe an seinen Haaren und will seine Frisur auflösen, aber das klappt nicht so ganz, also stöhne ich frustriert und schiebe meine Hände über seinen Hals an seine Brust. Ich kann sein lachen an meinen Lippen spüren, bevor er sanft in meine Unterlippe beißt und dann zu meinem Ohr wandert. „Ich denke wir sollten in ein Zimmer wechseln, dass man abschließen kann.", flüstert er in mein Ohr um dann mit dem Mund weiter an meinen Hals zu wandern. Ich schiebe meine Hände zurück über seine Schultern auf seinen Rücken und nicke leicht. „Ja sollten wir." Er drängt mich weiter zur Wand und greift nach meinen Oberschenkeln, was mich dazu zwingt mich an ihn zu klammern, als wäre ich ein kleines Äffchen. Dann prallen wir gegen die Wand und ich bringe seine Lippen zurück zu meinen. Als ich erneut an seinen Haaren ziehe, diesmal deutlich fester, stöhnt er auf und ich spüre die Vibration seiner Brust an meiner. So langsam macht sich die Hitze in meinem Unterleib spürbar und ich bin zufrieden. Zumindest, wenn wir so weiter machen.
Er knabbert mittlerweile an meinem Hals um dann über meine Pulsschlagader zu lecken und ich will ihm dafür die Kleider vom Leib reißen. „Wir wollten in einen Raum den man abschließen kann. Schon vergessen?" „Nein bin schon dabei." Und da lösen wir uns von der Wand und finden uns kurze Zeit später in einem Schlafzimmer wieder ohne auch nur eine Sekunde nicht aneinander geklebt zu haben. Der Mann hat durchaus Talent. Er lässt mich runter und ich schiebe die Hände unter sein Shirt um es ihm auszuziehen. Er macht wirklich Sport und nicht zu wenig. Fast schon ein bisschen viel für meinen Geschmack, aber das ist eigentlich auch egal. Dann ist er auch schon halb nackt und versucht meine Jeans zu öffnen, während er gleichzeitig meine Lippen bearbeitet. Er wäre wahrscheinlich schneller, wenn er sich nur auf eine Sache konzentrieren würde, aber ich will ihm ja wirklich keine Vorhaltungen machen. Ich öffne meine Hose letztlich doch selbst, weil er es tatsächlich nicht hinbekommt und streife sie mir von den Beinen. Dann verliert er wieder Kleidung und schon liegen wir auf seinem Bett, sind beide nackt und er küsst sich an meinem Körper empor. Göttlich. Ich bin eigentlich ein Fan von langem Vorspiel, wenn es gut gemacht ist, aber heute will ich einfach nur einen Orgasmus und dann nach Hause gehen. Ich versuche ihn nach oben zu ziehen um das ganze zu beschleunigen, aber das lässt er nicht zu. „Hat es da etwa jemand eilig?" Er sollte dringend aufhören dabei so zu grinsen. Ich will etwas erwidern doch bevor ich dazu komme schleicht sich seine Hand langsam immer weiter von meiner Schulter über meine Brust und die Rippen zu meinem Bauch und an meinen Oberschenkeln entlang. Ich spüre die Bewegung ganz deutlich und mein Kopf schaltet sich ab. Na dann. Meine Hände landen schon wieder in seinen Haaren und ich komme endlich wieder dazu ihn zu Küssen. Nur für einen kurzen Moment habe ich nicht an seine Hand gedacht, doch da wo sie jetzt liegt spüre ich sie deutlich. Sehr deutlich. Ganz automatisch spreize ich meine Beine leicht um ihm zu bedeuten auf jeden Fall weiter zu machen. Und das tut er.
Quälend langsam beginnt er seinen Finger in mich zu schieben und mit seinem Daumen Druck auszuüben. Ich stöhne kurz auf, denn auch wenn er das gut macht hätte ich nichts gegen einen zweiten Finger. Das scheint ihm auch auf zu fallen und kurz darauf bewegt er seine Finger in einem stetigen Rhythmus immer weiter in mir. Mein Atmen wird langsam zu keuchen und ich will das er mit seinem Gewicht ganz auf mir liegt. Ich will mehr als seine Finger. Also bringe ich das letzte bisschen Konzentration auf und greife nach seinem Arm. Er versteht und seine Finger verlassen ihren Posten. Er greift neben das Bett und wühlt in seinem Nachtschrank herum. Ich bete, dass er die blöden Kondome endlich findet und ziehe gleichzeitig eine Spur aus Küssen über seine Brust. Mag sein, dass ihn das ablenkt, aber irgendwie muss ich mich ja auch beschäftigen.
Dann hält er endlich in der Hand wonach er sucht und ich nehme ihm das Kondom ab. Jetzt bin ich dran. Äußerst langsam rolle ich es ihm über und beobachte gleichzeitig seinen Gesichtsausdruck. Dann hat auch er keine Lust mehr zu warten und bringt uns in Position. Mir gefällt seine Zielstrebigkeit in Kombination mit dieser höflichen Zurückhaltung, die dafür sorgt dass ich mich ziemlich sicher fühle obwohl ich ihn nicht mal kenne. Er versenkt sich in mir und sieht mich dabei die ganze Zeit an. Als würde er ganz genau wissen wollen was ich denke. Ich lächle und er deutet ein nicken an. Dann beginnt er sich in mir zu bewegen und oh ja das ist sehr gut. Überaus gut. Mit meinen Händen wandere ich über seinen Körper und als er meine Beine etwas weiter auseinander drückt fange ich wieder an zu stöhnen. Er umfasst mit einer Hand meine Brust, mit der anderen stützt er sich ab, und ich greife seine Schultern um mich irgendwo festhalten zu können. Wir werden schneller und haltloser und ich spüre den sich anbahnenden Höhepunkt.
Als ich kurz davor bin zu kommen merke ich, dass er sich versteift und die Ziellinie erreicht. Er sinkt kurz auf mir zusammen, nach dem er sich noch ein zweimal in mir bewegt hat und wir atmen beide laut und erschöpft in die Stille des dunklen Raumes. Er erhebt sich und geht Richtung Tür. „Ich bin dann im Bad." Süß. Als müsste er mir Bescheid sagen wo er jetzt hingeht. Er schließt die Tür hinter sich und ich nehme mir noch einen Moment, bevor ich mich aus dem Bett rolle und meine Sachen zusammensuche und mich anziehe.
Ich betrete den Flur und er steht mir gegenüber, bekleidet mit einer Boxershorts. „Kommst du allein nach Hause, oder soll ich dich fahren?" Okay er muss echt einer von den guten sein, wenn er sowas fragt. „Ähm ich denke ich schaff das allein. Mein Auto steht noch am Club. Das ist ja nicht weit von hier." Er scheint kurz zu überlegen. „Ja klar das ist wirklich nicht weit. Wenn du willst kannst du auch hier pennen und dein Auto morgen früh holen. Ich weiß nicht wie nüchtern du schon wieder bist." „Eben wolltest du mich noch durch die Gegend fahren und ich bin mir ziemlich sicher, dass du auch was getrunken hast." Er reibt sich den Nacken und schaut zu Boden. „Stimmt, aber ich glaube ich hatte wesentlich weniger als du." „Na wenn du das sagst." Wir stehen kurz unschlüssig im Flur und ich merke das ich jetzt eine Entscheidung treffen muss. „Also ich gehe dann jetzt. War nett mit dir..." Ich überlege, aber ich weiß nicht wie er heißt. Das war für unser Vorhaben irgendwie irrelevant. „Archer.", sagt er und muss grinsen. „Okay, war nett mit dir Archer." Ich bin jetzt doch etwas verlegen und gehe zur Tür.
Ich schüttle über mich selbst den Kopf und laufe die Treppen hinunter. Das war vielleicht merkwürdig. Welcher One Nightstand will einen denn nach Hause bringen? Oder bin ich einfach noch nie so jemandem über den Weg gelaufen? Jemandem der ein bisschen Anstand hat und nett zu mir ist obwohl ich eigentlich nur das abendliche Objekt der Begierde bin. Völliger Quatsch. Ich denke zu viel nach und das ist mir wirklich lange nicht mehr passiert. Meine Zerdenkerei war das erste, was ich mir in Payton abgewöhnt habe. Das wollte ich wirklich unbedingt abschütteln, denn das ganze nachdenken hat mich immer nur in Schwierigkeiten gebracht.
Ich erreiche mein Auto und fahre nach Hause. Ich halte noch kurz beim Thailänder und besorge mir was zu essen, weil so viel abendliche Aktivität doch ganz schön hungrig macht. Als ich in die Wohnung komme lasse ich alle Lichter aus und setzte mich im dunkeln auf meinen Tisch um zu essen. Es ist still in der Wohnung und auch in der über mir. Auf der Straße läuft auch keiner mehr herum, denn bis auf den Thailänder, der in einer halben Stunde schließt haben alle anderen Geschäfte schon lange zu gemacht.
Auch wenn die vielen Cafés denken lassen, dass hier viele Studenten wohnen, die das Nachtleben genießen und erst spät Abends aus den umliegenden Clubs heimkommen täuscht der Eindruck. Die Wohnungen sind eigentlich zu teuer für Studenten, weil sie erst vor ein paar Jahren renoviert wurden, aber ich konnte mit dem Vermieter einen Deal aushandeln der mich weniger Miete kostet. Ich habe seinem Sohn in meinem ersten Jahr am College Nachhilfe gegeben und seine Noten haben sich dadurch extrem verbessert. Also durfte ich billiger hier wohnen. Außerdem ist meine Wohnung die kleinste im Haus und hat im Gegensatz zu den anderen keinen Balkon. Aber das stört mich nicht.
Gelegentlich helfe ich in Restaurants beim kellnern aus, aber einen festen Job habe ich nicht. Wozu auch? Wenn ich Geld brauche arbeite ich kurzfristig irgendwo und ansonsten habe ich einen Haufen eigener Ersparnisse, die mein Studium zu großen Teilen finanzieren. Zusätzlich werden die Praktika für mein Studium immer bezahlt und ich gehe eher sparsam mit meinem Geld um. Ich achte zwar auf gesundes Essen und Nachhaltigkeit wo es geht, aber ich kaufe keinen unnötigen Schnickschnack.
Ich will auf keinen Fall einen Kredit aufnehmen müssen, weil ich gesehen habe wie das endet. Nicht gut. Zumindest in meinen Augen. Andere Leute würden mir da widersprechen, aber das ist immer so. Meine gebratenen Nudeln sind leer und ich bin mittlerweile so müde, dass ich die Pappschachtel nicht mal mehr in den Müll werfe. Ich schaffe es noch in meine Schlafsachen zu schlüpfen bevor ich wie ein Stein ins Bett falle.

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