3. Dezember

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Hömmels

Mats

Heute war es soweit. Heute war Derby. Aber etwas war dieses Jahr anders. Bene würde nicht da sein. Er war nach Moskau gewechselt. Es war ein komisches Gefühl, dass er heute nicht gegen uns auf dem Platz stehen würde. Ich wusste nicht einmal, ob er seinen Ex-Verein oder mich, seinen Freund, von Moskau aus unterstützen würde. Was ich sicher wusste war, dass er das Spiel sehen würde. Das hatte er mir versprochen.

Das Spiel lief schon seit etwa 30 Minuten. Bis jetzt war die Partie ziemlich ausgeglichen gewesen, mit einigen guten Chancen für uns, sowie für die Schlümpfe, doch noch hatte niemand getroffen. Wir waren gerade vor dem Tor der Schalker, als Marco den Ball durch einen dummen Fehlpass verlor. Einer der Königsblauen schnappte sich das runde Leder und war in null Komma nichts davongezogen. Blöderweise war ich der Einzige, der hinten geblieben war, abgesehen vom Torwart natürlich. Ich versuchte trotzdem den Stürmer zu stoppen, doch dieser beachtete mich gar nicht und schubste mich einfach weg. Ich fiel und landete hart, mit dem Kopf zuerst, auf dem Boden. Beim Versuch mich abzufangen knickte ich mit meiner Hand um. Der Schiri pfiff und zeigte dem Blauen die Gelbe Karte. Nur verschwommen bekam ich mit, wie Lukasz sich neben mich hockte und versuchte mit mir zu reden, wie Mario Marco davon abhalten musste, auf den Schalker loszugehen, der mich so hart gefoult hatte und wie die Ärzte aufs Feld kamen. Dann wurde alles schwarz.

Im Behandlungszimmer kam ich wieder zu mir. Ich spürte eine Hand in meiner und erblickte Bene, der neben mir auf einem Stuhl saß. Als dieser sah, dass ich wach war, fiel er mir um den Hals. „Mats! Was ein Glück! Du bist wach!", rief er. „Benni...was machst du hier?", fragte ich leise. „Ich wollte dich überraschen...ich hab das Spiel von der Tribüne gesehen. „Wie ist es ausgegangen?", flüsterte ich fragend. „Ihr habt gewonnen. 1:0. Mario hat das Tor geschossen. Ich nickte, ließ es jedoch direkt wieder sein, als mein Kopf protestierte. „Du hast eine Gehirnerschütterung und eine verstauchte Hand.", klärte der ehemalige Schalker mich auf. „Bene?" „Ja?" „Danke, dass du da bist!"

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